Die Versal-Schrift Neuland von Rudolf Koch erschien 1923 bei den Gebrüdern Klingspor in Offenbach. Obwohl eigentlich eher als Schreibmeister bekannt, versuchte sich Koch bei der Neuland selbst als Stempelschneider. Er wollte eine Schrift schaffen, die direkt aus dem Werkstoff entsteht und nicht durch Nachempfinden einer vorgegebenen Zeichnung.
»Daß ich eine Schrift selbst in Messing schneiden will, weißt Du wohl, es ist etwas ganz Unerhörtes und ich weiß, daß es für mich etwas Einschneidendes wird. Sechzehn Jahre habe ich gebraucht, um diesen Mut zu finden […]. Das meiste muß die Feile tun, dieses herrliche Werkzeug, in das die Nerven der Finger bis in die Spitze hineinlaufen. Ich will garnichts aufzeichnen, gleich loslegen. Es wird etwas Wildes gegen das, was bisher da war, aber doch soll es so exakt wie möglich werden. Jetzt wird es Leben in den Buchdruck kommen.« (Rudolf Koch in einem Brief an Ernst Kellner, 1922)
Koch schnitt nur einen Schriftgrad selbst. Seine Technik wurde jedoch auf die anderen Grade übertragen, sodass das Aussehen der Buchstaben absichtlich von Schriftgrad zu Schriftgrad unterschiedlich ausfiel.
Digitalisierungen gibt es von URW, P22 und Linotype.