Ausgehend von einem Beitrag zum Internationalen Schriftwettbewerb 1971 erhielt Karl-Heinz Lange den Auftrag, für den DDR-Schriftanbieter Typoart eine serifenlose Antiqua-Familie für den Fotosatz zu entwerfen, vergleichbar der Optima von Hermann Zapf. Dabei werden Schreibformen der Renaissance aus heutiger Sicht interpretiert nach der Überzeugung «Schrift kommt vom Schreiben». Das wird bei der Kursive besonders deutlich erkennbar und der Designer empfindet diese Schrift als seine ganz persönliche Handschrift.
Wegen der gleichen Stilrichtung dieser Schrift mit der Optima von Hermann Zapf fuhr Karl-Heinz Lange zu ihm nach Frankfurt am Main und zeigte die Entwürfe zur kritischen Beurteilung. Diese wurden von ihm als eine eigenschöpferische Leistung anerkannt. Da die Optima seinerzeit wegen besonderer technischer Bedingungen eine gezeichnete Kursive durch die elektronisch schräg gestellten Buchstaben ersetzen musste, war ein Vorteil für die später entstandene Publica die nun mögliche Original-Kursive.
Bei der Reinzeichnung musste jeder Buchstabe mit Tusche vergrößert und konturenscharf ohne Deckweiß-Korrektur auf einen Kunstdruckkarton gezeichnet werden, um eine scharfe Reproduktion zu ermöglichen, dies war eine Voraussetzung für die Fotosatz-Herstellung.
Diese Schrift erhielt dann den Namen Publica, da sie für Publikationen aller Art geeignet schien. Auf der XI.Biennale of Graphic Design 1984 erhielt sie die Silbermedaille und wurde bald in den Verlagen und Druckereien der DDR gerne verwendet.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands war sie zunächst vom Markt verschwunden, erschien aber 2009 wieder als ergänzte und erweiterte Schriftfamilie unter dem Namen PTL Publicala, die in Zusammenarbeit von Karl-Heinz Lange und Ole Schäfer entwickelt wurde.