Gast Geschrieben Februar 11, 2005 Geschrieben Februar 11, 2005 Den Formvorschriften für wissenschaftliche Arbeiten zufolge sollten längere Zitate deutlich vom Haupttext abgehoben werden. Dies geschieht durch: (a) Kleinere Schriftgröße (b) Engerer Zeilenabstand © Beidseitiges Einrücken (d) Absetzung vom Haupttext Punkte (a) bis © klappen klaglos. Aber als typografischer Laie scheitere ich an (d). Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Eine Theorie besagt, man sollte das Blockzitat "vom laufenden Text durch eine auf den Haupttext bezogene halbe Leerzeile" absetzen. "Der Zeilenabstand der letzten Zeile eines 1,5-zeiligen Haupttextes und der ersten Zitatzeile beträgt dann insgesamt 2,25." Klingt vernünftig, bloß kann in Word 2000 der Abstand zwischen Absätzen nur absolut angegeben werden. Ich nehme an, man müsste sich jetzt also den halben Zeilenabstand in pt berechnen und dann eingeben. Ändert man aber nachträglich die Schriftgröße des Haupttextes stimmt das Verhältnis nicht mehr und man kann von vorne beginnen. Soweit zur ersten Theorie. Im Duden Taschenbuch steht, das Blockzitat sollte nach oben und nach unten um je 5 mm (6 pt) abgesetzt werden. Das ist mit Word 2000 machbar. Menü Format | Absatz | Vor: 6 pt, Nach: 6 pt. Doch siehe da: Der obere Abstand wirkt viel größer. Und ist es auch, wie das Nachmessen zeigt. (A propos Nachmessen: Ich als Laie mache das über die Angabe "Bei" am unteren Bildschirmrand, bezweifle aber, dass diese Methode verlässlich ist. Da treten manchmal ziemlich widersprüchlichen Werte auf.) Die Erklärung für den unterschiedlichen Abstand glaube ich zu kennen: Im oberen Fall gilt ja noch 1,5-facher Zeilenabstand für den Haupttext. Der muss zu den 6 pt Abstand hinzugerechnet werden. Im unteren Fall sind es hingegen nur 6 pt. So. Geschafft. Ich hoffe ihr könnt mein Problem nachvollziehen und mir weiterhelfen. Aber bei Profis wie euch mach' ich mir da keine Sorgen. Danke schon im Voraus.
Gast Geschrieben Februar 11, 2005 Geschrieben Februar 11, 2005 Daß der Abstand nach oben größer wirkt, liegt sicherlich auch daran, daß er tatsächlich größer ist, und zwar nicht gemessen von den Grundlinien aus, sondern gemessen von der Oberkante der Buchstaben der ersten Zitatzeile zur Zeile darüber. Schließlich sind die Buchstaben im Zitat kleiner, also nicht so hoch, dann muß ja bei gleichem Abstandswert wie nach dem Zitat mehr Luft zwischen den Zeilen bleiben. Mich macht diese Gepflogenheit mit der kleineren Schrift und dem entsprechend kleineren Zeilenabstand für die Blockzitate immer ganz unglücklich, weil dadurch die Registerhaltigkeit der Zeilen zerstört wird. Und wenn es schon bei einem vernünftigen Satzprogramm, das Dir die Option der automatischen Registerhaltigkeit bietet, problematisch ist, mit Blockzitaten die Registerhaltigkeit zu verlassen, weil dann ja zumindest die Abstände davor und danach springen müssen, so hast Du bei Word ja sowieso keine Chance. Aber das dürfte andererseits nur die kleinste der Sorgen sein, wenn man eine wissenschaftliche Arbeit mit Word setzen will. Viel wichtiger sind da wohl Fragen wie diejenige, ob die Fußnoten auf den richtigen Seiten landen oder ob bei unterschiedlichen Kopfzeilen nichts durcheinanderkommt oder ob eventuell eingefügte Grafiken am nächsten Tag noch am Ort und Stelle sind oder ob sich das Dokument überhaupt noch laden läßt ...
Gast Geschrieben Februar 11, 2005 Geschrieben Februar 11, 2005 Fußnotenmäßig klappt alles, was die Kopfzeile betrifft bin ich (noch) zuversichtlich: Habe gelesen, dass man lebende Kolumnentitel mit der Feldfunktion StyleRef elegant lösen kann. Aber diese Abstandsgeschichte möchte ich unbedingt bereinigen: Und sollte es nur der Theorie zuliebe sein. Was die von dir angesprochene Registerhaltigkeit betrifft, so glaube ich, dass sie in meinem Falle nicht so stark ins Gewicht fallen dürfte, da es sich um einen einseitigen Druck handelt. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Um noch mal auf das Abstandsproblem zurückzukommen: Was ist die einfachste Möglichkeit, vor und nach einem Absatz einen konstante Abstand herzustellen? Darauf läuft die Farge ja hinaus. Hierbei gilt es zu bedenken, dass der Haupttext einen mehrfachen Zeilenabstand aufweist. Danke für eure Bemühungen!
Steff11 Geschrieben Februar 12, 2005 Geschrieben Februar 12, 2005 Hi Stewert, bin kein Satz-Profi, aber engagierter Typo-Amateur und gut WORD-erfahren: * sehr hohe Ansprüche an Satz/Typo/Layout und die Verwendung von Word sind natürlich eine fragwürdige Paarung - mein Vorredner hat es bereits bemerkt. Dazu neigt WORD bei umfangreichen Dokumenten bisweilen zu unerklärlichen Verhaltenweisen. Ich selbst pflege bei Word-Verwendung an Manuskripten mittlerweile jede Doppelseite als eigenes Dok anzulegen ... * ich persönlich habe starke Vorbehalte gegen all diese starren Formregeln: Gute Typo unterstützt das Lesen, erleichtert unauffällig die Kommunikation zwischen Schreiber und Leser. Lass dein Auge in Ausdruck entscheiden. Natürlich helfen gewisse Grundregeln dabei. Aber diese punktgenauen Festlegungen - von denen es soviele Varianten wie Quellen gibt - lenken die nicht nur vom eigentlichen Ziel ab? Geht es nicht um eine inhaltlich bestmögliche Arbeit, die über zweckdienliche Typo darzustellen ist? Und dann plagst du dich mit Didot-Punkt-Regeln ab. Ich finds schade. Grüssle, Steff
Gast Geschrieben Februar 12, 2005 Geschrieben Februar 12, 2005 Ich würde, um einen konstanten Abstand herzustellen, so vorgehen, daß ich mir zwei neue Formatvorlagen "Zeile vor Zitat" und "Zeile nach Zitat" mache. Da bleibt alles so wie im normalen Text, nur die Werte für den Zeilenabstand werden vergrößert, und zwar im einen Fall der "Abstand nach" und im anderen Fall der "Abstand vor". Bei "Abstand nach" wird der Wert einfach um so viel kleiner als bei "Abstand vor" gewählt, daß die kleinere Schriftgröße im Zitat ausgeglichen wird.
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