Die Diethelm-Antiqua wurde Ende der 1940er Jahre von Walter Diethelm entworfen. Sie ist ein wenig bekannter Zeitgenosse der Palatino von Hermann Zapf. Wie letztere ist auch die Diethelm-Antiqua eine großzügig breit laufende Werksatz-Antiqua, die sich auf traditionelle Renaissance-Vorbilder stützt. Ein Schriftmuster von Stempel schreibt zur Schrift: »Ihre hervorragende Verwendungsbreite für die Satzaufgaben unserer Zeit verdankt sie der gediegenen Zeichnung, bei der die vielfältigen Erfordernisse heutiger Druck- und Reproduktionstechniken berücksichtigt sind. Betont hohe Mittellängen bewirken eine gute Zeilenführung des Blickes und erleichtern sehr die Lesbarkeit in kleinen Graden. Es gibt gegenwärtig nur wenige Schriften, die eine so persönliche Zurückhaltung mit einer so sorgsam durchdachten Konzeption verbinden wie die Diethelm-Antiqua. Das sichert ihre Bedeutung und Gültigkeit über die Zeit hinaus.«
Eine recht umfangreiche Digitalisierung erschien 2011 von ARTypes. Sie enthält die ursprünglichen drei Schnitte (mager, kursiv, halbfett) in zwei Versionen, die auf den Bleisatzversionen in 10 und 36 Punkt beruhen. Kapitälchen und Schwungbuchstaben sind in eigene Schnitte ausgelagert. Die Zeichnung der Umrisse wirkt jedoch durch die betonten Abkantungen an den Rundungen der Buchstaben recht eigenwillig.