Helvetica ist eine serifenlose Schriftfamilie, die zu den bekanntesten und meistbenutzten Schriften seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehört.
- Die Helvetica wurde von Max Miedinger und Direktor Eduard Hoffmann bei der Haas’schen Schriftgießerei in Münchenstein bei Basel entwickelt. Sie sollte der erfolgreichen Akzidenz Grotesk von Berthold Paroli bieten. Neben dieser stand auch die Scheltersche Grotesk der Leipziger Schriftgießerei Schelter & Giesecke beim Design Pate.
- Die Schrift wird 1957 als »Neue Haas Grotesk« veröffentlicht.
- Wenig später soll sie auch in Deutschland bei der D. Stempel AG erscheinen, die Mehrheitseigner von Haas ist. Da man den Namen jedoch nicht für tauglich hält, wird kurzerhand ein neuer Name erfunden, der die Schweizer Herkunft zum Ausdruck bringt: Helvetica. Unter diesem Namen erscheint sie 1961 bei Stempel.
- Die Schrift prägt fortan das Erscheinungsbild deutscher Unternehmen: Lufthansa, Bayer, Hoechst, Deutsche Bahn, BASF und BMW sind nur einige, die die Helvetica zu ihrer Hausschrift ernennen.
- Dem Wildwuchs der historisch gewachsenen Einzelschnitte wird 1983 mit der neu gezeichneten Neuen Helvetica begegnet.
- Auch im Desktop Publishing behält die Schrift eine Vorreiterrolle. Sie gehört zu den Standardschriften der ersten Apple-LaserWriter und wird Systemschrift von Apples Betriebssystem Mac OS.
- Eine neue Version auf Basis der ursprünglichen Entwürfe fertigt Christian Schwartz an. Sie erschien 2011 als Neue Haas Grotesk bei Font Bureau.