Gast Geschrieben November 28, 2004 Geschrieben November 28, 2004 Hallo, wieder das leidige Thema Anführungszeichen. Ich habe entdeckt, dass mir die Zeichenpalette (OS X) folgende Varianten bietet: - die normalen 99-66 Varianten unten und oben - Zollzeichen " - double Prime (sieht aus wie schräge Zollzeichen) Der Professor einer Bekannten besteht darauf, dass im amerikanischen Englisch die Zollzeichen (") die korrekten Anführungs- und Abführungszeichen sind. Mir widerstrebt dies aus zwei Gründen: es sieht nicht gut aus (Harmonie, Rhythmus der Buchstaben) und in meiner Literatur wird immer darauf verwiesen, dass dies falsch ist (allerdings ausdrücklich nur für Deutsch, Franz., Ital, Span.) Wer kann mir sagen, wie es richtig ist oder wer kann mir eine verbindliche Quelle nennen, vielleicht auch mit anderen Sonderzeichen/Sonderregeln im Amerikanischen.
Ralf Herrmann Geschrieben November 28, 2004 Geschrieben November 28, 2004 Im Englischen werden die “Curly Quotes” verwendet, also 66 vorn, 99 hinten, aber beide oben! Zollzeichen sind in keinem Land der Welt richtige Anführungszeichen - deswegen heißen sie ja auch Zollzeichen. :wink: Ralf
Gast Geschrieben November 28, 2004 Geschrieben November 28, 2004 Danke, ich gebe das so weiter. Mit dir als Fachautor habe ich ja eine glaubwürdige Quelle. (tolles Buch übrigens!)
CRudolph Geschrieben Dezember 3, 2004 Geschrieben Dezember 3, 2004 HPW hat das »Problem« mit den Anführungszeichen in »Typolemik« eigentlich sehr schön erklärt. Er weist dort daraufhin, daß Zollzeichen nicht deshalb keine Anführungszeichen sind, weil das schon immer so war (Doppelfunktionen kommen vor; ist schließlich auch das Zeichen für Sekunde; zur Prävention: das soll keine Kritik an Ralfs Aussage sein!), sondern weil man für ein Zitat ein Anführungszeichen für den Beginn und ein Abführungszeichen für das Ende benötigt. Das merkt man auch deutlich, wenn man öfters Zeitschriften liest, die Zollzeichen verwenden. Beim flüchtigen Lesen kommt es öfters vor, daß man nach dem Umblättern plötzlich nicht sicher ist, wo jetzt genau Zitat ist und wo nicht. Sicher, das wird natürlich eigentlich auch durch die Leerschläge deutlich gemacht. Trotzdem stutze ich ab und zu. Und genau das soll ja durch gute und eindeutige Typografie vermieden werden. Ist im Englischen nebenbei bemerkt sogar mit der typografisch korrekten 66-99-Verwendung ein Problem. Letztens hatte ich ein Buch, in welchem die Reihenfolge ›einfache Anführung‹ im Normalfall, »doppelte Anführung« für Zitate im Zitat. Leider wurde viel Umgangssprache verwandt und das Apostroph tauchte sehr oft auf. Für native speakers ist das überhaupt kein Problem, aber ich hatte höllisch damit zu TUN, weil man ständig damit kämpfen mußte, ob da jetzt ein Zitat zuende ist oder ob das Apostroph gemeint ist etc. Das ist letztlich alles kein wirkliches Problem wenn man konzentriert liest. Es wird aber in jedem Fall eindeutiger, wenn man es ordentlich setzt (am besten mit Guillemets): Grüße, Christian 1
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