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Krasser Schnitzer …

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Gestalterinnen und Gestalter sollten so was natürlich nicht machen. und doch machen sie´s. Aber in welchem Schulfach soll Otto Normalon das eigentlich lernen? Typografie kommt nicht mal ansatzweise in Lehrplänen vor.

Geschrieben
Aber in welchem Schulfach soll Otto Normalon das eigentlich lernen? Typografie kommt nicht mal ansatzweise in Lehrplänen vor.

Wäre ja auch langweilig: Was sollte aus allen Eszett-Detektiven werden, wenn’s überall richtig gemacht würde?

Geschrieben
Aber in welchem Schulfach soll Otto Normalon das eigentlich lernen? Typografie kommt nicht mal ansatzweise in Lehrplänen vor.

Aber Rechtschreibung/Deutsch gibt es durchgehend. Ich habe in der Grundschule (eventuell später, bin mir nicht ganz sicher) gelernt, dass es STRASSE heißt und nicht STRAßE. Hatte ich nur durch Zufall Lehrer, die das erwähnt haben, oder wurde dieses Thema aus dem Lehrplan gestrichen?

Geschrieben

... ich glaube wir hatten den gleichen Lehrer ;-)

Was ich zudem noch toll finde, es ist nicht einfach ein Versal-ß – nein es ist in falschen Kapitälchen gesetzt. Zwei Typosünden in einem Buchstaben, das ist aller Ehren Wert.

Gruß

Magnus

Geschrieben

Ja ja, die selbsternannten und echten Typographen: immer auf der Jagd

nach Eszett-Fehlern, Apostrophen-Fouls, Leerzeichen vor dem Fragezeichen …. Und immer wird als Typosünde gebranntmarkt was ein simpler Rechtschreibfehler ist!

Geschrieben
Und immer wird als Typosünde gebranntmarkt was ein simpler Rechtschreibfehler ist!

… wie übrigens auch ‹gebranntmarkt› (= gebrandmarkt) :wink:

Geschrieben
Und immer wird als Typosünde gebranntmarkt was ein simpler Rechtschreibfehler ist!

… wie übrigens auch ‹gebranntmarkt› (= gebrandmarkt) :wink:

krasser Schnitzer :oops:

Geschrieben
…. Und immer wird als Typosünde gebranntmarkt was ein simpler Rechtschreibfehler ist!

Stimmt schon, die Schnittmenge zwischen Fehlern der Typografie und der Rechtschreibung ist groß. Nur schauen viele Grafiker eben leider selten bis nie in einen Duden – sie sind ja schließlich Grafiker. Das Beispiel oben beweist es. Wahrscheinlich wurde das Manuskript sorfältig lektoriert und von allen Fehlern befreit – nur dem für das Cover zuständigen Grafiker wurde nicht auf die Finger geschaut.

Und deshalb schadet es überhaupt nicht, die besagten Fehler in Typobüchern und Foren wie diesem immer wieder herauszustellen.

Ralf

Geschrieben

Ich finde, da ist man zum Teil selbst schuld. Gäbe es ein Versal-ß wären die vielen Rechtschreibfehler – allerdings viel häufiger wird bei Kleinschreibung ss statt ß geschrieben – auch die Rechtschreibfehler geringer. Ein Versal-ß wird seit der von Hitler per Dekret zwangsweisen Einführung der Antiqua vor 64 Jahren mehr als benötigt. Wer überzeugt das Unicode-Consortium?

Thomas

Geschrieben
Ich finde, da ist man zum Teil selbst schuld. Gäbe es ein Versal-ß wären die vielen Rechtschreibfehler – allerdings viel häufiger wird bei Kleinschreibung ss statt ß geschrieben – auch die Rechtschreibfehler geringer. Ein Versal-ß wird seit der von Hitler per Dekret zwangsweisen Einführung der Antiqua vor 64 Jahren mehr als benötigt. Wer überzeugt das Unicode-Consortium?

Thomas

Eher würd ich das „ß" in den Müll kippen bevor ich mir auch noch ein Versal-ß zumute.

Geschrieben
Eher würd ich das „ß" in den Müll kippen bevor ich mir auch noch ein Versal-ß zumute.

Warum eigentlich nicht den Schweizern folgen? Die haben das Eszett gar nie erst eingeführt – und haben es gut überlebt.

Geschrieben

Die Schweizer haben es abgeschafft, sie hatten das ß genauso wie wir. Sie haben es aus (falsch verstandener?) Rücksicht auf ihre italienisch und französischsprachigen Bürger gemacht. Ich wüsste nicht, dass die französischen Sonderzeichen abgeschafft wären.

Lasst uns bitte unser einziges Sonderzeichen, diese wunderschöne Ligatur aus langem und kurzem s. In der deutschen Sprache ist das s ein sehr häufiger Buchstabe. Mit zugemuteten Wortungetümern wie Ausschusssitzung und Schussspur müssen wir jetzt schon leben. Ein weitere Abschaffung des ß wäre grausig. Ich finde man sollte das mit MASS angehen und nicht massenhaft ss einsetzen.

Thomas

Geschrieben
Lasst uns bitte unser einziges Sonderzeichen, diese wunderschöne Ligatur aus langem und kurzem s. In der deutschen Sprache ist das s ein sehr häufiger Buchstabe. ... Ein weitere Abschaffung des ß wäre grausig. Ich finde man sollte das mit MASS angehen und nicht massenhaft ss einsetzen.

Ich stimme völlig zu (das mit den Schweizern war nur eine kleine – und nicht einmal ganz korrekte – Provokation): Jede Nation hat das ‹Recht auf ihre Sonderzeichen› (interessant aber, dass solche Fragen m. E. in Deutschland weit emotionaler diskutiert werden als in anderen Ländern)… Ich will jetzt nicht eine weitere Debatte lostreten, ob das ß nun aus zwei verschiedenen s-buchstaben oder doch aus s + z besteht :wink:

Geschrieben
... interessant aber, dass solche Fragen m. E. in Deutschland weit emotionaler diskutiert werden als in anderen Ländern)… Ich will jetzt nicht eine weitere Debatte lostreten, ob das ß nun aus zwei verschiedenen s-buchstaben oder doch aus s + z besteht

Ich glaube allerdings gerade in Deutschland wird die Benutzung der Sonderzeichen unemotional gesehen, man ist sehr schnell bei der Forderung nach Abschaffung oder wendet sie einfach nicht an.

In Spanien, Frankreich, Dänemark, Polen, Tschechien, Griechenland, Rußland usw. dagegen benutzt man sie einfach selbstverständlich.

Die Debatte, ob das ß von ss oder sz kommt, brauchen wir wirklich nicht zu führen, jedenfalls wird es in den Rundbogen-Schriften vom langen und kurzem s typografisch gestaltet. In den Spitzbogen-Schriften meist ähnlich dem langem s und dem z mit Schlaufe. Heute steht das ß allerdings immer für Wörter mit zwei s.

:)

Thomas

Geschrieben
... interessant aber, dass solche Fragen m. E. in Deutschland weit emotionaler diskutiert werden als in anderen Ländern)… Ich will jetzt nicht eine weitere Debatte lostreten, ob
Ich glaube allerdings gerade in Deutschland wird die Benutzung der Sondereichen unemotional gesehen, man ist sehr schnell bei der Forderung nach Abschaffung oder wendet sie einfach nicht an.

… das würde ich nach den endlosen, zum Teil hitzig geführten Debatten um die neue Rechtschreibung nun doch etwas anders sehen …

Geschrieben

Da ging es ja weniger um Sonderzeichen, denn um Neuschrieb, dessen Sinn nicht verstanden wurde.

Vielleicht ist es subjektiv, aber ich kann eine allgemeine Wurschtheit in der Rechtschreibung nach der Rechtschteibreform bei vielen Leuten erkennen. Aber ich möchte hier kein Thema um Emonalität weiterführen, zumal ich auch nicht weiß, welche Rechtschreibreformen in anderen Ländern in der letzten Zeit durchgeführt wurden.

Auf jeden Fall bin ich nächstes Jahr auf die vielen mit Kleinbuchstaben falsch geschriebenen Fu»ss«ball Weltmeisterschaft Plakate gespannt.

Mit einem versalen-ß gäbe es bestimmt weniger Schreibfehler und es würde der Verwechslungsgefahr ungemein entgegentreten.

Grüße

Thomas

Geschrieben
Mit einem versalen-ß gäbe es bestimmt weniger Schreibfehler und es würde der Verwechslungsgefahr ungemein helfen.

Naja, es gibt noch noch ganz andere Ligaturen nicht in Versalform. »FISCHEN« zu Beispiel könnte man ja irgendwie mal mit großem »fi« zu schreiben versuchen.

Das Interessante am ß ist eben, dass es eine Ligatur aus dem Setzkasten in die Handschrift geschafft hat und nun sogar dazu herhalten muss, Minimalpaare wie Buße und Busse zu unterscheiden.

Gruß, Georg

..., der sich neulich in der Schweiz über die Androhung von Parkbussen gewundert hat.

Geschrieben

Das Interessante am ß ist eben, dass es eine Ligatur aus dem Setzkasten in die Handschrift geschafft hat.

Anders herum, das aus der Handschrift entwickelte ß hat es in den Setzkasten geschafft, weil es schon als eigenständiges Zeichen gesehen wurde. Da wir jahrhundertelang bis 1941 offiziell zwei verschiedene Zeichen für das s hatten, die sich entwickelt hatten, um den Silbenanfang - und schluss zu kennzeichnen, ist es ja gar nicht außergewöhnlich, dass dieser Buchstabe zu einem festen Bestandteil wurde. Diese zwei s gibt es ja bei der Antiquaschrift nicht mehr, dafür ist seit der neuen Rechtschreibreform die Unterscheidung und unterschiediche Aussprache von Worten durch das ß eingeführt worden und der Buchstabe bleibt in der Bedeutung wichtig, wie auch dein Beispiel zeigt.

Geschrieben
Genau *da* liegt eben das Problem das sich ohne Versal-ß nicht löschen lässt: Eigennamen mit ß in Versalbuchstaben.

Hierzu gibt es interessante Vorschläge aus den zwanziger Jahren – werd ich gelegentlich heraussuchen …

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