Boris Geschrieben Juli 2, 2005 Geschrieben Juli 2, 2005 Hallo, ich bin mir ziemlich unsicher ob das ESPRIT Logo ein statisches oder geometrisches Formprinzip hat. Könnt ihr mir da weiterhelfen? Danke im Voraus!
Student-81 Geschrieben Juli 2, 2005 Geschrieben Juli 2, 2005 geometrisch würde ich nicht sagen. da die geometrisch konstruierten schriften »nur« aus kreisen und linien bestehen. kreise erkenne ich beim esprit-logo nicht wirklich. das S sieht »statisch« aus und das R sieht nach amerikanischer Grotesk aus.
Boris Geschrieben Juli 2, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben Juli 2, 2005 dankeschön. dann nehm ich mal statisch :)
Boris Geschrieben Juli 2, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben Juli 2, 2005 noch eine frage, in welche der 4 kategorien dynamisch, statisch, geom., dekorativ, kann man das GIPSY logo einordnen. hier zu finden: http://www.mauritius.de/
HDSchellnack Geschrieben Juli 2, 2005 Geschrieben Juli 2, 2005 WENN man bei Logos ü-ber-haupt und auch nur ansatzweise in diesen Richtungen denken will... was man ja nicht muß... dann ist Esprit sicher typographisch in Richtung Helv/Akz/Univ und insofern eher statis. Gypsy könnte dynamisch sein... und eigentlich ist keine dieser Kategorien im engeren Sinne ganz passend, da es ja ein «handgemaltes» Logo ist. Als solches ist es natürlich dynamisch, aber ich glaub, Willberg, Indra & Co beziehen sich da schon eher auf die Form von «normalen» Antiqua-Buchstaben, nicht solche Freeform-Sachen... oder? Kann auch sein,d aß ich das falsch im Ohr habe.
Boris Geschrieben Juli 2, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben Juli 2, 2005 oke, ich danke euch. hat mir sehr geholfen. hab grad meine semesterarbeit ausgedruckt und war mir unsicher. kommt nicht gut wenn da was falsches steht und der prof sich denkt "der hat ja gar keine ahnung" :) ciao
GRIOT Geschrieben Juli 3, 2005 Geschrieben Juli 3, 2005 Ist die Kategorisierung nach Willberg bei Studium überhaupt zulässig? Oder sollte man sich dann nicht doch an der DIN orientieren? Zumindest empfiehlt Willberg das, obwohl ich seine Einteilung auch besser finde.
HDSchellnack Geschrieben Juli 3, 2005 Geschrieben Juli 3, 2005 Ich hab in meinem Kurs immer eine Mischung gefahren aus DIN und HPW, weil ich finde, daß die Sachen eigentlich ganz schmusig miteinander zu vereinbaren sind. Ich finde, DIN macht bis zu einem gewissen Punkt als Abbild einer historischen Entwicklung Sinn... und Willbergs Spezifika sind da einfach nahtlos einbaubar. Ich fand nie, daß die DIN-Norm an sich sinnvoll ist (übrigens auch alle anderen Klassifizierungen kaum) und man sie nicht stupide als Schriften-Unterteilung sehen sollte, sondern daß man entlang der DIN gemütlich ein paar Mutationen, Moden und technische Entwicklungen erläutern kann. Bis zu den Sans funktioniert das auch bestens, dievarianten und handschriftlichen usw fallen eben heraus aus diesem rein historischen Kontext, aber das ist kaum tragisch.Dynamisch,statisch und geometrisch sind für mich immer Subthemen, zumal die Unterscheidung dynamisch und statisch bei Serifenlosen auch nicht gerade ohne ist für die Studenten (und eigentlich auch für mich... das ist oft auch echt nahe an der Geschmacksfrage, finde ich ).
Student-81 Geschrieben Juli 3, 2005 Geschrieben Juli 3, 2005 aber was is denn zum beispiel mit der franklin gothic? statisch oder dynamisch? die schrift weist zwar keine wirklichen geschlossenen formen auf, so wie bei den »typisch« statischen fonts (helvetica, univers, folio…), aber dynamisch is die schrift auch nich. ähnlich is die rotis. ein sehr offenes kleines »e« (dynamisch), aber das kleine »a« is geschlossen (statisch). naja, die rotis hat an sich ja sowieso versagt. hier sieht man mal wieder, dass nie ein wirkliches schema gibt, in dem die schriften einzuordnen sind.
HDSchellnack Geschrieben Juli 3, 2005 Geschrieben Juli 3, 2005 Au Mann, icj begebe mich mal auf dünnes Eis und oute mich evtl. als Nicht-Wisser. Die Franklin würde ich als in der neutralen Tradition der Akzidenz-Grotesk sehen, also eher statisch. Sie hat aber kleine Details, die schon in Richtung mehr Dynamik weisen. Die Rotis hat viele Renaissance-Antiqua-Anklänge in ihrem Entwurf und für mich eine dynamische Schriftentwicklung. Der gesamte Duktus und auch die Leichtigkeit gehen in diese Richtung. Das die Rotis einen architektonisch-sachlichen RUF hat, hat für mich nur wenig damit zu tun. Inwiefern hat die Rotis versagt? Ich find die nicht problemlos (ähnlich wie die Futura eine sehr schwierige Schrift im Einsatz) und bin auch kein zu großer Fan (obwohl sie manchmal schon die passende Typo ist, wenn man nur mal aus dem Kopf kriegt, das sie einfach völlig overused ist), aber versagt ist ja schon ein bißchen heftig angesichts des massiven Erfolgs der Typo und ihrer «geschichtlichen» Bedeutung... was meinst du genau?
Student-81 Geschrieben Juli 3, 2005 Geschrieben Juli 3, 2005 ich meine, das ottl aicher die schrift als lesetypo entworfen hat. lesefreundlich ist sie aber beim besten willen nicht. die unterschiede zwischen dem offenen »e« und dem geschlossenen »a« sind zu verwirrend – für meine geschmack zumindest. natürlich hat die schrift erfolg, hat ja auch schöne buchstabenformen und ist gut ausgebaut (sans, semi-sans, semi-serif, serif), obwohl die semi-varianten nicht wirklich nötig gewesen wären, schöner wären da kapitälchen oder old style figures gewesen. aber die rotis hat ihren sinn verfehlt, soweit ich das richtig mitbekommen habe. ich habe wahrscheinlich deswegen so eine abneigung zu der schrift, weil sie einfach zu oft benutzt wurde. ähnlich geht es mir da mit der gill sans oder frutiger. aber da können die typefaces ja nichts für. :wink:
JackieTreehorn Geschrieben Juli 4, 2005 Geschrieben Juli 4, 2005 aicher hatte einen klaren ansatz, als er die rotis entwickelte: er wollte in vier schnitten einen fließenden übergang zwischen antiqua und grotesk hinkriegen. dabei läßt er in den zwischenschnitten die wahl, ob es über "abstufung" der serifen oder des kontrastes geht. bei allem schimpfen auf die rotis -- und das gehört ja inzwischen zum guten typografen-ton -- sollte man das als interessanten ansatz gelten lassen. ob man das ergebnis nun gut findet, sei dahingestellt. zur frankln gothic: man kann die amerikanischen groteskschriften durchaus als eigenständige gruppe sehen, da sie eigene charakteristika aufweisen und, wie man sieht, schwer einzuordnen sind. adrian frutiger hat sie ja auch als eine eigene gruppe anerkannt und seine vectora geschnitten. also wieder eine schublade mehr -- aber braucht man sie überhaupt? in holland zum beispiel wird nicht über statisch, dynamisch etc gesprochen. da ist die rede von kontrast und humanistischen charakteristika. zu welchen problemen die willbergsche einordnung -- so hilfreich sie sein kann, wenn man sie verstanden hat -- führen kann, sieht man ja an problemen wie: die unterschiedezwischen dem offenen »e« und dem geschlossenen »a« sind zu verwirrend – für meine geschmack zumindest. dann doch lieber mal spitz- und breitfeder in die hand nehmen und erfahrungen sammeln ...
HDSchellnack Geschrieben Juli 4, 2005 Geschrieben Juli 4, 2005 Meine Lieblingskategorisierung für Typo stammt von Beavis & Butthead. It's cool oder it sucks.
JackieTreehorn Geschrieben Juli 4, 2005 Geschrieben Juli 4, 2005 ausgerechnet du liebst die würze dieser kürze?! wer's glaubt ... ;)
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