Gast Geschrieben Februar 25, 2003 Geschrieben Februar 25, 2003 Hallo zusammen, in den Lehrbüchern findet man ja immer wieder die Hinweise, daß typografisch »schöne« Trennungen an Wortfugen erfolgen sollen, also Akten-ordner und nicht Aktenord-ner. In vielen Fällen läßt sich das auch ganz gut nachvollziehen. Fraglich ist aber doch, ob die Trennung an Wortfugen der Lesbarkeit im Bezug auf den Sinnzusammenhang immer zuträglich ist. Bei vielen zusammengesetzten Wörtern können eine Vielzahl unterschiedlicher Endungen auftreten: Diplom-arbeit, -studiengang, -student, -jodler etc. Ich frage mich, ob es in diesem Fall nicht sinnvoller wäre, Diplomar-beit zu trennen, da man innerhalb der Zeile einen Hinweis darauf erhält, welches Wort gemeint ist. Gibt es hierzu irgendwelche Regeln, Untersuchungen, Kommentare (gerne auch »aus dem Bauch«), was die Lesbarkeit angeht? Liege ich da völlig verkehrt mit meiner Einschätzung? Grüße an alle Typochonder, Christian
Gast Geschrieben Februar 25, 2003 Geschrieben Februar 25, 2003 das ist wie ich finde ansichtssache, du hast schon bischen recht, nicht alles was theoretisch besser erscheint ist auch praktisch besser. was darüber habe ich noch nicht gelesen, mann müsste tests machen und feststellen was sich besser/schnller/einfacher lesen lässt.
Gast Geschrieben Februar 26, 2003 Geschrieben Februar 26, 2003 Ich denke, da wir bei zusammengesetzten Worten zumeist die einzelnen Elemente wahrnehmen (Diplomarbeit = Diplom + Arbeit), ist es sinnvoller an der aus der sprachlichen Gewohnheit herkommenden Sollbruchstelle zu trennen, zumindest bei Flattersatz. Die IDee mit dem Wort-Stummelk am Ende ist theoretisch gut, ähnlich der Idee, daß ein Schusterjunge den Leser ja durchaus auf die andere Seite «zieht», aber Diplomar Oder Diplomstu sind wohl nicht wirklich eine Hilfestellung für den Leser, da aus dem Rest-Stummel das Wort nicht hervorgeht, sondern die Trennung eher entgegen dem ursprüngliche natürlichen Konstruktionsgedanken des zusammengesetzten Wortes geht und insofern wahrscheinlich eher sinnentfremdend und entstellend wirkt. Man darf nicht vergessen, daß wir nicht Buchstabe für Buchstabe lesen, sondern überfliegend in Wortformen erkennen. Sinn der wortgerechten Trennung im Flattersatz ist ja gerade, dem Leser bei seiner Saccadenreise eher leicht konsumierbare Wortbilder zu geben. Diplom und arbeit sind zwei solche vertrauten Bilder. Diplomar und beit eben nicht, d.h. wir fordern eine höheren Kraftaufwand, bremsen das Lesen aus. Das kann man bewußt eventuell machen, um die Lesegeschwindigkeit zu kontrollieren, generell würde ich hier aber den Setzern aus den 50s und 60s folgen und im Wortsinne trennen wollen :)
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