Tholan Geschrieben September 6, 2005 Geschrieben September 6, 2005 Hallo miteinander, vor kurzem habe ich mir doch tatsächlich mit einer Bekannten den Kopf darüber zerbrochen, ob es feste Regeln für die Schreibweise von Europreisen bei Verwendung von Abkürzungen mit € und – (Preise ohne Cent) gibt. Man sieht ja überall gleichzeitig verschiedene Versionen: € 40 € 40,- (mit Komma und Bindestrich) € 40,– (mit Komma und Gedankenstrich) € 40.- (mit Punkt und Bindestrich) € 40.– (mit Punkt und Gedankenstrich) 40 € 40.- € (mit Punkt und Bindestrich) 40.– € (mit Punkt und Gedankenstrich) 40,- € (mit Komma und Bindestrich) 40,– € (mit Komma und Gedankenstrich) manchmal wird hierbei auch das € auf den Gedankestrich gesetzt. Irgendwo hatte ich einmal gelesen, dass der Strich – in diesem Fall eine Abkürzung für Mark (damals die gültige Währungseinheit) ist, dann wären ja bis auf 40 € und € 40 alles andere auf jeden Fall falsch. Auf jeden Fall kann man den Strich nur schreiben, wenn der Preis nicht in Cent unterteilt ist! Ich bin einmal gespannt, ob es hier eine eindeutige Regel gibt? Viele Grüße Thomas
Christian W. Geschrieben September 6, 2005 Geschrieben September 6, 2005 Hallo Thomas, gemäß Duden und Typografiebüchern kann das €-Zeichen vor oder hinter die Zahl gestellt werden. Im fortlaufendem Text sollte das Währungszeichen nach dem Betrag stehen, in Listen kann es zur Übersichtlichkeit vorangestellt werden. Der Punkt wird im Englischen verwendet, im Deutschen nur das Komma. Als Auslassungsstrich ist im Deutschen nur der Gedankenstrich richtig, nicht der Bindestrich. Richtig: € 40 € 40,– (mit Komma und Gedankenstrich) 40 € 40,– € (mit Komma und Gedankenstrich) Als andere wäre im Deutschen eindeutig falsch. Gruß Christian
Tholan Geschrieben September 6, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben September 6, 2005 Hallo Christian, vielen Dank für die schnelle und kompetente Antwort! Viele Grüße Thomas
Tholan Geschrieben September 6, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben September 6, 2005 Als Auslassungsstrich ist im Deutschen nur der Gedankenstrich richtig, nicht der Bindestrich. Hallo Christian, ich bin’s nochmal. Dein Satz hat mir doch keine Ruhe gelassen und ich habe ein wenig nachgeforscht. Auf WIKIPEDIA und sonst auf vielen Internetseiten wird als anderer Name des Geviertstrichs (Bindestrich) die Bezeichnung Auslassungsstrich aufgeführt. Ist dies dann eine irreführende Bezeichnung, da ja nur bei einer einzigen Ausnahme der Bindestrich als Ergänzungsstrich benutzt wird, wenn ein gleicher Wortbestandteil ausgelassen wird. Z.B. Haupt- und Nebeneingang. Oder gibt es sonstige Auslassungen, wo der Bindestrich benutzt werden darf? Viele Grüße Thomas
Psocopterus Geschrieben September 6, 2005 Geschrieben September 6, 2005 Auf WIKIPEDIA und sonst auf vielen Internetseiten wird als anderer Name des Geviertstrichs (Bindestrich) ... Also nee, da fängt es schon an, der Bindestrich ist kein Geviertstrich. Das Geviert ist so lang, wie eine Zeile hoch ist. Der Geviertstrich ist der englische Gedankenstrich, der ohne (oder je nach Font mit sehr kleinem) Abstand gesetzt wird. Dieser Strich kann in Tabellen genutzt werden um die Cent zu ersetzen, da er im besten Fall genau so breit ist wie zwei Nullen. Der sogenannte Halbgeviertstrich ist erstaunlicherweise länger als ein halbes Geviert, heißt im Englischen auch schon mal em-dash und wird in Deutschland als Gedankenstrich, Erstreckungsstrich, Strich für "gegen" (Borussia — Allemania) und außerhalb von Tabellen als Ersatz für die Nullen genutzt. Dann gibt es noch den Bindestrich, auch Divis genannt, oder im Englischen en-dash, der auch als Trennstrich zum Einsatz kommt. Für das Textsatzprogramm LaTeX habe ich mal eine Übersicht erstellt auf http://kuerzer.de/tex Gruß, Georg
Christian W. Geschrieben September 7, 2005 Geschrieben September 7, 2005 Hallo Thomas, so ist halt nun einmal die Namenskonvention. Gedankenstrich als Auslassungsstrich: 25,– DM Bindestrich als Ergänzungsstrich: Sonnenauf- und -untergang, 3- bis 4-mal (aber: 3–4-mal) etc. Ich kann mich den Erläuterungen meines Vorredners Georg nur anschließen. Außerdem sind das eben die Tücken des Internets: eine riesige Flut an Informationen, nur die maßgeblichen, seriösen Quellen zu finden, ist schon schwieriger. Da hält man sich doch besser an Dudenwerke oder „Detailtypografie“ von Forssman/De Jong. Grüße Christian
Tholan Geschrieben September 7, 2005 Themen-Ersteller Geschrieben September 7, 2005 Mir ging es nur um den Begriff Auslassungsstrich. Dumm, dass ich fehlerhaft nicht Viertelgeviertstrich für Bindestrich geschrieben habe. In meinem Duden habe ich die Bezeichnung Auslassungstrich nicht gefunden und für Auslassungen werden nur die Auslassungspunkte und das Auslassungszeichen (Apostoph) erwähnt, deswegen meine Nachfrage, ob man als Auslassungsstrich nur den Gedankenstrich bezeichnen darf. Vielen Dank, ist ja jetzt beantwortet Thomas
CKaese Geschrieben September 18, 2005 Geschrieben September 18, 2005 Im deutschen Sprachraum ist zum Glück das Währungszeichen hinter der Zahl üblich (40 €). Dies ist schön, weil so die Schriftsprache der gesprochenen Sprache gleicht (vierzig Euro). Das €-Zeichen steht als Symbol für das Wort Euro, und ersetzt es einfach. Einfacher geht es nicht, man muss sich da keine Regeln merken. Im englischen Sprachraum ist es komplizierter, dort wird (fast) immer das Währungszeichen vor die Zahl gesetzt, noch dazu (fast) immer ohne Zwischenraum: £40 oder $40. Das ist recht unschön, denn man muss $40 als vierzig Dollar lesen, nicht etwa als Dollarvierzig. Die Tradition soll aus der guten alten Zeit der Schecks und Wechsel stammen, durch das "Dranklatschen" ohne Zwischenraum sollte die Fälschung der Zahl durch das Davorsetzen einer Ziffer erschwert werden. Der Vollständigkeit halber mal eine Liste mit den Vorzügen der 40 €-Schreibweise: — Identisch mit den Regeln für Maßeinheiten (17,5 m) — Entspricht der gesprochenen Sprache besser (zwölf Euro) — Entspricht der Schreibweise für das Wort Euro, welche man üblicherweise in einem Fließtext verwendet (Beispiel: Ich habe neun Euro bezahlt.) — Die Währungszeichen stehen in einer formatierten Liste oder Tabelle sauber untereinander, unterschiedliche Währungen fallen so deutlich besser auf — Eine Preisangabe pro Maßeinheit (Beispiel: 12 €/kg) wird so ebenfalls besser verständlich. € 12/kg ist umständlich und verwirrt. — Folgt nach der Währungsangabe ein Komma, so folgt das Komma auf das Euro-Zeichen; nicht unmittelbar auf die ebenfalls durch ein Komma abgeteilten Dezimalstellen: »Es kostete € 12,60, was teuer war.« sieht wirklich nicht gut aus. Also: Im Fließtext immer 40 €. Auf Preisschildern, in der Werbung usw. – überall dort, wo ein Preis besonders hervorgehoben soll, ist allerdings auch € 40 erlaubt. Hier signalisiert das Währungszeichen: Achtung! Jetzt kommt ein Preis! Allerdings würde ich das immer etwas vorsichtig einsetzen, denn dann ist die Betonung oft auf Euro, nicht auf dem Preis. In Listen, wie ein Vorredner sagt, gerade nicht, denn dann „flattern“ die Währungszeichen. Schöner ist es, wenn sie sauber untereinander stehen. Automatisch geht das, wenn sie hinter der Zahl stehen. Grüße, Christian
JackieTreehorn Geschrieben September 19, 2005 Geschrieben September 19, 2005 Wieauchimmer, das kleinere visuelle Übel ist meiner Meinung nach, das € vor die Zahl zu stellen.
Psocopterus Geschrieben September 19, 2005 Geschrieben September 19, 2005 Das €-Zeichen steht als Symbol für das Wort Euro, und ersetzt es einfach. Einfacher geht es nicht, man muss sich da keine Regeln merken. Hmm ... naja. Genaugenommen unterscheidet sich der Satz von »Das Buch kostet fünfzehn Euro.« doch merklich von »Das Buch kostet 15 €.« Im zweiten Fall sollte man genau wie bei »17 km« oder »1,5 kg« einen kleineren Zwischenraum (Spatium) setzen, der nicht umbrochen werden darf. Wenn beides ausgeschrieben wird, wird hingegen ein einfacher Leerschritt zwischen Maßzahl und Einheit gesetzt. Gruß, Georg
Thom Geschrieben Januar 24, 2013 Geschrieben Januar 24, 2013 Normen und Hinweise über die richtige Schreibweise von Beträgen in Euro findet man: http://publications.europa.eu/code/de/de-370303.htm Thomas
Gast bertel Geschrieben Januar 24, 2013 Geschrieben Januar 24, 2013 … Also: Im Fließtext immer 40 €. Das kommt darauf an. Im Fließtext von Geschäftsberichten wird meist Euro ausgeschrieben.
Þorsten Geschrieben Januar 24, 2013 Geschrieben Januar 24, 2013 Das ist recht unschön, denn man muss $40 als vierzig Dollar lesen, nicht etwa als Dollarvierzig. Da sind die deutschen Konventionen doch viel einfacher, und 24 wird logischerweise als »zwanzigundvier« gelesen.
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