Im London Transport Board entschloss man sich 1913 zur Entwicklung einer eigenen Schrift für die Beschilderung der U-Bahn und wandte sich dazu an Edward Johnston und Eric Gill. Letzterer übernahm jedoch lediglich eine beratende Tätigkeit. Die Schrift sollte möglichst leserlich, aber auch eigenständig sein, damit man sie in der Hektik des Nahverkehrssystems nicht mit Werbeanzeigen verwechseln könne.
Das von Johnston gezeichnete und nach ihm benannten Alphabet bezeichnete Max Caflish in seinen Schriftanalysen als »revolutionär« und als eine »völlig neue Qualität« serifenloser Schriften. Die Großbuchstaben basierten auf dem Skelett der römischen Capitalis Monumentalis, sind aber ohne merklichen Strichstärkenwechsel gezeichnet. Auch die Kleinbuchstaben verzichten auf jegliche Dekoration, ohne dabei auf ein möglichst erkenn- und unterscheidbares Grundskelett zu verzichten. Damit wird die Johnston zu einem Wegbereiter der humanistischen Grotesk-Schriften des 20. Jahrhunderts.
Die Schrift wurde 1916 eingeführt. Anfangs wurden lediglich die Großbuchstaben in Holz geschnitten, um die U-Bahn-Stationen zu beschriften. 1921 kam eine schmale Version hinzu und 1930 eine fette Version.
Ende der 1970er-Jahre beginnt im Auftrag von London Transport die Arbeit an einer Nachfolgeversion, der New Johnston.
Digitalisierungen der Johnston sind von verschiedenen Herstellern erhältlich, z.B. ITC Johnston und P22 Johnston Underground. Letztere versteht sich als möglichst originalgetreue Digitalisierung und ist in Zusammenarbeit mit dem London Transport Museum entstanden. Diese Version übernimmt also auch die Rohheit der Originalentwürfe mit all ihren Schwächen. Die ITC Johnston ist dagegen direkt als saubere, vielseitig einsetzbare DTP-Adaption gezeichnet worden.