Das Café Moskau, gegenüber dem Kino International, in der Karl-Marx-Allee in Berlin Mitte, war eine der Prestigebauten der ehemaligen DDR. Erbaut in den frühen 1960er-Jahren avancierte es, über die Jahre und wechselnde gesellschaftliche Entwicklungen hinweg, zu einem der Markenzeichen der Hauptstadt. Der Namenszug auf dem Dach wurde von dem Grafiker Klaus Wittkugel (1910–1985) entworfen. Ab 1952 war er Professor an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin und neben der gestalterischen Umsetzung zahlreicher Plakate, Bucheinbände und Briefmarken auch für die Beschilderung des Kino International sowie für das grafische Erscheinungsbild des Palasts der Republik verantwortlich.
Die Beschilderung des Café Moskau, mit den versal gesetzten Worten RESTAURANT, CAFE, KONZERT, MOSKAU und MOCKBA, bildet die Grundlage der Moskau Grotesk von Björn Gogalla. Dabei versteht sich die Schrift nicht als Replik. Einige Unzulänglichkeiten wurden im Sinne einer Anwendung als Satzschrift ausgebessert. Zu Gunsten einer Bewahrung der Gesamtcharakteristik wurde jedoch nicht völlig auf Eigenheiten verzichtet. Die Gemeinen und alle fehlenden Versalien sind komplett neu entworfen. Inspiriert von den, in dieser Zeit beliebten, verschiedenen Möglichkeiten des architektonischen Musters und Wandreliefs entstanden ergänzend zu den 14 Schnitten der Moskau Grotesk zwei Muster-Fonts.