Ralf Herrmann Geschrieben März 7, 2005 Geschrieben März 7, 2005 Momentan arbeite ich wieder an einem Fachbuch, diesmal zum Thema typografische Satzregeln. Frei nach dem Motto »aus Fehlern wird man klug« suche ich zur Illustration des Buches Bildmaterial von typografischen Fehlern aller Art. Vom falschen Gebrauch von Anführungszeichen, Apostroph und Gedankenstrichen, bis hin zu sprachlichen Kuriositäten, sprich: alles, was beim heutigen Schriftsatz schief gehen kann. Wer entsprechende Hinweise oder sogar Bildmaterial hat, kann diese hier vorstellen. Für alle Einsendungen, die mir zur Verfügung gestellt und abgedruckt werden, gibts nach Erscheinen ein kostenlosen Exemplar des Buches! Ralf
TYPOGRAFSKI Geschrieben März 7, 2005 Geschrieben März 7, 2005 Das wird nicht Schwer, hier meine Lieblingssünde. nach Bedarf kann ich es Dir auch es größer schicken.
Ralf Herrmann Geschrieben März 8, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben März 8, 2005 Hier eine weitere Einsendung per E-Mail von Michael Feldmann: Weitere Bilder sind natürlich willkommen. Ralf
Ralf Herrmann Geschrieben März 8, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben März 8, 2005 Danke schon mal soweit für die Beiträge. Ich sollte vielleicht noch erwähnen: Neben solcher besonders »hässlicher Typo«, wie oben gezeigt, interessieren mich besonders die Satzfehler, die sich bei professionellen Grafikern, Journalisten etc. einschleichen. Zum Bespiel sowas hier: Da wird aus einem korrekten »Gute-Nacht-Bad« plötzlich ein freundlicher Gute-Nacht-Gruß ans eigene Bad ... Oder Dreamworks, die ihren Film in Deutschland »Grosse Haie-Kleine Fische«, statt »Große Haie – Kleine Fische«. Gleich 3 Fehler in einem Titel. Keine Wunder, dass der Film floppte. Ralf
TYPOGRAFSKI Geschrieben März 8, 2005 Geschrieben März 8, 2005 Ralf, achte mal beim Einkaufen auf die Verpackungen, man sieht sehr oft ein ß zwischen Versalien und das, nicht nur beim importierten Artikeln.
Ralf Herrmann Geschrieben März 10, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben März 10, 2005 Eingesandt von Dieter Stockert: "Hier gibt's Gebrauchtwagen, "ANs" (das Autokennzeichen von Ansbach) und Verkäufe aller Art. Dann haben wir die - in diesem Fall völlig sinnlose - unterschiedliche Schreibung von Vor- und Nachnamen (Nachname versal), die Leerzeichen vor den Doppelpunkten, die uneinheitliche Handhabung bei der Benennung und bei der Gliederung der Telefonnummern, die überflüssige (und viel zu dicke) Unterstreichung der Handynummer, der unschöne Gedankenstrich in der Adresse, und die völlig falsche Straßenangabe (richtig wäre "Würzburger Landstraße"). Wer ganz genau hinsieht, erkennt zumindest auf dem Original, daß nicht nur die Autos links und rechts einfach gespiegelt wurden, sondern mit ihnen auch die Nummernschilder, d.h. diejenigen auf der linken Seite stehen jetzt in Spiegelschrift)."
Tholan Geschrieben März 10, 2005 Geschrieben März 10, 2005 Da kannst Du jeden Tag in die "Frankfurter Allgemeine" schauen. Die schreiben an der Stelle an der das lange s in der Texturschrift "Fette Gotisch" gesetzt werden müsste, das kurze Schluß- oder Silben s. (lang s; vgl. Logo von Hasseröder, für alle die das lange s nicht kennen) Grüße Thomas
Der_Schwabe Geschrieben März 10, 2005 Geschrieben März 10, 2005 HALLO IHR leser über all in der internet und werbe welt ... Vorweg: Darf ich ein etwas längliches "Posting" einbringen? Nein, ich gedenke nicht, so wie in der Überschrift weiterzuschreiben (wobei ich, ganz nebenbei angemerkt, klar etwas anderes meine als "weiter zu schreiben", aber die Schlechtschreibdeform ist ein anderes Thema). Aber die Werbebranche und die sogenannte "Internet Gemeinde" (wer auch immer das sein mag) tut das: alltäglich, allgegenwärtig und so penetrant, dass es echt weh tut! Wohl jede(-r) könnte hier stapelweise Beispiele bringen: jeder normale Prospekt überbordet an typographischen Peinlichkeiten, das Internet ist ganz offenkundig daraus hergestellt. Ursachen? 1. Die "Internet Autoren" ... Informatiker, also die Verursacher der allermeisten typographischen Fehler im Internet, sind (jedenfalls die allermeisten!) funktionale Analphabeten, für die klEin und gRoSs mehr oder minder bedeutungslos ist, die etwa nach,(!) jedem siebten Wort oder so etwa ein,(!) Komma setzen, statt Punkten am Satzende gewohnheitshalber ein Semikolon schreiben und in jeder Dialogsprache anglifiziert schreiben, also klein und auseinander. Das darf ich schreiben, weil ich es erlebt habe und ständig weiter miterlebe: als Informatik-Student (ach Gottchen, ist das lange her) hatte ich die lästige Pflicht, diverseste schriftliche Arbeiten anderer Informatikstudenten zu lesen. Manches wenige konnte ich lesen, Vieles musste korrigiert werden, Etliches habe ich mangels Lesbarkeit schlicht zurückgewiesen. Beispiele gefällig (aus meiner damaligen Kommilitonenschaft - wohlgemerkt: alle Autoren sind dem Ausweis nach Deutsche, in diesem Land geboren und aufgewachsen und haben irgendwie ein Abitur geschafft): MedezinElektotechnikVeranstalltungen... der Author zeigt das der Algorithmus den er hier benuzt schneller ist. Außerdem kann sich jede(-r) selbst davon überzeugen: Wenn der Betreuer nicht selbst die Dialoge und Texte ediert, sind Foren oder Webmail-Interfaces in aller Regel grauenvolle Beispiele: Benutzer LoginMitglieder ListeAdmin Einstellungenmail VerfassenWollen sie das mail Wirkich Löschen... Webseiten (oder sollte man, der Gewohnheit folgend, nicht doch vielleicht"web seiten" schreiben? Bah!) selbst verweisen auf andere, ähnlich grotesk fehlerhafte Seiten natürlich auf der ... link seite Auch dieses Forum bietet im Datum ein unschönes Beispiel:Do März 10, 2005 16:32 Den Verursacher solcher Magenkrampf-Texte, den typographischen Vergewaltigern der Sprache (leider nicht nur der deutschen, nur fällt's da besonder auf) fallen ihre Grausamkeiten eben gar nicht auf. Und die Einhaltung der (bzw. einer) Rechtschreibung steht nun mal nicht im Pflichtheft. 2. Die Werbebranche Hier liegt die Sache - mit wenigen illustrativen Ausnahmen ... "Qualität hat seinen Preis!" ... anders: nicht das schlichte Unvermögen sondern Absicht steckt hier in den ..."Knaben Hosen" Aber: keine böse Absicht. Sondern schlicht die Absicht, den potentiellen Käufer zu erreichen. Problem: immer mehr Menschen können längere Worte nicht mehr ohne größere Mühe lesen. Das liegt unter anderem an mangelnder Gewohnheit (statt Literatur wird, wenn überhaupt, Billigschund gelesen), aber natürlich auch am Mangel der Anforderung, es zu tun: man kommt ja gut ohne zurecht und braucht nicht mal für ein Germanistik-Studium ernsthafte Lese- und Schreibkenntnisse. Eine weitere, nicht zu unterschätzende Ursache liegt bei den Printmedien: Weil sich lange Wortungetüme im Spaltensatz schlecht umbrechen lassen und der Schornalist eben nicht mehr selber trennen kann und seine dumme Software solche Worte auch nicht an der ri-chtigen Stelle trennt, formuliert er lieber um, bis der Umbruch gut aussieht. Folge: Die Lesefähigkeit für Komplexwortzusammenstellungsversuche sinkt rapide ab. Folge: Immer einfachere Formen zusammengesetzter Begriffe werden als unangenehm empfunden; die Lese-Tätigkeit reduziert sich auf das Zusammensetzen von zwei, maximal drei erkannten Silben. Folge: Man "vereinfacht" grad mal die Rechtschreibung (oops... jetzt bin ich doch bei diesem Unding angekommen... und dabei wollte ich es sooo sehr vermeiden... 'tschuldigung.) in der Weise, dass man zusammengesetzte (!) Worte nun auseinander schreibt (wobei die Trennung diesmal wirklich so gemeint ist - denn "auseinanderschreiben" würde ja nun doch was ganz anderes bedeuten). Die Deformer meinten ja, etwas Sinnvolles zu tun, nur leider ist ihr Versuch ähnlich zum Scheitern verursacht wie der, den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben. Folge: Die Anforderungen an die Lesefähigkeit längerer Worte wurden mit dem "Verbot" vieler solcher Begriffe per Gesetz herabgesetzt. Folge: Die Fähigkeit, lange Begriffe zu lesen, sinkt weiter. Folge - und nun kommen wir dann doch wieder zur Werbung -: die Werbebranche muss sich auf die mangelnde Lesefähigkeit einstellen. Also: Wenige Worte, kurze Worte, einfachste Stummelsätze. Selbst in einem Prospekt gelten heute dieselben Regeln wie für ein Plakat an der Schnellstraße. Und da typographisch interessierte Menschen in der Minderzahl sind, wird sich dieser Zustand wohl kaum verbessern lassen. Man stößt ja zunehmend auf offenes Unverständnis, wenn man Begriffe, die gewohnheitsmäßig auseinander geschrieben gelesen werden, korrekt zusammenschreibt. Der sprachliche Anglizismus ist nicht schuld an den Missständen, aber er fördert deren Verbreitung. So - viel getippelt. Hoffentlich nicht zu viele Rechtschreibfehlerchen... Mit guten Wünschen an Euch, noch viel Spaß beim Lesen und Schreiben zu haben, verbleibe ich, Der_Schwabe PS: Noch ein Zitat, das ich leider nicht photographiert habe: "Geislinger Flo'markt" :P
Ralf Herrmann Geschrieben März 10, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben März 10, 2005 Dem kann man nur zustimmen. Zur Technikwelt: Wir haben einen Kunden, für den wir englische Drucksachen und Verpackungen ins Deutsche übersetzen. Leider ist dem Kunden aber nicht beizubringen, dass auch die deutsche Zeichensetzung gilt. Nachdem alles korrekt übersetzt wurde, kommt stets die »Nach Korrektur« des Kunden, wonach alle Bindestriche aus Komposita getilgt werden müssen, das englische Genitiv-Apostroph wieder rein muss etc. Zur »Werbe Welt«: Deine Herleitung ist sicher richtig. Aber mir will dennoch einfach nicht in den Kopf, dass der Deutsche heute schon von »Zwiebelsuppe« oder »Zwiebel-Suppe« überfordert sein soll und Knorr, Maggie und Co. deshalb übereinstimmend nur noch »Zwiebel Suppe«, oder noch schlimmer »Frühlings Gemüse Suppe« schreiben. Ralf P.S. Mein Buch wird so sicher ein Kampf gegen Windmühlen, aber vielleicht erreicht es ja immerhin jene, die noch bereit sind ein Buch zu lesen ...
Der_Schwabe Geschrieben März 10, 2005 Geschrieben März 10, 2005 Hallo Admin, Dem kann man nur zustimmen. Zur Technikwelt: Wir haben einen Kunden, {...} , wonach alle Bindestriche aus Komposita getilgt werden müssen{...} Wozu braucht ein Engländer, der offenbar zu ... wenig intelligent ist, um die Funktion eines Bindestriches zu verstehen, einen waagrechten Strich zwischen den Worten? Wer schon einmal versucht hat, in ähnlicher Situation die Unterschiede zwischen Binde- und Gedankenstrich klarzumachen, und dabei feststellen muss, dass das Gegenüber weder das eine noch das andere kennt, der kann hier leidvoll nachfühlen. {...}, das englische Genitiv-Apostroph wieder rein muss etc. {...} Es wundert sich ja auch niemand über "Photos" dabei wäre "Photo'en" oder "Photo'n" doch vorzuziehen, weil der deutschen Grammatik entsprechend. Ich sehe es ein bei "CDs", weil das ein englisches Wort ist(bzw. weil es zwei Worte sind). Jetzt bitte festhalten: "Die fünf Lebenslaufs der Mitglieder des Ensembles" :D - ich bin fast gestorben, als ich das vor einiger Zeit in einer Webseite zu lesen bekam! Zur »Werbe Welt«:Deine Herleitung ist sicher richtig. Aber mir will dennoch einfach nicht in den Kopf, {...} Mir auch nicht. Aber keine dieser Firmen hat mehr als zwei Silben im Firmennamen, also können die vielleicht ... gar nicht ... ? Frühlings Gemüse Suppe Ja, das ist auch einer meiner Lieblings Essens. --- --- Noch was ganz anderes: Kann man in diesem Forum einen Verweis auf so ein kleines Gesicht (meines) anbringen, so links neben den Beiträgen vielleicht? Ich hätte da ein nettes, ganz klein aber trotzdem gar nicht so unansehlich. Mit untypischen Grüßen, Der_Schwabe
Tholan Geschrieben März 10, 2005 Geschrieben März 10, 2005 Hier schafft es jemand, auf einer Seite viermal das falsche kleine s zu benutzen. Wenn er schon die Frakturschrift als Gestaltungsmittel wählt, sollte er sie auch typographisch richtig setzen. Wie gut dass, er nicht Ausschusssitzung schreiben musste. http://www.annodomini.de/shop/geschirr.html Viele Grüße Thomas
Ralf Herrmann Geschrieben März 12, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben März 12, 2005 Ein kleiner Spaziergang durch Weimar brachte wieder einiges zu Tage: »Die Grobe?« Und was bedeutet »MESSEN IN MESSE UND SONDERSCHAUEN«? Jaqué hat offenbar nicht nur schwer wiegende Probleme mit der englischen Sprache; auch solche Anführungszeichen sind weder in Frankreich, noch in Deutschland richtig. Bei einem offiziellen Straßenschild das umgangssprachliche »Uni« zu verwenden ist fraglich; ein Bindestrich aber auf jeden Fall obligatorisch. Ralf
Taurec Geschrieben März 18, 2005 Geschrieben März 18, 2005 hallo allerseits, ich habe hier so ein schmankerl was ich euch nicht vorenthalten möchte!
Ralf Herrmann Geschrieben März 23, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben März 23, 2005 Eingesandt von »newdefinition«: »Gefunden am Brüssel-Airport«
JackieTreehorn Geschrieben März 26, 2005 Geschrieben März 26, 2005 hallo ralf, weiß nicht, ob du damit was anfangen kannst, aber ich hätte noch folgendes anzubieten: falsche verwendung von mediävalziffern overshoot abgeschnitten schöne grüße, christoph
Tholan Geschrieben März 29, 2005 Geschrieben März 29, 2005 Ganz aktuell: Der Film: barfuss mit zig Bildern und falscher Typografie http://www.barfuss-derfilm.com/index.ph ... folder=112
Newdefinition Geschrieben April 4, 2005 Geschrieben April 4, 2005 Unser Freund und Helfer http://www.bildschirmarbeiter.com/output.php?id=4209
Ralf Herrmann Geschrieben April 8, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben April 8, 2005 Eingsandt von Stefan Lotzmann:
Ralf Herrmann Geschrieben April 8, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben April 8, 2005 Eingsandt von Wolfgang Dünkler:
Lecartia Geschrieben April 19, 2005 Geschrieben April 19, 2005 ... leider, leider, habe ich gerade kein Foto zur Hand, aber ich erinnere mich genau: Das mehrsprachige Hinweisschild in Versailles lautete "Fuhrüngen". Ich werde, wenn ich Zeit finde, schauen, ob ich diesen Frevel mit der Kamera festgehalten habe. (An der Normandie fand ich in einem Museum übrigens auf allen deutschen Flyern die deutsche Fahne aufgeklebt. Zog man diese ab, offenbarte sich die belgische! Da hat wohl jemand nicht aufgepasst.)
Tholan Geschrieben April 24, 2005 Geschrieben April 24, 2005 Ich finde das Beispiel von Wolfgang Dünkler nicht schlimm. In Ermangelung einer Versalie "ß" ist diese Alternative zumindest besser, wie wenn sie missverständlich "MASSE" für die Bedeutung Maße geschrieben hätten. Natürlich wäre kein durchgängiger Versalsatz am besten gewesen, um das Wortspiel von Maße und Klasse herauszustellen. Tholan
Typobibi Geschrieben April 26, 2005 Geschrieben April 26, 2005 Hallöchen; erst einmal: bin begeistert, dass es scheinbar doch noch Jünger-/innen unserer Zunft gibt, denen Regeln der Typografie wichtig sind. Längere Zeit hatte ich den Eindruck, dass diese nicht wirklich mehr vermittelt werden ... aber jetzt :D ZUM THEMA: nahezu alle Sendungen von ARD und ZDF, die irgendwelche Einblendungen, Unterzeilen, Namen etc. brauchen, um zu erklären, wer da gerade quatscht, verwenden z.B. Anführungszeichen wie es ihnen gerade ein- oder gefällt. Selbst Unterschiede innerhalb einer Sendung gibt es; klasse, oder? Habe die Sender schon mal per E-Mail darauf aufmerksam gemacht - in der ARD hatte dies sogar bei einer Sendung Erfolg. Ansonsten waren sie sehr dankbar für die Kritik - konnten ihre Grafikabteilungen aber leider nicht dazu bewegen, die Dinger mal richtig zu setzen. Ob die dort vielleicht gar nicht wissen, wie es richtig geht ? ... Also ich finde das schon ziemlich traurig.
Ralf Herrmann Geschrieben April 26, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben April 26, 2005 Selbst Unterschiede innerhalb einer Sendung gibt es; klasse, oder? Du hast unterschiedliche Anführungszeichen in einer Sendung entdeckt? Das ist erstaunlich! Ich habe bisher keine einzige Bauchbinde im TV gesehen, die nicht mit Zoll- statt echten Anführungszeichen gesetzt worden wäre. Ich würde gern mal von einem TV-Grafiker wissen, ob es mit deren Satzsystemen vielleicht nicht möglich oder zu umständlich ist auf den kompletten Zeichensatz zuzugreifen. Ralf
Typobibi Geschrieben April 27, 2005 Geschrieben April 27, 2005 ... jo, Ralf; ich glaube, dass entweder tolle Schriften ausgesucht werden, die keine richtigen Anführungszeichen haben - oder aber das Wissen um die richtig gesetzten Anführungszeichen nicht vorhanden ist - leider; generell glaube ich, dass die Typografie im Studium und auch in der Ausbildung nur noch gestreift wird. Mir haben schon einige Grafiker gesagt, dass die Regeln durchauchs zugunsten der Kreativität einfach mal außer Kraft gesetzt werden können ... sehen eben toll aus, so Zoll-Zeichen :? Bianca
Sebastian Nagel Geschrieben April 27, 2005 Geschrieben April 27, 2005 ... jo, Ralf; ich glaube, dass entweder tolle Schriften ausgesucht werden, die keine richtigen Anführungszeichen haben - oder aber das Wissen um die richtig gesetzten Anführungszeichen nicht vorhanden ist - leider; generell glaube ich, dass die Typografie im Studium und auch in der Ausbildung nur noch gestreift wird. Nachdem in der Film-, Video-, und TV-Produktion inzwischen alle installierten Schriften verwendet werden können, und ein Computer für Videobearbeitung wohl nicht extra nicht-komplette Zeichensätze installiert bekommt, kann es kaum an nicht vorhandenen Zeichen liegen, eher an nicht vorhandenem Wissen, oder aber an allgemeinem Zeitdruck und Stress: Wenn nie jemand Zeit findet, mal kurz nachzusehen was für Anführungszeichen verwendet werden sollten, und wie man sie recht unproblematisch auf den Schirm bekommt (d.h. im Endeffekt nur Tastaturcode auswendig lernen), kann sich sowas nicht durchsetzen. Ein Hoch also auf eine beschleunigte Gesellschaft... Geschwindigkeit impliziert Unschärfe. Mir haben schon einige Grafiker gesagt, dass die Regeln durchauchs zugunsten der Kreativität einfach mal außer Kraft gesetzt werden können ... sehen eben toll aus, so Zoll-Zeichen :? Bianca Grundsätzlich stimmt das ja: Wer die Regeln versteht kann sie auch mal brechen. Allerdings müsste es in diesem Fall schon *sehr* in den grafischen Bereich gehen, um einen Regelkenner dazu zu bewegen, die Regel bewusst und mit gutem Gewissen zu brechen.
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