In den 1990er-Jahren stand der visuelle Stil des Modernismus in den USA wieder hoch im Kurs und House Industries wollten an diesem Trend teilhaben. Sie ersannen dazu den fiktiven Designer René Albert Chalet, der 1923 in Interlaken in der Schweiz geboren worden sein soll. In den 1940er-Jahren soll er Schriften entworfen haben, die zum Beispiel der Helvetica nicht unähnlich, aber vor ihr entworfen wurden. Eine spektakuläre Geschichte, die die Designpresse bereitwillig aufnimmt und weiterverbreitet.
Tatsächlich hat die Chalet-Familie ihre Wurzeln in anderen Schriften. Die Schnitte mit dem Zusatz 1960 erinnern an die Helvetica, die 1970er-Serie an die ITC Bauhaus und die 1980er-Serie and die Futura. Der Tokyo-Schnitt basiert auf der 1970er-Serie, ist jedoch durch verschiedene Abwandlungen und Aussparungen etwas futuristischer gestaltet. Die Strichstärken werden durch die Städtenamen Paris, New York und Tokyo bezeichnet.
Der schnelle und große Erfolg der Schriftsippe kam auch für House Industries überraschend – hatten sie sich doch bis zu diesem Zeitpunkt vor allem auf einfache Display-Schriften konzentriert. Um der großen Nachfrage und dem breiten Einsatzspektrum noch besser gerecht zu werden, wurden durch Paul van der Laan später noch kursive sowie schmale Versionen gezeichnet. Für Lesetexte zeichnete Christian Schwartz außerdem eine Book-Version in 4 Schnitten, die separat erhältlich ist.