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Seitenlayout einer wissenschaftlichen Arbeit

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Geschrieben

Hallo zusammen,

ich schreibe derzeit an meiner Dissertation (Jura) und will die Arbeit optisch und typografisch ansprechend gestalten. Bei der Gestaltung habe ich alle Freiheiten (was bei juristischen Hausarbeiten im Studium nicht der Fall ist, dort galt: 12pt, 1,5 Zeilenabstand, min. 7 cm Abstand links...).

Ich frage mich nun, ob es im Netz Lehrmaterial zu den Grundlagen des Seitenlayouts insbesodnere von solchen wissenschaftlichen Arbeiten gibt. Mich interessiert insbesondere, welche Seitenränder, Schriftgrößen und Zeilenabstände eine möglichst ansprechende Optik erzeugen.

Für meinen Rohentwurf habe ich (noch) die Ränder links 7, oben, unten und rechts 2 cm sowie Schriftgröße 12 pt und Zeilenabstand 1,5 gewählt.

Von der Auswahl einer passenden Schrift will ich noch gar nicht reden. Da habe ich schon einiges ausprobiert und wieder verworfen.

Vielen Dank für Eure Hilfe!

David

Geschrieben

Hallo David

Für wissenschaftliche Arbeiten im Allgemeinen würde ich das kostenlose Satzprogramm LaTeX empfehlen. Es liefert Buchdruckqualität und ist sehr gut ausgerüstet um die speziellen Anforderungen wissenschaftlicher Werke zu meistern:

- Großer Umfang

- Komplexe Gliederung

- Diverse Verzeichnistypen (Index, Register, Literatur, Namen, Orte, Urteile …)

- Fußnoten, wenn es sein soll auch innerhalb von Fußnoten.

Um makrotypografische Finessen kümmert sich das Programm selbst, mikrotypografische Details werden voll unterstützt.

Für Jura im Speziellen gibt es das Zusatzpaket jurabib: spezielle für die Zitierweise von Juristen (Autor + Kommentatoren etc) entworfen. Ich denke es ist auf jeden Fall einen Blick wert.

Gruß, Georg

PS: Auch wenn du dich gegen LaTeX entscheidest ist die Seite zu LaTeX und Typografie sicher einen Blick wert, da dort auch Typografische Regeln, Satzspiegelkonstruktionen und Tabellensatz erklärt (bzw. verlinkt) sind.

Geschrieben

Na wer sagt's denn!

Geht doch, wenn man lang genug auf die Menschen einquasselt … 8)

Also mal ernsthaft: Ich frag mich, ob TeX/LaTeX nicht eine größere Verbreitung hätte, wenn es 750 € kosten würde. 3B2 ist dem Hörensagen nach auch nicht viel intuitiver zu bedienen.

G.

Geschrieben

Danke für den typokurz Tipp. Das habe ich schon vor vorletzte Woche gelesen. Sehr hilfreich! Allerdings sagt typokurz nur oberflächlich etwas zu Seitenrändern (eine Zeile sollte nicht mehr als 70 Buchstaben umfassen).

Was würdet Ihr den für Seitenrandeinstellungen empfehlen? sind meine 7-2-2-2 ok oder ist das zu sehr nach rechts auf dem Blatt verrückt?

Ich werde vielleicht mal ein Beispiel-pdf generieren, damit ihr seht, wie das in der Praxis ausschaut.

David

Geschrieben
Was würdet Ihr den für Seitenrandeinstellungen empfehlen? sind meine 7-2-2-2 ok oder ist das zu sehr nach rechts auf dem Blatt verrückt?

Das ist (vorsichtig ausgedrückt) völlig unmöglich!

Schau dir mal den Artikel zum Thema Satzspiegelkonstruktionen an, er ist unabhängig von der Umsetzung, die du wählst, sehr hilfreich:

http://kohm.de.tf/markus/artikel.html#Artikel

Auf der verlinkten Seite ganz unten klicken.

Gruß, Georg

Geschrieben

Zur Schriftgröße: 12pt ist höchstwahrscheinlich zu groß (natürlich abhängig von der Schriftart, aber trotzdem).

Bücher sind zwischen 8 und 10,5pt gesetzt, was völlig ausreichend ist. 12pt wirkt bei Mengentext meist schon klobig. Besser ist es, auf 10pt zu reduzieren und dafür den Zeilenabstand etwas zu erhöhen.

70 Zeichen pro Zeile ist recht wenig, ich würde sagen an die 100 funktionieren durchaus (schau die mal einen Roman an und zähl dort die Zeichen).

Geschrieben
70 Zeichen pro Zeile ist recht wenig, ich würde sagen an die 100 funktionieren durchaus (schau die mal einen Roman an und zähl dort die Zeichen).

Welcher Roman hat denn bitte 100 Zeichen pro Zeile?

Tschichold, Willberg und Forssman sind sich nach einer Kurzrecherche im Bücherregal ziemlich einig, das die ideale Breite für lineares Lesen zwischen 60 und 70 Zeichen pro Zeile liegt, routinierten Viellesern kann vielleicht etwas mehr (75–80?) zugemutet werden, aber Romane mit 100 Zeichen wirst du kaum verkaufen können, weil sie keiner freiwillig liest.

Deshalb ist übrigens einspaltiger Druck auf A4 so schwierig …

Gruß, Georg

Geschrieben

Hej David,

quasi nur als Nebenbemerkung: obwohl an unserer FH die Standardsoftware favorisiert wurde, habe ich meine Diplomarbeit in LaTeX erstellt. Und dies ware eine *sehr gute* Entscheidung. Keine Abstürze kurz vor knapp, problemlose Einbindung von Unterdokumenten, Seitenzählung funktioniert, Inhaltsverzeichnis oder Fußnoten werden automatisch gepflegt und ein wunderbares Layout (guter Blocksatz inklusive).

Gewöhnungsbedürftig ist: Einbindung von Grafiken, Erstellung von Tabellen.

Geschrieben

Ui, mit so vielen Antworten hatte ich gar nicht gerechnet.

Textverarbeitung: Ich habe mich an MS Word gebunden, indem ich mir speziell für diese Arbeit den Duden-Korrektor 3.5 gekauft habe, der eine richtig gute Rechtschreib- und Grammatikkorrektur sowie Silbentrennung in Word einbaut. Ich hatte allerdings schon mal überlegt, das Ding am Ende bei uns im Büro in InDesign zu setzen (die Kanzlei hat InDesign, nur um die monatliche hausinterne Zeitschrift zu "bauen", von setzen will ich nicht reden). Das dürfte allerdings verdammt viel Arbeit sein, deshalb bleibe ich wohl oder übel bis zum Ende bei Word.

Satzspiegel Den Artikel zur Satzspiegelkonstruktion habe mich mit Interesse gelesen, allein es scheitert an der praktischen Umsetzung. Wenn unisono vorgeschrieben wird, die Seitenverhältnisse des Textes müßten den Seitenverhältnissen des Blattes entsprechen, dann wird das praktisch unmöglich. Wenn ich dann einen Text auf ca. 70 Zeichen/Zeile setzen will, komme ich auf ca. 12 cm Textbreite. Bleiben 9 cm Rand rechts und links. Demnach müßte ich zur Wahrung der Seitenverhältnisse 12,7 cm Rand auf oben und unten verteilen. (9/21x29,7=12,7). 6,35 cm Rand oben und unten ist meiner unfachmännischen Meinung nach in einem wissenschaftlichen Massetext unmöglich.

Ich habe dennoch versucht, meinen "Satzspiegel" (der den Namen nicht verdient) etwas zu verbessern. Grundsätzlich ist es bei universitären Arbeiten im Fach Jura üblich, links deutlich mehr Rand zu lassen, damit der Gutachter/Korrektor dort seine Anmerkungen hinkritzeln kann. Deshalb werden für Hausarbeiten immer 7 cm Rand links vorgeschrieben. Davon kann ich mich bei einer Dissertation natürlich etwas lösen. Ich habe jetzt erst mal 6,5 links und 2,5 rechts gewählt. Oben habe ich per Augenmaß (optische Gefälligkeit) auf 2,1, unten auf 2,3 gesetzt.

Schriftsatz: Danke TomTom für den Hinweis. 12 pt ist wirklich zu plump. Ich habe jetzt mit Optima auf 10,5 pt und 1,6fachen Zeilenabstand gesetzt. Bin mir aber immer noch nicht endgültig sicher.

Das magere Ergebniss meiner dilettantischen Versuche habe ich mal auf einem zweiseitigen Auszug in pdf festgehalten. Kritik ist selbstverständlich willkommen.

Besten Dank noch mal!

David

Geschrieben
Ich hatte allerdings schon mal überlegt, das Ding am Ende bei uns im Büro in InDesign zu setzen (die Kanzlei hat InDesign, nur um die monatliche hausinterne Zeitschrift zu "bauen", von setzen will ich nicht reden).

Man kann auch Word in TeX konvertieren oder in Word einfach reinen Text tippen, dort die Rechtschreibung prüfen und in einem TeX-Editor formatieren … Wieviel besser der Duden-Korrektor ist als andere Rechtschreibprüfer, die kostenlos in Editoren integriert sind, kann ich nicht beurteilen. Neue Silbentrennung geht natürlich auch mit LaTeX, aber zurück zum Thema Satzspiegel:

Kritik ist selbstverständlich willkommen.

Du hast jetzt knapp 70 Zeichen in 37 Zeilen, anderthalbzeilig gesetzt. Ich denke, diese 2600 Zeichen kann man schöner verteilen! Versuch es doch mal mit einer klassischen Satzspiegelkonstruktion. Erstmal ziehst du die 2cm links ab, die in der Bindung verschwinden (dadurch passt paradoxerweise mehr Text auf die Seite). Dann wählst du eine Zeilenlänge von, sagen wir, 74 Zeichen, lässt den albernen Durchschuss weg, schließlich soll deine Dissertation kein Zebra werden, sondern ein Buch ;-) Und schon passt dieselbe Zeichenzahl auf eine schöne Seite!

Obwohl dabei Seitenränder herauskommen, die du riesig finden wirst ergibt sich ungefähr dieselbe Seitenzahl. Korrektoren schätzen in der Regel diese Ränder mehr als übergroße Zeilenabstände, in die man sowieso nicht gern hineinschreibt. Nach einiger Zeit wirst du die Ränder als angenehmen Luxus empfinden und dich ärgern, dass die Arbeit nicht in A4 gedruckt wird.

Viel Erfolg beim Basteln wünscht

Georg

Geschrieben

Ich kenne mich zwar mit wissenschaftlichen Werken nicht aus, aber mal ein paar grundsätzliche Dinge:

Du hast jetzt zwei rechte Seiten gezeigt (das folgere ich mal aus der Seitennummerierung unten rechts). Willst Du die linken Seiten nicht bedrucken? Da würdest Du erheblich Papier sparen.

Den "Notizenrand" hast Du jetzt im Bund - der gehört aber an den äußeren Rand. (Deswegen spricht man bei Broschüren nicht von links und rechts, sondern vom Bund und vom äußeren Rand, da der Satzspiegel ja meist spiegelbildlich auf der linken und rechten Seite ist.)

Der Abstand NACH der Überschrift im Vergleich zum Abstand VOR der Überschrift ist mir persönlich zu groß. Auch die Fußnoten würde ich etwas mehr absetzen.

Die Hervorhebungen wurden doch elektronisch schräg gestellt, oder? Dafür gibt es den Kursiv-Schnitt, der ist wesentlich besser.

Geschrieben

Danke schon mal, ich versuche das jetzt erst mal zu verstehen und dann mache ich mich an die Umsetzung.

Der Text wird tatsächlich erstmal nur einseitig DIN A4 gedruckt. Diese Exemplare dienen den Professorinnen und Professoren zur Begutachtung. Erst nach der Disputation (mündliche Prüfung am Ende der Promotion) wird das Ganze als Buch verlegt. Gebunden wird das A4 Exemplar wahrscheinlich in Spiralbindung.

Geschrieben
Gebunden wird das A4 Exemplar wahrscheinlich in Spiralbindung.

Bei dieser Art der Bindung geht optisch kaum etwas verloren, die Sache mit den 2cm Bindeverlust hätte dem A4 angenehmere, weniger stumpfe Proportionen gegeben. Du kannst evtl. nach der Spiralbindung noch den Schnitt um 1–2cm beschneiden (vorher in die Satzspiegelberechnung einbeziehen).

Gruß, Georg

Geschrieben
Der Abstand NACH der Überschrift im Vergleich zum Abstand VOR der Überschrift ist mir persönlich zu groß. Auch die Fußnoten würde ich etwas mehr absetzen.

Die Hervorhebungen wurden doch elektronisch schräg gestellt, oder? Dafür gibt es den Kursiv-Schnitt, der ist wesentlich besser.

Die Abstände vor und nach den Überschriften habe ich angepasst. Mal sehen, wie ich die noch "feinjustiere".

Was meinst Du mit Fußnoten Absetzen? Den Abstand über der Fußnotentrennlinie größer? Oder sowohl über als auch unter der Fußnotentrennlinie? Wo wir gerade dabei sind: Ich habe mich schon länger gefragt, ob man die Fußnotentrennlinie überhaupt so wie Word-Standard übernehmen sollte... sollte man die nicht vielleicht weglassen oder eventuell sogar auf volle Textbreite verbreitern?

Dass die Hervorhebungen elektronisch schräg gestellt sind, stimmt. War mir gar nicht aufgefallen. Ich dachte, wenn man kursiv wählt dann wechselt Word automatisch auf den Italic Schnitt. Habe das jetzt durch Suchen-und-Ersetzen gelöst und alles Kursive in Optima Italic (nicht-kurisv) umgewandelt.

Danke für die Hilfe!

David

Geschrieben

Daß der Zeilenabstand viel zu groß ist, wurde schon gesagt. Was den Strich zwischen Text und Fußnoten angeht: Er ist entbehrlich, wenn sich Fußnoten und normaler Text genügend unterscheiden (Tschichold hat ja schwer gegen diesen Strich gewettert). Bei Deinem riesigen Zeilenabstand läßt sich das schwer beurteilen, aber wenn Du das änderst ...

In den Fußnoten dürfen die Fußnotenziffern nicht hochgestellt und sie müssen in derselben Schriftgröße wie der Rest der Fußnote gesetzt sein. Die Erklärung dafür liefere ich Dir bei Interesse gerne nach. Es ist eine der vielen Word-Insuffizienzen, daß es hier nicht differenziert.

Das mit Word würde ich mir überlegen. Ich habe vor ein paar Jahren aufgehört, solche Sachen mit Word zu setzen, nachdem es bei keiner (wirklich bei keiner!) Arbeit ohne mehr oder weniger große bis katastrophale Probleme gegeben hat (obwohl ich die Dokumente ziemlich strukturiert aufgebaut habe - lies mal eine Zeitlang die Word-Newsgroup von Microsoft mit, da kannst Du eigentlich nur Angst kriegen, daß Fußnoten auf der falschen Seite zu stehen kommen, ist da noch eines der kleinsten Übel, allein die insuffiziente Silbentrennung verbietet es eigentlich schon, mit Word eine etwas anspruchsvollere Arbeit zu setzen, Du hast keine Kontrolle über den Umbruch - ich kann Dir gerne mehr dazu schreiben).

Geschrieben
In den Fußnoten dürfen die Fußnotenziffern nicht hochgestellt und sie müssen in derselben Schriftgröße wie der Rest der Fußnote gesetzt sein.

Naja … »dürfen nicht« ist wohl etwas übertrieben, es handelt sich eher um ein Nicht-Müssen. Im Interesse optimaler Lesbarkeit ist es vielleicht sogar Nicht-Sollen. Die Ziffern müssen gut auffindbar sein, also müsen sie durch Auszeichnung und/oder Position hervorgehoben werden. Die Hochstellung ist eine gute, eindeutige Auszeichnung, leider sehr zu ungunsten der Lesbarkeit, also kann/sollte man sich was anderes einfallen lassen.

Gruß, Georg …

… der bisher keinen Verlag von den hochgestellten Ziffern abbringen konnte :-|

Geschrieben

Hallo,

in »Erste Hilfe in Typografie« von Hans Peter Willberg, Friedrich Forssman findest du gute Hinweise zum Thema Wissenschaftstypografie (von Indexes bis hin zu Fußnoten)

Grüße

Geschrieben
… – lies mal eine Zeitlang die Word-Newsgroup von Microsoft mit, da kannst Du eigentlich nur Angst kriegen, daß Fußnoten auf der falschen Seite zu stehen kommen, ist da noch eines der kleinsten Übel, allein die insuffiziente Silbentrennung verbietet es eigentlich schon, mit Word eine etwas anspruchsvollere Arbeit zu setzen, Du hast keine Kontrolle über den Umbruch - ich kann Dir gerne mehr dazu schreiben).

Nun ja, immerhin kann man bei M$ Word die Silbentrennung abschalten und dann manuell nachtrennen, was eigentlich sowieso zum guten Ton gehören sollte, aber kaum jemand macht. Und wo ist denn bitte die Silbentrennung besser gelöst?

In LaTeX? Mitnichten, kann ich da nur sagen. LaTeX hat vorallem die unangenehme Eigenart, daß es sehr gleichmäßigen Satz zustande bringt. Dadurch wird den Benutzern immer wieder eingebläut, daß man an den Parametern nicht schrauben soll. Ich rege mich fast jedesmal über LaTeX-Dokumente mit völlig sinnentstellenden Trennungen auf, um die sich einfach niemand kümmert. Denn das wird dann nämlich auch zu einer Odyssee: Per Hand nachtrennen, dann muß neu kompiliert werden um überhaupt kontrollieren zu können, ob es jetzt richtig ist und wo denn nun weiter unten durch die neue Trennung neue unschöne Trennungen entstanden sind. Bei neuen unschönen Trennungen wiederholt sich dann der Spaß. Da trenne ich in Word bei längeren Dokumenten wesentlich schneller per Hand nach und alles ist gut.

Trennungen in InDesign sind auch nicht der Hit. Ist übrigens ein amüsantes Detail der englischsprachigen Hilfe, daß sie bei Erklärung der Sprachoptionen ausgerechnet das Wort »Glockenspiel« heranziehen und nach Englischen und Deutschen (alt und neu) Regeln trennen. Dabei kommt natürlich prompt »Gloc-kenspiel« heraus – und »Glo-ckenspiel« ist auch nicht gerade schöner. InDesign hat allerdings gegenüber LaTeX den Vorteil, daß man einfacher per Hand nachtrennen kann, aber unschöne und z.T. auch falsche Trennungen macht es wie Word auch. Ich finde, es gibt durchaus geutlich gewichtigere Argumente, die Word zu einem schlechten Programm machen (Fußnoten sind definitiv eines!) und es regt mich immer wieder auf, daß immer wieder Probleme genannt werden, die bei Word schon lange keine mehr sind, anstatt die neuen, schwereren zu wählen, die in jeder neuen Version dazu kommen.

Grüße,

Christian

Geschrieben

Und was passiert, wenn man in Word die automatische Silbentrennung abschaltet? Word trennt trotzdem, und zwar überall da, wo entweder ein 'weicher' Trennstrich im Wort ist, oder da, wo sich ein zusammengesetztes Wort mit Bindestrich findet. Mehr noch: Bei einem weichen Trennstrich direkt vor einem Wort wird dieses Wort zwar nicht getrennt (so soll es ja sein, das kennt man von anderen Programme auch), aber Word setzt den weichen Trennstrich, der ja in diesem Fall unsichtbar bleiben müßte, sichtbar an das Ende der Vorzeile!

Geschrieben

Bin zwar auch nur Laie, hab aber schon eine Diplomarbeit hinter mir. Darum mal meine Meinung.

Der Duden-Korrektor ist für den Preis wirklich super. Da kann die Rechtschreibprüfung aus Redmond einpacken.

Silbentrennung unbedingt zum Schluß und per Hand, dann Hurenkinder und Schusterjungen weg. Am Besten Absätze nicht trennen, sondern neue Seite. Zum Thema Papiersparen: wenn keine Seitenzahl vorgegeben ist, ist das Quatsch. Man studiert doch nicht Jahrelang, um bei der wichtigsten Arbeit den Regenwald zu schonen.

Der Zeilenabstand ist wirklich auffällig groß und die Kursiven sind nicht echt, d.h. auffällig schräg. Und soweit ich weiß, soll Typo gerade unauffällig Wirkung zeigen.

Ist die Schriftart typisch für juristische Texte? Wäre nicht eine klassische Serifenschrift für den Fließtext eine Überlegung wert? Oder such Dir doch mal aus der Bibliothek ein juristisches Werk, das auf A4 gedruckt wurde und adaptiere mal dessen Formatierungen. Wichtig ist, dass der Prof. einen professionellen Eindruck erhält (besonders vor dem Hintergrund, dass nicht immer alles von den Prüfern gelesen wird = "Durchblättern und Bilder gucken").

Geschrieben
Ich rege mich fast jedesmal über LaTeX-Dokumente mit völlig sinnentstellenden Trennungen auf, um die sich einfach niemand kümmert.

Es ist kein Problem in LaTeX eine neue Sprache anzugeben (z.B. myGerman), für die es keine Trennmuster gibt. Dann wird LaTeX überhauptnichts selbst trennen. Wenn du dann wie üblich die Liste mit Trennausnahmen nutzt (\hyphenation{Glocken-spiel Blinden-hund Weihnachts-baum}) kannst du für dein Dokument ein- für allemal angeben, dass »Glocken-spiel« getrennt werden darf. Du kannst auch im Text Glocken\-spiel mit demselben Ergebnis eingeben.

Leider hat bisher niemand eine ausreichend große Datenbank mit bevorzugten Trennungen für zusammengesetze Wörter aufgebaut – das gilt wohl für alle Textverarbeitungsprogramme. Mit LaTeX gibt es wenigstens einen leichten Weg eine Liste erwünschter Trennungen (wenn man sie denn mal hat) auf ein Dokument, das sonst nicht getrennt werden darf, automatisch anzuwenden.

Der zweite Weg wäre es, zu sagen, dass das Programm zusammengesetzte Wörter selbständig nur vor Wortstämmen trennen darf. Dann müsste man nicht über die Trennausnahmen gehen, sondern über die Trennmuster.

Solange solche Listen, bzw. Muster nicht existieren – und für das Deutsche müssten sie sehr umfangreich sein – müssen sich Menschen um die Trennungen kümmern. Darauf haben auch LaTeX-Nutzer ganz offenbar nicht immer Lust.

Gruß, Georg

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