Die Kepler ist eine Antiqua-Großfamilie von Robert Slimbach. Sie ist nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannt. Gestalterisch steht die Schrift zwischen humanistischer Barock-Antiqua und klassizistischer Antiqua. Die Schattenachse ist nahezu senkrecht wie bei klassizistischen Schriften, jedoch wirkt die Strichführung weniger steif und konstruiert.
Die Kepler zeichnet sich durch einen überdurchschnittlich umfangreichen Ausbau der Schnitte aus. Ursprünglich ist dieser auf das heute nicht mehr verwendete Multiple-Master-Format zurückzuführen, in dem die Parameter Strichstärke, Weite und optischer Detailgrad frei gewählt werden konnten.
Die daraus für andere Fontformate exportierten sechs Strichstärken, vier Weiten und vier optische Größen multiplizieren sich nun zu 168 Schnitten. Auch der Glyphenumfang ist trotz der Bezeichnung STD (Standard) mit 730 Zeichen recht üppig.