Rudolf Koch wurde wegen Krankheit 1917 aus dem Kriegsdienst entlassen und hielt sich mehrere Monate in einem Reserve-Lazarett in Offenbach auf. Er fertigte dort unter anderem ein Blatt mit Versen aus der Ilias, die Karl Klingspor sich später als Druckschrift wünschte. Die Arbeiten daran mussten kriegsbedingt unterbrochen werden und die Koch-Antiqua erschien schließlich 1922 in aufrecht und kursiv. Fettere Schnitte wurden in den Folgejahren veröffentlicht.
Gestalterisch knüpft die Schrift an die antiken Wurzeln der Antiqua an. Die Ausführung ist jedoch kalligrafisch-dekorativ. Besonders auffällig sind die nach oben hin anschwellenden Stämme sowie die extrem großen Oberlängen.
Die so genannte grobe Koch-Antiqua war eine fettere Version der eher zierlichen Koch-Antiqua. Die 1926 erschienene fette Koch-Antiqua ist ein eigenständiger Entwurf, der mit der ursprünglichen Koch-Antiqua wenig gemein hat.