Die Erbar-Grotesk von Jakob Erbar erschien ab 1926 bei Ludwig & Mayer in Frankfurt am Main. Die Schrift gilt als ein direkter Vorläufer der deutlich bekannter gewordenen Futura.
Erbar war gelernter Schriftsetzer und von 1919 bis 1935 Lehrer für Schrift und Typografie an den Kölner Werkkunstschulen. Mit geometrischen Schriftentwürfen experimentierte er nach eigenen Angaben bereits seit 1914. Die verschiedenen Varianten der Erbar-Grotesk erschienen zwischen 1926 und 1929. Ein Besonderheit war, dass die verschiedenen Schnitte in drei verschiedenen Garnituren erschienen, die jeweils unterschiedliche Buchstabenproportionen mitbrachten. Die erste Garnitur verfügte über normale Proportionen, während die zweite Garnitur eine deutlich geringere x-Höhe besaß. In der dritten, sogenannten Extra-Garnitur wurden die Mittel-Elemente der Großbuchstaben der geringen x-Höhe der Kleinbuchstaben angepasst. So wurden die mittleren Querstriche von E und F abgesenkt und Buchstaben wie S und K wirken wie auf den Kopf gestellt.
Die Fülle der ursprünglich erhältlichen Bleisatzschnitte ist jedoch bislang nicht in digitaler Form verfügbar.