Bell Gothic ist eine Groteskschriftfamilie von Chauncey H. Griffith, die in den 1930er-Jahren als Auftragsarbeit für den Telefonanbieter AT&T entstand. Für deren Telefonbücher sollte eine platzsparende, aber dennoch auch in kleinen Schriftgraden möglichst leserliche Schrift entstehen. Griffith konnte hier auf seine Erfahrung mit dem Zeitungsdruck und Entwürfen wie seiner Excelsior zurückgreifen. Die Zeichen sind möglichst unverwechselbar gestaltet und spitze Winkel sind mit Tintenfallen ausgestattet. Ein markantes Detail sind auch die abgeschrägten Strichenden auf der Grundlinie. Die Schrift wurde von AT&T vierzig Jahre lang eingesetzt und schließlich von Matthew Carters Bell Centennial abgelöst.
Linotype bietet heute eine Digitalisierung in drei Schnitten an. Tobias Frere-Jones entwarf für Font Bureau dieAdaption »Griffith Gothic«. Sie umgeht die Einschränkungen, die der Linotype-Maschinensatz dem ursprünglichen Entwurf auferlegt hatte. Außerdem bietet die Griffith Gothic deutlich mehr Schnitte als der Originalentwurf. Sechs Strichstärken mit Kursive sowie sechs schmale Schnitte ohne Kursive sind verfügbar.