Ein undogmatisches Plädoyer für die Schönheit der gebrochenen Schriften.
Der Antiqua-Fraktur-Streit wurde lange Zeit erbittert und ideologisch geführt. Doch auch nachdem der Streit endgültig entschieden war und die Antiqua die allgemeine Verkehrsschrift für das Deutsche geworden ist, hören die Debatten nicht auf. Die Freunde der gebrochenen Schriften verteidigen diese nach wie vor mit ideologisch geprägten und sachlich und historisch kaum tragfähigen Argumenten. Das Buch Albert Kaprs bietet dazu einen erfreulich sachlichen Gegenpol. Kapr gelingt es, die Geschichte der gebrochenen Schriften zu erzählen, ohne sich auf eine Seite der damals zerstrittenen Lager zu schlagen.
Das Buch gliedert sich dabei in folgende Bereiche:
Gut die Hälfte des Buches machen die historischen Abhandlungen aus. Dies reicht von der Entstehung der gebrochenen Schriften und der Ausbildung ihrer verschiedenen Gattungen bis hin zur Dokumentation des Antiqua-Fraktur-Streites, der schon Ende des 18. Jahrhunderts begann und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kulminierte. Auch die unterschiedliche Entwicklung beim Einsatz der gebrochenen Schriften in Ost- und Westdeutschland nach dem 2. Weltkrieg wird besprochen.
Im zweiten Tel des Buches übernimmt zunächst Hans Peter Willberg mit einem Aufsatz über das »falsche Image der Fraktur«.Anschließend zeigt Kapr auf circa 100 Seiten die seiner Meinung nach schönsten gebrochenen Druckschriften auf und erklärt diese jeweils kurz.
Den Abschluss bilden ein Aufsatz von Friedrich Forssman über die klassischen Satzregeln gebrochener Schriften und eine Zusammenstellung Willbergs von Anwendungsbeispielen aus dem Buchdruck.
bearbeitet von Ralf Herrmann
Untertitel: Form und Geschichte der gebrochenen Schriften
Autor(en): Albert Kapr
veröffentlicht: 1993
Verlag: Verlag Hermann Schmidt Mainz
Sprache: deutsch
ISBN: 978-3-87439-260-0
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