Anfang der 1950er-Jahre arbeitete Marcel Jacno an einer Werbeschrift für die Pariser Schriftgießerei Deberny & Peignot. Ein Magazinartikel zeigte Jacno am Zeichenbrett bei der Arbeit. In Marseille bei der Fonderie Olive nahm man davon Kenntnis. Roger Excoffon untersuchte die Fotografie genauer und fertigte selbst Zeichnungen in ähnlichem Stil an. Marcel Olive stimmte einer Fertigung dieser Schrift zu – unter der Bedingung, dass die Schrift binnen zwei Monaten fertig sein müsse, um Deberny & Peignot noch zuvorzukommen. Die Rechnung ging auf und die Banco wurde ein weltweiter Erfolg.
Die Banco ist eine Werbeschrift mit dem Charakter eines Flachpinsel-Entwurfs. Die große Strichstärke ist dabei Programm. Sie solle nicht »sprechen«, sondern »schreien«, sagte Excoffon zu seiner Schrift. Neben den konisch verlaufenden Stämmen ist die Reduzierung der Schreibzüge ein charakteristisches Merkmal der Schrift. Die Buchstaben sind mit so wenig Zügen wie nur möglich geschrieben. Selbst das Q kommt mit nur zwei Strichen aus. Darüber hinaus betont der Entwurf die Vertikalität der Striche. Das Buchstabenbild ergibt sich durch nebeneinander ausgeführte Striche, die sich kaum oder gar nicht berühren. Bei Buchstaben wie E und F, wo diese Verbindung sich nicht unterdrücken ließ, wurden zusätzliche Weißräume eingefügt, um den offenen Charakter zu erhalten.
In den 1990er-Jahren wurde von Phil Grimshaw eine Version für ITC geschaffen, die die Versalbuchstaben originalgetreu wiedergibt, aber zusätzliche Kleinbuchstaben hinzufügt. Daneben entstand auch ein neuer leichter Schnitt.