Jump to content
Jetzt die »Hot New Fonts« bei MyFonts durchstöbern.

Schrift für Supermarkt

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo!

Ich bin auf der Suche nach einer passenden Schrift für einen Supermarkt. Die Schrift soll in den Märkten zum Einsatz kommen (Preisschilder, Angebote, Deckenhänger), aber auch in Handwurfzetteln.

Der Vorschlag der Geschäftsleitung ist die »Univers«, die ich aber ablehne. Gründe: Abgesehen davon, dass ihre statische Formsprache aus meiner Sicht nicht die unserer Zeit ist, sprechen auch wahrnehmungstechnische Gründe dagegen: Durch die relativ geschlossenen Formen beispielsweise im »e« oder »g« ist ein schnelles Erfassen von Angeboten nicht gewährleistet – ebenso ergibt »rn« schnell ein »m«, aus »Ill« wird schnell ein »III«. Zudem gefallen mir die (typografisch sicher richtig) schräg gestellten Kursiven nicht.

Im Grunde stehe ich konzetionell vor einer ähnlichen Aufgabe wie die Großen der Branche bei der Überarbeitung der Schrift bei der Deutschen Bahn:

http://www.fontblog.de/C1130786794/E438006314/index.html

Das Budget reicht leider nicht für das Gestalten einer neuen Hausschrift :(, so dass ich aus den vorhandenen Schriften aussuchen muss: Die Schrift soll zeitgemäß sein, schnell lesbar, sympathisch – und vielleicht noch nicht so verbraucht. Zudem sollen »echte« Kursive vorhanden sein und auch der wichtige Condensed-Schnitt.

Wie denkt Ihr darüber?

Liebe Grüße

Oliver

Geschrieben
Abgesehen davon, dass ihre statische Formsprache aus meiner Sicht nicht die unserer Zeit ist

Das finde ich hart. Die Univers ist mit Sicherheit eine der besten und zeitlosesten Schriften.

Deine anderen Gründe sind aber durchaus akzeptabel, die mit anderen Schriften gelöst werden können. Ein paar Vorschläge:

Corpid

Cronos

Fedra

Freight

Unit

Viel Spaß,

Christoph

Geschrieben

Hi,

Das finde ich hart. Die Univers ist mit Sicherheit eine der besten und zeitlosesten Schriften.

Frutiger selbst spricht von der »Univers« als »eine Schrift der 50er Jahre«, als »eine klassische Schrift der 50er Jahre, wie die Futura eine klassiche Schrift der 30er Jahre ist«. Dem ist an sich nichts hinzuzufügen. Schwer wiegt aber Dein Urteil »zeitlos«: Etwas Zeitloses kann im Rahmen des Brandings eigentlich von vornherein nicht eingesetzt werden, eben weil es nicht differenziert. Deswegen bin ich auch Fan von einzigartigen Hausschriften :D .

Danke für Deine Vorschläge, die ich mir gleich mal anschauen werde :D .

Liebe Grüße

Oliver

Geschrieben
Etwas Zeitloses kann im Rahmen des Brandings eigentlich von vornherein nicht eingesetzt werden, eben weil es nicht differenziert.

Blödsinn. Willst Du jedes Jahr ein neues CD machen? Soll ein Unternehmen nach einer bestimmten Zeit aussehen? Hältst Du die Corporate für veraltet?

Geschrieben
Blödsinn. Willst Du jedes Jahr ein neues CD machen?

Sicher nicht. Die Kombination einer universell einsetzbaren Schrift, wie sie die »Univers« ja nun einmal ist (und die daher immer auch etwas »charakterlos« erscheint), gepaart mit eher statischem Formencharakter und »Zeitlosigkeit« ist für mich das Gegenteil zu einer individuellen Schrift mit offenem, humanistischem Charakter.

»Zeitgemäß« heißt nicht »jedes Jahr«. Aber so, wie sich Logos im Laufe der Zeit ändern, verhält es sich sicher auch mit Schriften. Denk doch nur mal an Siemens, die von der Univers abgerückt sind und nunmehr eine eigene Schrift einsetzen (Siemens Sans). Oder eben auch an die Deutsche Bahn, die die Helvetica zugusten einer zeitgemäßeren Variante ablegt.

Soll ein Unternehmen nach einer bestimmten Zeit aussehen?

???

Hältst Du die Corporate für veraltet?

Nein, weil sie den obigen Kriterien nach Eigenständigkeit, Lesbarkeit, humanistischer Anmutung etc. entspricht. Das Beispiel macht sehr gut klar, worauf es mir ankommt: Man wird die Weidemann’sche »Corporate« immer mit Daimler-Benz verbinden, so dass man sie in Branding-Prozessen eigentlich keinem anderen Unternehmen guten Gewissens empfehlen kann: Eben weil sie zu eng mit Daimler verbunden und daher eine Identifikation mit einem anderen Unternehmen nicht möglich ist.

Liebe Grüße

Oliver

Geschrieben

Mir scheint, Du verwechselst Zeitlosigkeit mit Beliebigkeit.

Ich bin mir sicher, daß jeder, der einen Corporate-Font angeht, Zeitlosigkeit anstrebt.

Der Einfachheit halber werde ich im Folgenden bei der von Dir akzeptierten Corporate bleiben.

Die Kombination einer universell einsetzbaren Schrift, wie sie die »Univers« ja nun einmal ist (und die daher immer auch etwas »charakterlos« erscheint), gepaart mit eher statischem Formencharakter und »Zeitlosigkeit« ist für mich das Gegenteil zu einer individuellen Schrift mit offenem, humanistischem Charakter.

Die Corporate S kann man als universell einsetzbar bezeichnen, ihren Duktus als eher statisch, man kann sie zeitlos nennen.

Hältst Du die Corporate für veraltet?

Nein, weil sie den obigen Kriterien nach Eigenständigkeit, Lesbarkeit, humanistischer Anmutung etc. entspricht.

Wo soll denn bei der Corporate eine humanistische Anmutung sein? Schau Dir doch mal bitte die A an. Die Corporate ist statisch, sie kommt ebenso wie die Univers von der Spitzfeder.

Das Beispiel macht sehr gut klar, worauf es mir ankommt: Man wird die Weidemann’sche »Corporate« immer mit Daimler-Benz verbinden, so dass man sie in Branding-Prozessen eigentlich keinem anderen Unternehmen guten Gewissens empfehlen kann: Eben weil sie zu eng mit Daimler verbunden und daher eine Identifikation mit einem anderen Unternehmen nicht möglich ist.

Und das ist der einzige Unterschied.

Die Corporate wurde für eine Firma gemacht, die Univers nicht.

Geschrieben
Die Corporate S kann man als universell einsetzbar bezeichnen, ihren Duktus als eher statisch, man kann sie zeitlos nennen.

Das »universell« in Deinem Sinne bedeutet »beliebig«. So gesehen, ist auch die AventGarde universell einsetzbar. In meiner Defintion ist die Corporate nicht universell im Sinne von »zu allen Gelegenheiten einsetzbar«, denn dafür hat sie zu viel Eigenständigkeit. Die Corporate ist für mich auch nicht 100% statisch, sondern eher statisch-dynamisch, gerade WEIL sie die Federanmutung hat, zusätzlich aber auch schon in der Kupferstechertradition liegt.

»Humanistisch« ist für mich gleichbedeutend mit »dynamisches Formprinzip«. Die Merkmale solcher Schriften lassen sich direkt aus den humanistischen Handschriften des 14. und 15. Jahrhunderts ableiten. Kennzeichnend ist also vor allem der starke Federduktus und die hieraus abzuleitenden Zeichenformen (MiCHi).

Wo soll denn bei der Corporate eine humanistische Anmutung sein? Schau Dir doch mal bitte die A an. Die Corporate ist statisch, sie kommt ebenso wie die Univers von der Spitzfeder.

Zur Spitzfeder-Frage: siehe oben. Wenn ich mir die Corporate aber genauer betrachte, sehe ich schon auch den Kupferstecher – sie steht klassifikationsmäßig nahe bei der Times oder Baskerville, ist also einer Barock-Antiqua, einem Übergangstyp ähnlich. Für mich liegt die Corporate zwischen dem dynamischen und statischen Prinzip.

Der geometrisch-funktionale Einschlag in der Univers – mit einer optischen Strichdicken-Korrektur – ist doch nun aber wirklich aber nicht zu übersehen.

Liebe Grüße

Oliver

Geschrieben
Die Corporate S kann man als universell einsetzbar bezeichnen, ihren Duktus als eher statisch, man kann sie zeitlos nennen.

Ich übersah das »S«, ich war beim »A«. Diesem Satz kann ich zustimmen :D .

Liebe Grüße

Oliver

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Einloggen

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

Unser Typografie-Netzwerk

Typography.guru – der englischsprachige Ableger von Typografie.info.
Die Datenbank der Schriftmuster der Welt.
FDI Type Foundry besuchen
Die besten Typografie-Neuigkeiten aus aller Welt bequem per E-Mail erhalten.
FDI Neumeister jetzt kostenlos laden und nutzen …
×
×
  • Neu erstellen...

🍪 Hinweis:

Wir benutzen funktionale Cookies.