Die Candida wurde von Jakob Erbar entworfen und erschien im Jahr 1936 bei Ludwig & Mayer. Ursprünglich gab es nur zwei Schnitte: mager und halbfett. Die Familie wurde über jedoch bis in die 1950er-Jahre weiter ausgebaut. Es folgten die Schnitte kursiv, Werkschrift, schmalhalbfett, schmalmager, fett, fett kursiv. In einer Anzeige aus dem Jahr 1941 beschreibt die Gießerei die Schrift folgendermaßen:
»Die Candida ist das Ergebnis reiflicher Überlegungen und Studien des verstorbenen Künstlers Jacob Erbar, die Frucht jahrelanger Versuche. Der Name Candida bedeutet die Reine, Klare, Lautere. Lichte Klarheit und lautere Reinheit spiegeln sich in vielen Kunstwerken von der Antike bis in die Neuzeit. In der Plastik und Architektur ebenso wie in der Malerei und Dichtkunst lebt immer wieder das uralte menschliche Streben, Klarheit zu gewinnen über das Leben und seinen tieferen Sinn. In der Gegenwart ist deutlich ein Zug zur Antike, zum Hellenentum zu verspüren, in dem bewußt die Quellen einer fruchtbaren Kraft gesehen werden, die wir uns wieder dienstbar machen wollen. Dieses Wesen lebt auch in unserer Schrift Candida. Wir übergeben damit der Fachwelt eine Schrifttype von ausgereifter Form, ein neues Ausstattungsmittel für das schöne Buch, die elegante Zeitschrift und die anspruchsvolle Akzidenz.«
Von der Candida sind zahlreiche Digitalisierungen verfügbar; unter anderem von Bitstream, Linotype, Scangraphic, URW, Elsner+Flake. Eine umfangreiche Bearbeitung unter anderem Namen ist die Baltica.