Die Trump-Mediäval gehört zu den bedeutendsten Schriftschöpfungen des deutschen Schriftgestalters Georg Trump. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Frakturschriften im Zuge des Normalschrifterlasses nicht mehr gefragt und die Lücke füllten in den 1950er-Jahren neue Antiqua-Typen deutscher Schriftgestalter – etwa die allseits bekannte Palatino, aber auch die heute etwas in Vergessenheit geratene Trump-Mediäval, die 4 Jahre nach der Palatino bei C.E. Weber erschien.
Wie die Palatino musste sich die Mediäval den Satztechniken der Zeit unterwerfen und für Hand- und Maschinensatz (Linotype) gleichermaßen tauglichen sein. So hat auch die Trump-Mediäval im Normalschnitt und der Kursiven ein eher breit laufendes Antiqua-Skelett, jedoch kommt sie insbesondere in den Details verspielter und charakterstärker als Zapfs Palatino daher.
Der gute Ausbau der Familie in sieben Schnitten ermöglichte einen flexiblen Einsatz. Neben normal, kursiv, halbfett, fett und fettkursiv gab es auch einen schmalhalbfetten Schnitt sowie eine Gravur-Variante für den Schaueinsatz.
Scangraphic bietet die Familie heute in 8 Schnitten an. Weitere Versionen in weniger Schnitten gibt es über Linotype, Adobe und Bitstream (Kuenstler 480). Den Gravur-Schnitt gibt es einzeln auch unter dem Namen Gmünder Gravur (RMU Fonts) und als Gravur-AR (ARTypes).