Topp-Thema: Eszett als Großbuchstabe

[Diwarnai]

vor 14 Minuten schrieb Ralf Herrmann:

Wir verarbeiten Dinge wie die bloße Rundung (rechts oben) und selbst die Lücke unten nicht als »das kann kein B sein«, wie dieses berühmte Beispiel ja zeigt:

Ich bin mir sicher, dass – außer einer Handvoll weniger Schriftengelehrter – das B der Bauhaus alleinstehend niemand als B, sondern als ß identifiziert. 

[Ralf Herrmann]

vor 4 Minuten schrieb Diwarnai:

Ich bin mir sicher, dass – außer einer Handvoll weniger Schriftengelehrter – das B der Bauhaus alleinstehend niemand als B, sondern als ß identifiziert. 

Ja, eben. Ein dritter Buchstabe, der die gleiche Form hat, macht nur alles noch schlimmer. 

[Albert-Jan Pool]

OK, das alleinstehende B der ITC Bauhaus wird also als ß gelesen. Dann wird mein ẞ in der FF DIN wahrscheinlich auch als solches gelesen. Sei es denn es steht alleine. Dann vielleicht auch manchmal als kleines ß. Aber das kommt sicherlich nur vor in Auseinandersetzungen zwischen Schriftgelehrten  Oder in Wörterbücher, aber dafür ist die FF DIN sowieso nicht geeignet (keine IPA-Zeichen). Oder in Lehrbücher für Erstleser, dafür sind eine humanistische Grotesk und -Kursive sowieso besser geeignet, zum Beispiel weil da sich die Kursive (meistens) besser abhebt und Schreibcharakter hat. Den Anspruch eine Eierlegendewollmilchsauschrift machen zu wollen ist, denke ich, unsinnig.

[Christian Z.]

vor 7 Stunden schrieb Albert-Jan Pool:

Trotz aller Versuche wirken viele Versal-ẞ wie ein Fremdkörper in der Schrift wofür sie gestaltet wurden. Für eine Schrift wie die DIN (statische lineare Serifenlose bzw. Grotesk mit geometrischem Charakter) eignet sich meiner Meinung nach die sogenannte Sulzbacher-Variante am besten. Nicht nur für das kleine ß, auch für das große ẞ. Die FF DIN hat seit 2018 ein Versal-ẞ nach Sulzbacher-Art, es wurde nie reklamiert.

https://www.instagram.com/p/Ci2kdpEjiIT/

In meinen Augen sieht das Versaleszett dieser DIN wie ein kleines Eszett aus und wirkt daher wie ein Fehler zwischen den Versalien. Ich stolpere darüber mehr als über Versaleszett-Formen, die sich vom kleinen Eszett deutlicher unterscheiden. (Spontan fällt mir die Schrift der Bundesregierung dazu ein mit einer, meiner Meinung nach, sehr schönen, unaufdringlichen Form.)

 

Ich dachte auf oben rechts spitz hätte man sich bei Versaleszett-Formen inzwischen geeinigt? Falls nicht, warum nicht?

[R::bert]

Wenn ich mir das hier so ansehe, frage ich mich auch, ob ein echtes ẞ in der Form angesichts der bei diesen Geometrischen nötigen Breite überhaupt vernünftig realisierbar wäre. 🤷🏼‍♂️

 

@welt Die FF Mark hat auch eins für Großschreibung. 😉

[CatharsisFonts]

Sulzbacher Versal-Eszett geht gar nicht. 

Nächste Frage?

[Albert-Jan Pool]

vor 12 Stunden schrieb CatharsisFonts:

Sulzbacher Versal-Eszett geht gar nicht. 

Und warum nicht, wenn ich fragen darf?

[Ralf Herrmann]

[CatharsisFonts]

Gut gemeint, aber leidet unter dem Fingernagelschnipsel-Effekt...

[Tobias L]

vor 6 Stunden schrieb CatharsisFonts:

Fingernagelschnipsel-Effekt

… und das bedeutet? 

[RobertMichael]

Fundstück:

https://twitter.com/kieszling

 

[R::bert]

vor 1 Stunde schrieb RobertMichael:

Fundstück:

https://twitter.com/kieszling

 

Findet ihr es auch etwas sehr breit?

[Norbert P]

Nö … wäre ja bei dem Gewicht auch kaum noch zu »quetschen«, oder?

[CatharsisFonts]

vor 8 Stunden schrieb Tobias L:

… und das bedeutet? 

Wenn das ẞ so stark eingeschnitten ist, dass der Dachbogen und der Einschnitt eine unangenehm enge Punze (in Form eines Fingernagelschnipsels) bilden und sie schon fast vom Rest der Glyphe abtrennen.

 

Beispiel:

bearbeitet November 14, 2022 von CatharsisFonts

[CatharsisFonts]

vor 35 Minuten schrieb R::bert:

Findet ihr es auch etwas sehr breit?

Ich fands auf den ersten Blick eigentlich sehr gelungen. Auf den zweiten Blick sehe ich, was Du meinst. Es könnte wohl noch etwas Kompression & optische Kompensation gebrauchen.

[CatharsisFonts]

vor 16 Minuten schrieb CatharsisFonts:

Wenn das ẞ so stark eingeschnitten ist, dass der Dachbogen und der Einschnitt eine unangenehm enge Punze (in Form eines Fingernagelschnipsels) bilden und sie schon fast vom Rest der Glyphe abtrennen.

Hübsches Gegenbeispiel: BundesSans

 

[R::bert]

vor 54 Minuten schrieb Norbert P:

Nö … wäre ja bei dem Gewicht auch kaum noch zu »quetschen«, oder?

Naja, wenn man die Diagonale etwas weniger steil anlegt, wäre schon noch Raum zum »condensieren«. 😉
 

Außerdem könnte man oben auch links

eckig bleiben (was ich bei einer Futura auch naheliegender fände).

bearbeitet November 14, 2022 von R::bert

[Christian Z.]

Das hat mir der YouTube-Algorithmus angespült:

Ich nehme an, das kleine Eszett wurde mit Absicht, passend zum Titel, in der Art verändert/verlängert, aber ich bin mit dem Auge mächtig darüber gestolpert.

[R::bert]

vor 17 Minuten schrieb Christian Z.:

Ich nehme an, das kleine Eszett wurde mit Absicht, passend zum Titel, in der Art verändert/verlängert, aber ich bin mit dem Auge mächtig darüber gestolpert.

Das ß ist genauso in der Schrift (TV Nord) enthalten.

[Christian Z.]

Oh, okay. 😬

[Christian Z.]

Nachtrag: Die Vahrenwalder Straße verläuft ziemlich exakt von Süden nach Norden, d. h. ein senkrechter Strich wäre symbolisch sogar gar nicht verkehrt gewesen.

[R::bert]

So muss dat:

 

 

bearbeitet Januar 24, 2023 von R::bert

[CatharsisFonts]

Das ist doch mal ein gelungenes Design!

[Christian Z.]

Das große Eszett, demnächst auf 2-Euro-Münze:

https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Briefmarken/2022/2022-08-17-gedenkmuenze-karl-der-grosse.html

AAAAAAH! KARL DER GROBE! 😲

Scheint aber korrigiert worden zu sein(?):

https://www.zwei-euro.com/deutschland/gedenkmuenzen/karl/

bearbeitet Januar 26, 2023 von Christian Z.

[Albert-Jan Pool]

Neulich in die Neue Nationalgalerie in Berlin. Frage: ist das nun ein misslungenes Gemein-ß oder ein falsch eingesetztes Versal-ẞ?
Gerne eure Meinung, hier oder auf  Instagram oder auf Facebook

bearbeitet März 6, 2023 von Albert-Jan Pool