Hermann Zapf wagte sich ab 1948 an die Entwicklung seiner ersten Schreibschrift. Ausgangspunkt war ein kalligrafisches Schriftblatt aus seinem Kriegs-Skizzenbuch, das er mit einer Sommerville-Feder geschrieben hatte. Gestalterisch orientiert sich die Schrift an den englischen Spitzfederschriften. Da die Schrift im Bleisatz erschien, war der Entwurf starken Einschränkungen unterworfen. Alle Schwünge und Verzierungen durften nicht zu weit aus den Buchstaben herausragen, damit sie später auf die Bleisatz-Kegel passten.
Die Schrift erschien 1952 als »Virtuosa I«. 1953 wurde die »Virtuosa II« (mit alternativen Versalien) und 1957 die »Virtuosa kräftig« nachgelegt.
Im Jahr 2009 entwarf Akira Kobayashi gemeinsam mit Hermann Zapf eine Neuinterpretation für den Digitalsatz. Die neue Virtuosa von Linotype ist ein OpenType-Einzelschnitt, der die Glyphen-Varianten der beiden Bleisatz-Versionen in einem Font zusammenfügt. Außerdem stecken in den über 600 Glyphen Alternativzeichen für einige Kleinbuchstaben sowie zahlreiche Ligaturen.