Das traditionsreiche Druckhaus Joh. Enschedé in Haarlem stellte Ende der 1970er-Jahre auf den Fotosatz um. Dazu war zunächst geplant, Jan van Krimpens Bleisatzschrift Romanée für das neue System zu adaptieren. Bram de Does riet jedoch davon ab, weil sich die Bleisatzschnitte je nach Schriftgröße gestalterisch stark unterschieden und dies im Fotosatz kaum akzeptabel abbildbar gewesen wäre. Enschedé überzeugte dies und man beauftragte de Does daher damit, eine eigene Buchschrift speziell für den Fotosatz des Enschedé-Verlages zu entwickeln.
Als erfahrener Buchgestalter wusste de Does, welche Anforderungen an die Schrift zu stellen seien: »Der Unterschied zwischen den dicken und dünnen Buchstabenteilen soll nicht zu groß sein, die Grundstriche und Serifen nicht zu dünn. Die Weite sollte reichlich bemessen sein, die Versalien klein und mager, die Kursive schmal und nicht viel schräger als die Antiqua, und es sollten sowohl die Linie haltende als auch Mediävalziffern sowie Kapitälchen vorhanden sein.«
Die Zeichnung der Schrift dauerte bis Anfang 1981. Das Ergebnis ist auf die Feinheiten hochwertigen Buchsatzes abgestimmt und verfügt daher über einige Besonderheiten:
- Die normalen und halbfetten Schnitte sind in zwei Weiten erhältlich (condensed/wide). Der Unterschied ist jedoch nur gering ausgeprägt und die schmale Version kann zum Beispiel für schmale Spalten eingesetzt werden ohne dabei allzu gequetscht zu wirken.
- Die normalen und halbfetten Schnitte unterscheiden sich ebenfalls nur schwach. Damit reagiert de Does auf die Skalierung im Fotosatz. Je nach Schrifgröße und Zweck kann man mal den normalen, mal dem halbfetten Schnitt den Vorzug geben.
- Die Kursiven verfügen nur über einen schwachen Neigungsgrad und setzen sich eher durch ihren kalligrafisch-schwungvollen Duktus von den aufrecht stehenden Schnitten ab.
- Die gesamte Familie ist in drei Versionen verfügbar, die sich durch unterschiedlich große Ober- und Unterlängen unterscheiden. Alle drei Versionen sind durch die identische Zeichendickte miteinander austauschbar.
- Ausgewählte Groß- und Kleinbuchstaben wurden als Schwungbuchstaben ausgeführt, die bei den Versalien einen kalligrafischen Anstrich zeigen, bei den Gemeinen einen Endstrich.
Die Trinité erschien 1982 für das Autologic-System, doch schon zum Ende der 1980er-Jahre wurde erneut ein Systemwechsel vollzogen – diesmal auf Linotronic. Enschedé ließ die Schriftfamilie von de Does und Peter Matthias Noordzij digitalisieren und sie wurde als PostScript-Version produziert. Zum allgemeinen Vertrieb der Schrift gründete Noordzij kurze Zeit später ein eigenes Unternehmen: The Enschedé Font Foundry (TEFF). Hier kam die Trinité im Jahr 1992 heraus. Im TrueType- oder OpenType-Format ist die Trinité bislang jedoch nicht erschienen und sie zählt mit Einzelpreisen von 281,– Euro pro Schnitt zu den hochpreisigen frei erhältlichen Schriften.