Der gelernte Graveur Otto Hupp aus Düsseldorf beschäftigte sich vor allem mit Heraldik. Aber er entwarf auch Schriften für verschiedene Gießereien. Eine seiner markantesten und wichtigsten Schöpfungen ist sicherlich die Liturgisch für die Gießerei Gebr. Klingspor in Offenbach. Die schmale Gotisch erschien 1906 in einem Schnitt. Dazu gab es ein fein ausgearbeitetes Initalalphabet.
»Entwachsen dem genauen Studium mittelalterlicher Schrift- und früher Druckwerke, wahrt sie durchaus die Wesenheit der spätgotischen Textur in ihrer reifsten und prunkhaftesten Form. Während aber, der höchstkirchlichen Einstellung der mittelalterlichen Schreibkunst entsprechend, die Textur oft etwas Düster-Strenges, eine an die Messe erinnernde monotone Feierlichkeit besitzt, hat Otto Hupp seine Schrift aufgehellt, lichter und freier gestaltet, sie entgittert und ihr einen wahrhaft festlichen Charakter geliehen. Die Hupp-Gotisch ist zweifellos die großartigste neuzeitliche Schrift dieser Art, deren Monumentalität die Zeiten überdauern wird.« Dr. Wilhelm H. Lange in »Otto Hupp, Das Werk eines deutschen Meisters«
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