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Die Antiqua-Fraktur Debatte um 1800

Ralf Herrmann

Der Antiqua-Fraktur-Streit spitze sich bekanntlich insbesondere gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zu. Er schwelte aber über mehrere Jahrhunderte und flammte auch zur Zeit der Weimarer Klassik schon einmal kräftig auf. Über diese Phase des Antiqua-Fraktur-Streites berichtet dieses Buch von Christina Killius. 

Im Mittelpunkt des ersten Teils der Arbeit steht neben einem Abriss der Geschichte der beiden Schriftstile auch eine Analyse der geistesgeschichtlichen Hintergründe und der spezifischen Voraussetzungen für die Entwicklung der Antiqua und der gebrochenen Schrift. Darauf aufbauend werden im Anschluss die Gründe der allgemeine Verbreitung der gebrochenen Schrift im deutschsprachigen Raum seit dem 17. Jahrhundert untersucht. Es folgen die Betrachtungen zur Lage gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Während etwa in England, Frankreich und Italien neue Akzente gesetzt werden, zeigt sich das deutsche Buchgewerbe eher rückständig. Einige Verleger und Autoren liebäugeln daher mit den gerade im Ausland entstehenden Formidealen des Klassizismus und es entstehen einzelne deutsche Druckwerke im klassizistischen Stil mit Antiqua-Lettern. Begleitet werden diese Werke von einem heftigen Fachstreit, der sich über Veröffentlichungen und Briefe nachvollziehen lässt. Mit vielen Zitaten und Beispielabbildungen aus dieser Zeit wird der Antiqua-Fraktur-Streit um 1800 in diesem fast 500 Seiten umfassenden Werk ausführlich kulturhistorisch beleuchtet. Ins 19. Jahrhundert erfolgt dann nur noch ein Ausblick. Hier bildet das Buch Fraktur oder Antiqua von Silvia Hartmann den perfekten Anschluss. 

 

bearbeitet von Ralf Herrmann


Autor(en): Christina Killius

veröffentlicht: 1999

Verlag: Harrassowitz Verlag Wiesbaden

Sprache: deutsch

Seiten: 488

ISBN: 9783447036146



Krimhilde: Gebrochene Schrift trifft auf geometrische Grotesk
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