Berthold Wolpe musste wegen seiner jüdischen Wurzeln in den 1930er-Jahren nach England fliehen und fand dabei in Stanley Morison einen Unterstützer. In den Unterlagen im Monotype-Archiv taucht Wolpes Sachsenwald-Entwurf 1936 zunächst als »Bismarck Schrift« auf. Die Dokumente weisen auch den deutschen Ullstein-Verlag als einen Auftraggeber der ersten Schnitte aus. Neben Deutschland, wo die schlichten Gotischen gerade im Trend lagen, visierte man aber auch den englischen Markt an und überarbeitete die Zeichen – und letztlich auch den Namen – entsprechend. Die Feinarbeit am Entwurf wurde in den ausgehenden 1930er-Jahren fortgesetzt, aber mit dem 2. Weltkrieg und der Abschaffung der gebrochenen Schriften als Verkehrsschrift im Deutschland (1941) waren die Bedingungen für den Vertrieb der Schrift nicht mehr gegeben und sie geriet auch bei Monotype in Vergessenheit.
Eine Digitalisierung in einem Schnitt wurde von Gerhard Helzel angefertigt. Monotype hat die Sachsenwald 2017 als Teil einer Wolpe-Kollektion in zwei Schnitten neu aufgelegt.