Das Leipziger Museum für Druckkunst übernimmt die Sammlung historischer Druckschriften, Schriftmatrizen und Maschinen der Offizin Haag-Drugulin.
Der Betrieb der Dresdener Buchdruckerei wurde nach dem Tod ihres Besitzers Eckehart SchumacherGebler Anfang des Jahres aufgelöst und zeitgleich unter Denkmalschutz gestellt. Dank der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Erbengemeinschaft Eckehart SchumacherGebler, dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, dem Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden und der Stiftung Werkstattmuseum für Druckkunst ist es gelungen, die industriekulturell wertvollen Objekte langfristig im Museum zu sichern.
Christian Schumacher-Gebler, Vertreter der Erbengemeinschaft, erklärte, dass die Zusammenführung der wesentlichen Teile der Sammlung mit dem Museum in Leipzig, das sein Vater 1994 gegründet hatte, dessen Wunsch nach dem Erhalt dieses Kulturgutes erfüllt: »Unser Vater hat sein ganzes Leben in die Bewahrung der traditionellen Druckkunst gestellt. Seine unwiederbringlichen Kulturschätze wollte er für die Nachwelt erhalten und zugänglich machen. Das Museum in Leipzig ist hierzu der geeignete Ort«.
Mit der Übernahme der Sammlung gewinnt das Museum für Druckkunst unter anderem die letzten erhaltenen Schriftbestände der Reichsdruckerei, darunter wertvolle Schmuckbuchstaben und Ornamente, über 150 verschiedene Schriftarten im Bleisatz sowie mehr als zwei Millionen seltener Gussmatrizen der Firma Monotype, die Ende des 19. Jahrhunderts den Maschinensatz revolutionierte.
Für einen großen Teil der Sammlung bedeutet der Umzug eine Rückführung an ihren eigentlichen Ursprungsort: die Bestände der ehemaligen Leipziger Offizin Haag-Drugulin, die 1954 in Offizin Martin Andersen Nexö umbenannt worden ist, kommen nach mehr als 10 Jahren wieder zurück in die Nonnenstraße 38 in Leipzig Plagwitz, in das heutige Museum für Druckkunst. Sie vervollständigen damit die Sammlung und stärken weiter die Bedeutung des Museums als Werkstatt zum aktiven Erleben der traditionellen Drucktechniken.