Anfang des 20. Jahrhunderts sind viele Schriften im deutschen Raum künstlerisch geprägt. Die Schriften von Koch, Ehmcke, Behrens und anderen suchen nach individuellem persönlichen Ausdruck im Schriftentwurf. So zeigen sich Feder und Pinsel als Schreibwerkzeug wieder deutlich stärker in den Entwürfen.
Die Weiß Antiqua ist in dieser Hinsicht etwas zurückgenommen, aber gerade deshalb auch als vielseitig einsetzbare Leseschrift tauglich. Besonderheiten weist die Schrift aber dennoch auf, etwa das schräg stehende A im aufrechten Schnitt der Bleisatzversion oder das »verkehrt herum wirkende« S/s.
Als digitale Version ist die Schrift heute in 4 Schnitten (normal, kursiv, halbfett, fett) als »Weiss« oder »Weiss Antiqua« von verschiedensten Herstellern verfügbar. Bei URW++ und Elsner+Flake gibt es erweiterte Versionen mit extrafetten und schmalen Schnitten, die in der Original-Bleisatz-Version nicht vorhanden waren.