Mister Austin Geschrieben Februar 14, 2019 Geschrieben Februar 14, 2019 Meine Gedanken waren da eher bei Schrift als bei Verkehr. Und daß wir uns der Kurrent per Verordnung des PG Bormann entwöhnt haben, muß ja nicht unbedingt so bleiben. Die Erkenntnis, daß nichts Bestand hat, außer dem Wandel, ist mir auch bekannt. Insofern ist Veränderung und ständige Anpassung nur normal. Auch bei Schrift und Sprache. Dessen ungeachtet halte ich die Kurrent in der um 1900 gebräuchlichen Form für eine tolle Schrift, die, gekonnt ausgeführt ein bestechendes Bild ergibt. Und dank Bismarck etwas charakteristisch Deutsches geworden ist. Der hielt übrigens andere Schriften für " Kringelei". So weit gehe ich nun nicht. Wie auch "andere Mütter schöne Töchter" haben, haben auch andere Kulturen tolle Schriften entwickelt. Aber deshalb muß ich mir die doch nicht unbe- dingt zu Eigen machen, wenngleich ich sie als Kulturgut respektiere. La.
Phoibos Geschrieben Februar 14, 2019 Geschrieben Februar 14, 2019 vor 4 Minuten schrieb Mister Austin: muß ja nicht unbedingt so bleiben Wird es aber: Globalisierung und Digitalisierung sind zwei Faktoren, die die Kurrent sowieso getötet hätten. vor 6 Minuten schrieb Mister Austin: haben auch andere Kulturen tolle Schriften entwickelt Und dennoch bedienen sich alle des (mehr oder weniger) lateinischen Alphabets, wenn es um interkulturelle Kommunikation geht.
Dieter Stockert Geschrieben Februar 14, 2019 Geschrieben Februar 14, 2019 vor einer Stunde schrieb Mister Austin: Deshalb sehe ich da eigentlich auch keine Notwendigkeit für ein neues Zeichen. Keine Notwendigkeit für ein Versal-Eszett? Wie oft wurde eigentlich schon darauf hingewiesen, dass mit diesem Zeichen endlich die richtige Schreibung von bestimmten Eigennamen möglich ist, zum Beispiel bei der Verwendung von Versalien im Personalausweis oder bei Kapitälchen in Literaturverzeichnissen? Und natürlich ist nur mit dem Versal-Eszett eine eindeutige Rückauflösung von »SS« zu »ß« bzw. »ss« möglich. 1
Phoibos Geschrieben Februar 14, 2019 Geschrieben Februar 14, 2019 Nachdem Du schon Bormann in den Verlauf gebracht hast, kann ich ja entsprechend Godwin das "geliebte Führerlein" auch noch bringen: Zitat Aus einem Schreiben des Reichsministers der Reichskanzlei: „Der Führer hat sich für eine Beibehaltung des „ß“ in der Normalschrift entschieden. Er hat sich aber gegen die Schaffung eines großen „ß“ ausgesprochen. Bei der Verwendung großer Buchstaben soll das „ß“ vielmehr als „SS“ geschrieben werden.“ Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Antiqua-Fraktur-Streit#cite_note-18 1
Mister Austin Geschrieben Februar 15, 2019 Geschrieben Februar 15, 2019 Danke für den Hinweis. War mir so nicht bekannt, erklärt aber so Einiges! Ich hatte da meinen Lehrer aus Hermannsburg im Hinterkopf. Und der hatte für "diese Sippschaft" rein gar nichts über. Weshalb er auch gerne die Kurrent als "Umgangsschrift" gesehen hätte. Er schrieb sie , obwohl der "Latein" kundig, aus "Überzeugung und Prinzip" munter weiter." Die" hatten "anderweitig schon genug Unheil angerichtet", da wollte er, so gut er konnte "dagegenhalten".
pürsti Geschrieben Februar 24, 2019 Geschrieben Februar 24, 2019 Zitat Hannah Häußer und Maximillian Borchert haben alle Google-Fonts (zum Stand August 2017) nach ihrem Eszett abgeklopft, sortiert, verknüpft und möglichst vergleichbar aufgearbeitet. Alle Schriften sind mit ihrem Regularschnitt in 10 pt Schriftgröße und mit 13 pt Zeilenabstand dargestellt. Ergänzend dazu gibt es beschreibende Infos zum Font, Querverweise zu Schriftfamilien-Mitgliedern sowie einige Vorschläge zur neuen Glyphe. Auf den rechten Seiten findet man die »Stars« des Buches in großer Darstellung präsentiert: Eszett-Zeichen, Seiten für Seite, in ca. 400 pt Schriftgröße. Von den 400 Schriften sind 86 bereits mit ihrer großen Eszett-Glyphe vertreten. niße 1
Kathrinvdm Geschrieben Februar 25, 2019 Geschrieben Februar 25, 2019 Coole Sache, danke für den Hinweis! Eine Frage zum Titel: warum „niße“? Was bedeutet das?
pürsti Geschrieben Februar 25, 2019 Geschrieben Februar 25, 2019 Keine Ahnung (fürchte fast, soll ein Wortspiel sein: “nice")
Kathrinvdm Geschrieben Februar 25, 2019 Geschrieben Februar 25, 2019 Ah, ok, ja – das könnte sein! Ich habe es automatisch „niiiiieeeße“ gelesen und das Wortspiel (wenn’s denn eins war) nicht verstanden.
Gast bertel Geschrieben Februar 25, 2019 Geschrieben Februar 25, 2019 Ich hab auch "nisse" gelesen, zumal der Rest des Titels auf Deutsch ist …
Þorsten Geschrieben Februar 26, 2019 Geschrieben Februar 26, 2019 Tja, das ging in die Hose. Vielleicht wäre »wärri neiß« verständlicher gewesen? 1 1
Mister Austin Geschrieben Februar 26, 2019 Geschrieben Februar 26, 2019 Es erstaunt mich einigermaßen, wie lange sich dieses Thema nun schon "hält". Die Firma ßeitenbacher ist wohl noch nicht lange genug " in Aller Munde" . Sonst hätte man doch längst der Notwendigkeit entsprochen, und einen Großbuchstaben kreiert.
Ralf Herrmann Geschrieben Februar 26, 2019 Geschrieben Februar 26, 2019 vor einer Stunde schrieb Mister Austin: Sonst hätte man doch längst der Notwendigkeit entsprochen, und einen Großbuchstaben kreiert. Warum der Konjunktiv? Man hat der Notwendigkeit ja mittlerweile entsprochen. Und Diskussionen um Probleme halten sich eben so lange, bis letztere gelöst sind. 1
Mister Austin Geschrieben Februar 26, 2019 Geschrieben Februar 26, 2019 Ja, erinnere mich, daß es immer hieß," gut Ding will Weile haben". Manches braucht dann wohl etwas mehr Weile. Oder liegt's an der Vielzahl der " Köche"? Die Regel bezog sich auf das SYRIA-Markt- Plakat mit der missratenen Königsstraße. Nämlich die, daß Deutsch so geschrieben wird, wie's gesprochen wird. Wenn man dann der Sprache nicht so richtig mächtig ist, weil man als Vorbilder in der Mehrzahl Leute hat, deren Gebrauch der Sprache mit oberflächlich noch zurückhaltend bezeichnet ist. darf wohl kein anderes Ergebnis erwartet werden. Gelungene Integrationshilfe?
Phoibos Geschrieben Mai 31, 2019 Geschrieben Mai 31, 2019 Test einer T2-Tastatur: https://www.golem.de/news/din-2137-t2-layout-ausprobiert-die-tastatur-mit-dem-grossen-ss-1905-141154.html 1
Þorsten Geschrieben Juni 1, 2019 Geschrieben Juni 1, 2019 Schön! Da weiß ich gleich, was ich meinem polyglotten, aber prinzipiell schwer zu beschenkenden, Vater noch zum Geburtstag schenken kann. Ansonsten fand ich wenigstens ein Detail des Artikels vielleicht ein Spürchen zu reißerisch: Zitat Das ẞ ist schon lange erlaubt, aber nur schwer zu finden. Was ist an Feststellstaste ß Feststelltaste jetzt sooo schwer? Oder geht das immer noch nicht überall? Ansonsten finde ich das Layout natürlich auch für die vielen anderen schönen Zeichen toll.
HenningH Geschrieben Juni 1, 2019 Geschrieben Juni 1, 2019 vor 2 Minuten schrieb Þorsten: Was ist an Feststellstaste ß Feststelltaste jetzt sooo schwer? Oder geht das immer noch nicht überall? Nein.
catfonts Geschrieben Juni 1, 2019 Geschrieben Juni 1, 2019 Shift + AltGr + ß ist es in meinem alternativen Tastaturtreiber, bei der T2-Belegung ist es aber Shift+AltGr+H Feststelltaste dann ß dann Feststelltaste ist dann das Fragezeichen.
Mister Austin Geschrieben Juni 2, 2019 Geschrieben Juni 2, 2019 Am 17.1.2005 um 22:33 schrieb Tholan: Wahrscheinlich kommt das ß vor allem aus langem s und Schluß s, weil, es wie schon gesagt wurde, seine Wurzeln in der kursiven Handschrift hat. Und die fußte letztendlich in der karonlingischen Minuskel, mit den dort vorkommenden Buchstaben. Aber scheint's kann man paralell eine Entwicklung aus sz auch nicht ganz ausschließen. Wichtig wäre aber endlich heute einen Großbuchstaben ß zu schaffen, der sich aus langem s und Schluß s herleitet, weil das ß heute nur in diesem Zusammenhang benutzt wird, und da würde ein sz Verschmelzung nur verwirren. In der Frakturschrift benötigte man kein großes ß, weil kein Wort mit einem ß anfing, es man also auch nicht Großschreiben musste. Kann ja auch gar nicht sein, dass ein Wort als ersten Buchstaben ein Schluß s hatte, weil es nur am Silben- oder Wortende stand. Silbenschluß bedeutet, es kann auch in der Wortmitte stehen. Auch benötigte man keine Versalie ß, weil die Frakturschrift generell nicht groß geschrieben werden durfte, dafür waren diese Großbuchstaben nicht gestaltet, die ehrer auf das Zusammenspiel mit den Kleinbuchstaben ausgelegt war. Seit die Frakturschrift 1941 von Hitler abgeschafft wurde, wurde es versäumt endlich den Großbuchstaben zu gestalten. (Kriegs-, Nachkriegszeit.) Vor dem Verbot der Fraktur durch Hitler, war es eh nicht so wichtig gewesen, weil jahrhundertelang die überwiegenden Drucksachen in Fraktur oder Texturschrift geschrieben wurden, und man ja da aus obigen Gründen einen Großbuchstaben ß nicht benötigte. Aber heute mit der allgemein üblichen Antiquaschrift ist er dringender denn je! Wann endlich wird ein großes ß geschaffen, um die Missverständnisse bei der Rechtschreibung zu vermeiden. Wie kann man sonst Maße von Masse in Großschrift unterscheiden. SZ sieht doch auch bescheiden aus. Warum schreiben viele heute Straße falsch, oder Fußball. Es ist ein Armutszeugnis, dass es diesen Buchstaben nicht als Großbuchstaben gibt. Woran liegt es, dass beispielsweise ein typograhischer Dachverband, falls es so etwas gibt, oder kompetente Stelle nicht endlich einmal diesen Missstand (Mißstand) beseitigt. Ich finde es ist verwirrend, wenn für das Wort Maße MASSE ODER MASZE geschrieben wird und führt in die falsche Richtung, auch wenn es der Duden vorschreibt. Wenn es einigermaßen gut aussieht, bin ich sogar sehr froh, wenn in der Großschreibung der Kleinbuchstaben ß anstelle des ss benutzt wird, einfach weil Missverständnisse in der Rechtschreibung vermieden werden. PS: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist jetzt dazu übergegangen anstelle des für unseren Kulturkeis typhographischen richtigen langen s an der richtigen Stelle in der Gotischen Schrift (Fette Gotisch) das kurze s zu setzen. Das ist furchtbar und denen ist die Typographie wohl egal, sie bezeichnen es als kleine typographische Sünde! Viele Grüße Tholan ---kleine typographische Sünde-- "klein" ist nicht nach DIN definiert, weshalb die Wertung individuell anders ausfallen kann. N.m.D. handelt es sich um einen nicht unerheblichen Lapsus. 1
Þorsten Geschrieben Juni 6, 2019 Geschrieben Juni 6, 2019 Am 31.5.2019 um 12:04 schrieb Phoibos: Test einer T2-Tastatur: https://www.golem.de/news/din-2137-t2-layout-ausprobiert-die-tastatur-mit-dem-grossen-ss-1905-141154.html Am 1.6.2019 um 17:00 schrieb Þorsten: Schön! Da weiß ich gleich, was ich meinem polyglotten, aber prinzipiell schwer zu beschenkenden, Vater noch zum Geburtstag schenken kann. Also, das Geschenk ist gemacht, die Begeisterung spürbar. Unter dem elterlichen KDE/Linux läuft alles (mit dem T3-Layout, das KDE mitbringt) wunderbar. Ich wäre sehr dafür, solche Europatastaturen (mit nationalen Basis-Belegungen, aber eben geeignet, um alle lateinischen Buchstaben Europas einfach darzustellen) mittelfristig verpflichtend in 🇪🇺 europäischen Behörden, Schulen etc. einzuführen. 1
Þorsten Geschrieben Juni 6, 2019 Geschrieben Juni 6, 2019 Nur einen kleinen, optischen Wermutstropfen hat dieses Modell (Triggerwarnung!): Wer’s nicht gleich erkennt, möge unten klicken, aber nur bei sehr starken Nerven: 2
Mueck Geschrieben Juni 7, 2019 Geschrieben Juni 7, 2019 Tja, da musste wohl in den Hobbykeller, den Topf weiße Farbe suchen ...🙄 1 1
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