opentype-font: seltsame Ordnung in Glyphentabelle InDesign

[Sebastian Nagel]

Auch auf die Gefahr hin, langsam lästig zu sein: Ich bin ja derzeit (wie wahrscheinlich schon bemerkt) dabei, eine selbstgestaltete Schrift zu erstellen (Fontlab 4.6). Jetzt ist mir aufgefallen, dass die Zeichen in der Glyphentabelle von InDesign sehr seltsam geordnet sind:

Bei anderen Schriften sind die Zeichen nach einem bestimmten Muster angeordnet: !"#$% ... Ziffern, ..., Großbuchstaben, ..., Kleinbuchstaben, diverse andere Sachen

Bei meiner Schrift folgendermaßen:

foamnbcdeijklqrstuvwyzHIEMNVWXYxghp

AFLKOTBCDGPQR.öäüJSZUß,-–—:;fi(lig);großesßÜÖÄ

Tippen und verwenden lässt sie sich wie jede andere Schrift, bis auf den Umstand dass fi von Indesign nicht automatisch durch die fi(lig) ersetzt wird.

Anfängerfehler? Zeichencodierung falsch?

Vielen Dank für die Hilfe

TomTom

[Sebastian Nagel]

habe grade festgestellt, wenn ich in Fontlab in den Index-Mode (statt Name oder Unicode), ist die Anordnung in der Tabelle genau so wie dann auch in Indesign). Die Zeichen sind hier ebenfalls relativ wirr durchnummeriert...

Bleibt also die Frage, wie ich "korrekt" exportiere, also nicht in dieser indexed-Anordnung, sondern Unicode(?).

[Ingo Preuß]

Bitte lese das Handbuch. Das gibt es kostenlos als PDF.

[preusss]

[Sebastian Nagel]

nun gut, die glyphen sind jetzt korrekt geordnet (im indexed-mode nach unicode sortieren lassen). wird auch umgesetzt in InDesign, allerdings (und das steht nun wirklich nicht im Handbuch)...

... nur noch als type1 oder TT :(

Export als Opentype liefert mir ohne jegliche Fehlermeldungen eine leere Schriftdatei. Wenn ich die z.B. mit ATM im Vorschaufenster öffne sind keine Glyphen enthalten, nur der Schriftname wird angezeigt, das ist alles... Indesign zeigt die Schrift zwar an, kommt aber ins Trudeln wenn man sie auswählt und wird instabil...

Kennt jemand zufällig das Problem? Ansonsten wird's wohl heißen Fontlab neu installieren, Glyphen in neuen Font kopieren und hoffen dass es dann klappt :(

vielen Dank

TomTom

[Ingo Preuß]

In FL gibt es vier verschiedene mögliche 'Ansichten' einer Schrift.

1. Encoding (frei definierbar, wenn Funktionsweise bekannt)

2. Unicode (bedingt definierbar nach Vorgabe)

3. Codepages (welche Glyphen stellen Betriebssysteme dar, feststehend)

4. Index-Modus (variabel, Reihenfolge der Anordnung mit rechter Maustaste wählbar)

Diese verschiedenen Ansichten sind zum Bearbeiten einer Schrift ganz hilfreich. Exportieren soll(te) man mit zweierlei: einer Voreinstellung (Export Options: Use Unicode indexes as a base for TrueType encoding: do not reencode first 256 characters) und der Encoding-Tabelle 'Default Encoding'. Nur so kann man sichergehen, daß die ersten 256 Zeichen in jedem Alphabet an der gleichen Stelle stehen, wenn man sie auswählen möchte.

Natürlich kann man auch ein anderes Encoding benutzen, um die Glyphen genau mit dieser gewünschten Anordnung zu exportieren. InDesign benutzt intern eh Unicode zur Darstellung, deswegen ist es eigentlich bedeutend wichtiger, die korrekten Codepoints zu setzen. Die Anordnung im Schriftauswahl-Fenster ist beliebig...

Aus deinem Text sehe ich aber, daß du noch nicht lange mit FontLab arbeitest. Deswegen nochmal mein (gutgemeinter) Rat: Lese bitte das Manual. Die wichtigen Dinge stehen hier; den Rest muß man sich mühsam erarbeiten. Das geht nicht im Crashkurs á la: In zehn Minuten zum Schriftenprofi...

Zu deinem Problem mit dem ATM: Man sollte, bevor man die Schrift neu kompiliert dringend darauf achten, daß sie nicht im ATM als aktiv arkiert wurde. Wurde es vergessen hilft nur ein Neustart deines Systemes, denn der ATM hat ein 'langes Gedächtnis'. Danach kannst du deine (neue) Schrift wieder sehen und in InDesign verwenden.

Und noch etwas: Funktionierende Programme braucht man nicht neu installieren. Die Probleme rühren in den allermeisten Fällen vom Benutzer und/oder seiner Unkenntnis her; selten vom Programm selbst.

[preusss]