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Geschrieben

Erklärungen sind oft viel profaner als von Dir im Link genannt.

Dieses Gebet wird zum Ende einer jeden Sitzung der Anonymen Alkoholiker in Deutschland und, soviel ich weiß, auch im Ausland gesprochen. Er rettet dort Menschenleben und Existenzen.

Der im von Dir ausgesuchten Link genannte Satz "Inzwischen hängt es als Wandschmuck in Kupfer getrieben in der Esoterischen Buchhandlung nebenan." klingt so banalisierend.

Wenn Du (mit mir) diskutieren möchtest, wirst Du mir nicht häufiger unterstellen dürfen, "wirres Zeug" zu schreiben. Das wird nicht funktionieren. Denn dann handelt es sich ja gar nicht (mehr) um eine Diskussion.

Georg

Geschrieben

Brrrrrrrr, ruhig, ruuuuhig ...

Ich will das Gelassenheitsgebet doch gar nicht schlecht machen.

Mich interessiert schlicht, wo’s herkommt. Mir ist schon klar, dass

Gottesfürchtigkeit für viele Menschen ein wichtiger Halt ist.

Der Link ist meiner Meinung nach recht gut gewählt:

Das ist immerhin eine seriöse Quelle (s.u.) mit gut recherchierten

Informationen. Wenn Du mir unterstellen möchtest, ich unterstellte

etwas: Voilà! Tatsächlich unterstelle ich, dass Dr. Eberhard Zwink,

Leiter der Abteilung Sammlungen in der Württembergischen

Landesbibliothek Stuttgart, sauber recherchiert hat.

Wenn Du mir allerdings hier eine Unterstellung vorwirfst

Wenn Du (mit mir) diskutieren möchtest, wirst Du mir nicht häufiger unterstellen dürfen, "wirres Zeug" zu schreiben.

kann ich nur erwidern, dass ich Deine widersprüchlichen Aussagen

(1. feststehen – ergänzt und angepaßt; 2. PolPot, Lenin etc. – Freiheit)

mit Textstellen belegt habe. Dazu hast Du nicht Stellung bezogen.

... dann handelt es sich ja gar nicht (mehr) um eine Diskussion.

Na, den Eindruck hatte ich bisweilen auch.

Henning

Geschrieben

Für den Stellenwert dieses Gebetes im genannten Umfeld spielt Herr Dr. Eberhard Zwink, Leiter der Abteilung Sammlungen in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart keine Rolle. Mir ging es eben nicht darum, wo's herkommt, sondern was's aussagt.

Ich unterstelle Dir gar nichts. Falls ich das einmal mache, werde ich es sehr konkret ansprechen.

Ja, ich habe zu Deinen detailierten Zitaten nicht Stellung genommen.

Um nicht noch tiefer in dieses Off Topic-Thema abzuschweifen. Fakt ist: Dieses "Arbeit ist Scheiße" Beispiel dieser Schmarotzer-Typen wurde von Dir ins Thema eingebracht. Zusammen mit einer sehr verallgemeinernden Äußerung über die Freiheit in Kunst und Meinung (ich nenne so etwas lieber "leere Worthülse". Das ist meiner Meinung nach zutreffender und sachlicher als ein "wirres Zeug").

Und wenn wir nun - für mich überraschend - beide zu dem Schluß gekommen sind, daß es nun keine Diskussion mehr darstellt, können wir doch auch das Austauschen unserer Nettigkeiten beenden.

Ich habe kein Interesse daran, mir "wirres Zeug" und ärgeres unterstellen zu lassen. Und habe fast noch weniger den Ehrgeiz, Dir Deine "leeren Worthülsen " genauer zu erläutern.

Georg

Geschrieben

Oh, bitte:

Mir ist wirklich lieber, Du unterstellst mir das nicht.

Ich habe Dich zu keiner Zeit "Hohlkopf" genannt.

Und tatsächlich habe ich das nicht einmal gedacht.

Schönes Wochenende.

Georg

Geschrieben

Wirrkopf : Hohlkopf 1:1

Georg. Das ist jetzt eine Unterstellung meinerseits, aber ich glaube Henning hat das ironisch (und vielleicht auch versöhnlich) gemeint. Auf jeden Fall hätte ich es so verstanden.

Liebe Grüße und schönes Wochenende. Schwitzt nicht mehr zu lange (sofern es bei euch so schwül ist wie bei uns).

Markus 8)

Geschrieben
Auf der Basis der These, dass abstrakte Formen eher allgemeine Attribute (warm-kalt, hart-weich) transportieren und also konkrete Bedeutungen nicht der Form inne»wohnen«, sondern Ergebnis gesellschaftlicher Übereinkunft sind, sowie der inhärenten Annahme, dass wir paar Expertenfuzzis, die es anders zu wissen meinen, an den mehrheitlich verbreiteten Reservationen wohl kurzfristig wenig ändern können, formuliere ich eine Bewertung heutiger

Anwendungsmöglichkeiten gebrochener Schriften im Grafik-Design.

Schön gesagt.

Ich habe auch nichts dagegen, wenn die Pogo-Partei oder sonst wer mit der Fraktur bewusst zweideutig spiel. Hier scheint es ja aber wohl eher so zu gewesen zu sein, dass man zielstrebig die heikelsten Tabu-Themen in Deutschland aufgegriffen hat, um damit aufzufallen («Fick Hitler»). Die Verwendung der Fraktur kommt dann noch als Dekor dazu («… höhö, voll krass, die Schrift ist doch irgendwie Nazi oder so, geil…»).

Wenn die Satire so durchsichtig und penetrant daherkommt wie bei dieser Partei, dann finde ich es allerdings etwas vermessen, um der Pointe willen mit Nazi-Slogans zu «spielen». – Hatte ich übrigens in Dresden einmal an einem Stand jemandem zu erklären versucht; die Dame kannte das ‹Original› nicht.

Geschrieben

Wir sollten diese Schmarotzer nicht noch mehr aufwerten, indem wir ihren Schmutz noch länger als diskutieren. Das ist meine Meinung.

Georg

Geschrieben
In den Ausführungen kommt auch ein Thaddäus Troll vor!

Unter diesem Namen schrieb Hans Bayer, einer der Mitgründer des «Wespennests», einer Satirezeitschrift. Es gab ihn also wirklich – was heutzutage bei dem Namen kaum mehr glaubhaft wirkt …

Geschrieben

a) Preußen nicht mitspielt

b) Schwarz/Weiß/Rot abgelehnt wurde

c) Ich diesen Republik-Fetzen nicht mag

Was?

Was hätte Preußen – und es gibt nicht einmal mehr ein Bundesland diesen Namens – in der WELTmeisterschaft verloren?

Schwarz-Weiß-Rot wird, wie die gebrochenen Schriften, allgemein mit dem faschistischem Regime gleichgesetzt. Das zur WM (you know, wo viele Leute kommen, die EH denken, die deutschen sind alle kleine Adolfs, gelle?) wäre vielleicht so minimal ein Griff ins historische Klo gewesen, es sei denn man stellt daneben ein riesiges Schild mit kulturhistorischen Annotationen.

Und last not least. Diese «Republik», obwohl mir (wie den meisten Deutschen) übertriebener schwarzrotgoldener Patriotismus nicht ganz geheuer ist, scheint mir immer noch sehr viel sympathischer als alle untergegangenen Deutschen «Reiche» zusammen, mit Verlaub.

Abgesehen von solchen Entgleisungen hat Henning ganz banal recht. Niemand schert sich um die Geschichte der Frakturschrift, was zählt ist, was in den Köpfen der Leute an Assoziationen bleibt. Während man heute schon wieder etwas entspannter mit Fraktur arbeiten kann (wobei ich mih immer frage: Aber warum eigentlich?), ist die Schrift entweder HipHop-Designgimmick, oder satirisch eingesetzt oder eben doch fürs hotorische oder neofaschistisch-Schwerdeutsche da. Wie die Helvetica ihr Päcklein hat, wie die Rotis ihre Assziationen hat... so auch die Fraktur. Und den Leuten draußen sind Haarspaltereien dabei völlig egal.

Ich renn mit nem kahlgeschorenen Kopf herum und muß auch damit Leben, daß mich Leute instinktiv erst mal »rechts» einordnen und dann sehen, wie ich das korrigiere.

Bei meinen Haaren hab ich allerdings wenig Alternative... bei den Schriften schon.

Zumals doch eh keine Sau lesen kann. Für Breitenanwendungen zu danaben, für wirklich hippes Design zu sehr overused und ausgelutscht seit zehn Jahren...

Geschrieben

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll..

Vielleicht als Liste?

- Ich sagte doch: Preußen spielt nicht mit.

Also was regst Du Dich auf?

- "Nicht einmal mehr ein Bundesland diesen Namens"

Preußen war niemals ein Bundesland. Preußen war ein Königreich.

- Schwarz-Weiß-Rot war die Flagge des Kaiserreiches.

Die Preußen-Flagge war Schwarz-Weiß-Schwarz

Die Nazi-Deutschland Flagge war gar keins von beidem.

- Den Nationalsozialismus Faschismus zu nennen, heißt, ihn aufzuwerten. Er war nicht einmal das.

- Die Leute stufen Dich als Rechtsradikalen ein, weil Du eine Glatze hast? Da kannst Du mal sehen, wie blöd "die Leute" sind. Mach doch nicht denselben Fehler..

- Du magst diese Republik. Das ist doch klasse für Dich. Und ich gönne es Dir von Herzen. Aber ich muß sie nicht mögen, ja? Die Freiheit habe ich?

Kurz noch einmal:

Preußen spielt nicht mit und ich habe eine bundesdeutsche Schwarz-Rot-Gold-Flagge vor dem Haus hängen. Du mußt also keine Sorge haben. Preußen hat sich nicht mal für die Vorrunde qualifiziert.

Georg

Geschrieben

Nur zum Hinweis: Bismarcks schwarzweißrote Flagge wurde auch zu Anfangszeiten im Nationalsozialismus gehisst. Und ich weiß, daß sie in neofaschistischen Kreisen genau aus diesem Grunde nach wie vor beliebt ist, wie die Farbkombination Umbra-Schwarzrotweiß ja eben nicht nur bei der SPD immer wieder gerne genommen wird. Da ist es wie mit den gebrochenen Lettern: Wichtig ist, was man bewußt oder unbewußt der Mehrheit der Leute kommunziert. Gerade bei solchen Themen, bei denen Haarspalterei («Was denn, ich hab doch nur ein harmloses Lonsdale-Shirt an») nicht helfen.

Wir haben keine Königreiche mehr in der Bundesrepublik.

Der Nationalsozialismus hat das römische Konzept des Faschismus, wie so viele andere, geplündert und integriert und damit in einen historisch neuen Kontext gesetzt. Wer heute Faschismus sagt, meint 1933-1945, nicht die römische Bedeuting, nicht einmal Mussolini. Das ist präzise das, was Henning mit der allgemeinen Bedeutung meint, die man im Kopf haben muß. Und das sage ich als jemand, der seinerzeit im Abi vorm Direktor stand, weil er in einer Arbeit das Wort «Untermensch» verwendete. Ich las damals gerade Nietzsche und meinte seine Definition und hatte faktisch vergessen, daß jeder andere (zumal die damals eher linksliberalen Lehrer) natürlich und unweigerlich an das Dritte Reich denken mußte. Da halfen dann auch alle Erklärungen nichts und ich mußte (absurderweise, denn ich war damals bei den aufkeimenden Grünen aktiv) eine Arbeit über die Entwicklung vom Rassenhass zum Völkermord anhand von Texten aus Mein Kampf schreiben. Völlig idiotisch, aber so tickt die Welt.

Und... mich stuft niemand als Rechtradikalen ein, den ich kenne, aber ich habe die Möglichkeit, daß mich jemand bei Erstkontakt mit 1-mm-Haaren, schwarzem anzug und DocMartens für einen Fasch hält, im Kopf und webe meist recht schnell irgendetwas ein, was diesen Eindruck kontert. Ich gebe wenig auf den Eindruck anderer von mir, aber ich weiß auch, wie doppeldeutig bestimmte visuelle Botschaften für den Laien sind.

Oh, und um Preußen – oder auch nur Deutschland – in der WM mache ich mir gar keine Sorgen, an mir geht die gane Weltmeisterschaft ziemlich spurlos vorbei bisher.

Geschrieben
Wer heute Faschismus sagt, meint 1933-1945, nicht die römische Bedeutung, nicht einmal Mussolini.

Das stimmt vielleicht für Deutschland – einigermaßen – so; z. B. in Italien warst Du aber offenbar schon lange nicht mehr …

Geschrieben

Guten Morgen,

ich glaube, Du betreibst hier Don Quichoterie.

- Niemand will eine Schwarz-Weiß-Rote Flagge aufhängen.

Du mußt Dich also nicht dagegen aussprechen.

- Niemand hat behauptet, daß es in unserer Republik ein Königreich gibt. Also ist auch diese "Klarstellung" von Dir völlig überflüssig.

- Du plädierst weiterhin für eine Begriffsverwendung "Faschismus". Niemand anderes hat diesen Begriff hier eingebracht und/oder verteidigt.

- Niemand unterstellt Dir, ein Neonazi zu sein, wenn Du, nach eigenem Bekenntnis, 1 mm-Haarschnitt, schwarzen Anzug und Doc Martens trägst und Verständnis zeigst, daß Dir Mitmenschen eine Nazigesinnung unterstellen. Ich verstehe diesen Zusammenhang überhaupt nicht - aber wie auch immer. Und Dich meinst, dafür prophylaktisch in Verteidigungsposition begeben zu müssen, um Deine demokratische Gesinnung unter Beweis zu stellen?

- Fußball bzw. die WM nicht zu mögen ist Dein gutes Recht.

Ich glaube, das alles ist wohl eher ein Mißverständnis, beruhend auf Unkenntnis. Aber auch nichts schlimmes.

Du könntest Dir so einen Button für Deinen schwarzen Anzug basteln mit einem Hinweis darauf, daß Du mit Deinem Outfit keinesfalls neo-nazististische Sympathie bekunden willst. So als Vorwärts-Verteidigung. Wenn Du willst.

Weißt Du, den Begriff "Untermenschen" habe ich nicht einmal als 18-jähriger verwendet.. und das als Preuße. Verkehrte Welt, was?

Georg

Geschrieben

Georg, es ging um deine – aus meiner Sicht recht mißverständlichen – Sprüche. Nicht um die Sache an sich.

Ich trage tatsächlich meist einen Smiley-Button oder etwas ähnliches. Wie die Docs zum Anzug... immer für Verwirrung sorgen :-D.

Als du 18 warst gab es das preußische Königreich noch? Respekt vor dem hohen Alter, der Herr.

Ich finde Nietzsches Begriff im Übrigen nach wie vor völlig okay, es ging auch hier um die Mißverständlichkeit einer an sich historisch unbelasteten Sache, die durch Hitler&Co ein kleines bißchen rekontextualisiert wurde und insofern nicht mehr so ohne weiteres benutzbar ist. Es sei denn, man will – wie zum Beispiel Rammstein – bewußt damit provozieren.

Und Niklas.. ich rede natürlich von Deutschland. Und vielleicht von Ländenr wie England, Frankreich, den Niederlande und den USA, die bei dem Begriff auch unweigerlich, reflexhaft, an Deutschland denken. Das die Italienier natürlich an ihre eigene Geschichte denken, ist doch klar, oder?

Geschrieben

Du polemisierst - und das nicht einmal sonderlich geschickt.

"Ich trage tatsächlich meist einen Smiley-Button oder etwas ähnliches. Wie die Docs zum Anzug... immer für Verwirrung sorgen."

Wenn Du das brauchst..

"Als du 18 warst gab es das preußische Königreich noch? Respekt vor dem hohen Alter, der Herr."

Auch das habe ich nicht behauptet. Soll das eine Methode sein oder liest Du ganz einfach nicht, was andere schreiben? Ich schrieb, daß zu meinem Vokabular auch als 18jähriger das Wort "Untermensch" nie gehört hat - im Gegensatz zu Deinem Wortschatz. Darüber hinaus mag ich einfach nicht mit Dir über Nietzsche diskutieren.

Ich glaube, Du möchtest wirklich nur "immer für Verwirrung sorgen", richtig?

Deshalb möchte ich den Austausch mit Dir jetzt beenden.

Es bringt wirklich niemandem etwas.

Schönes Wochenende.

Georg

Geschrieben

Durchatmen, Mann. Lies deinen Spruch nochmal und versuch, den (dann ja wohl unfreiwilligen) Wortwitz-qua-Logikfehler darin zu verstehen. Have a nice weekend.

Weißt Du, den Begriff "Untermenschen" habe ich nicht einmal als 18-jähriger verwendet.. und das als Preuße.

Und jemand, der von Republik-Fetzen spricht und eigentlich lieber Fahnen aufhngen möchte, die 1933 vor den Häusern hängen... whoa, der sollte mich nicht Polemiker nennen, Bay-beee...

Geschrieben

Nachdem ich mir den ganzen(!) Thread noch einmal durchgelesen habe, möchte ich nun doch noch mal kurz meinen Senf dazugeben.

Wir reden hier ja die ganze Zeit über Symbolik. Und komischerweise geht genau das aber irgendwie unter. (Ich formuliere es mal etwas provokant und stark vereinfacht:)

Entscheidend für die heutige Anwendung ist m.E. also nicht die wirkliche Entstehungsgeschichte einer Schrift (sich damit zu befassen ist Leidenschaft unseres Fachs) sondern die WIRKUNG in der heutigen Zeit. Und diese Wirkung hat sich eben im Laufe der Jahre verändert. War die Tannenberg in der damaligen Zeit (und da schließe ich die Nachkriegsjahre mit ein) sicherlich eine moderne Schrift der Zeit ohne Bindung an die Nazi-Diktatur, so wird sie HEUTE doch als ein Symbol für ebendiese wahrgenommen.

Jetzt können sich die Fachleute (hier nehme ich mich mal raus) darüber ärgern und versuchen, dagegen zu argumentieren. Aber als Dienstleister müssen wir auf solche Wahrnehmungen Rücksicht nehmen.

Insofern mag es auch sicherlich stimmen, daß Georg die Tannenberg an Fachpublikum verkauft, die diese Schrift nur aus Sammlerleidenschaft haben möchten.

Ein anderer Punkt: Lieber Georg. Du beklagst einen mangelnden Umgang mit Patriotismus und schreibst doch vom „Republik-Fetzen“. Wie paßt das denn zusammen? Auch Preußen ist Teil von Deutschland und soll es auch bleiben. Somit ist Deine Heimat (auch schon seit 1955) Deutschland (wenn man mal die DDR außen vor läßt).

Und noch ein paar weitere Gedanken, die sich auf diverse Beiträge beziehen: Bei der schwarz-weiß-roten Flagge denke ich an das Kaiserreich und nicht an die Nazizeit. Schwieriger wird es da schon mit der Reichskriegflagge. Aber eigentlich auch nur durch den Gebrauch durch die Neonazis.

Ich sehe auch nicht, daß Faschismus und Nationalsozialismus gleichgesetzt werden. Bei jedem halbwegs gebildeten Menschen gehe ich schon davon aus, daß er Faschismus und Deutschland nicht gleichsetzt, sondern weiß, daß es Faschismus u.a. auch in Italien und Spanien gab.

Ich finde übrigens auch nicht, daß solche Diskussionen nicht in ein Typo-Forum gehören. Wie ich oben schon schrieb, ist es für Typografen doch wichtig, über die Entstehung einer Schrift und dessen geschichtliches Umfeld zu diskutieren. Also ich zumindest habe eine Menge dazugelernt und bin dankbar dafür.

Und die Pogo-Partei sollten wir vielleicht mal komplett außen vor lassen.

Noch eine Sache an Georg: Warum willst Du für Dein Buch nicht auch eine Größe von 30x30cm wie die der Schatulle wählen? Das ist drucktechnisch das Gleiche wie 29,7x29,7cm.

Geschrieben

@ GRIOT & Alle anderen:

Dafür, daß ich die Fahne der Bundesrepublik Deutschland als "Republik-Fetzen" bezeichnet habe, entschuldige ich mich. Ganz unabhängig vom meiner politischen Einstellung habe ich Menschen mit anderer politischer Einstellung und deren Symbole zu respektieren, also auch diese Flagge. Hier habe ich eindeutig genau die Grenze des Respektes überschritten, die ich selbst für mich immer verlange. Es war ein Fehler, sollte ein Scherz werden, war aber keiner.

"War die Tannenberg in der damaligen Zeit (und da schließe ich die Nachkriegsjahre mit ein) sicherlich eine moderne Schrift der Zeit ohne Bindung an die Nazi-Diktatur, so wird sie HEUTE doch als ein Symbol für ebendiese wahrgenommen."

Genau das sehe ich exakt mit anderen Vorzeichen:

Wir haben in der Diskussion festgestellt, daß die Schriftgießereien, die in den Jahren 1933 bis 1935 diese Neu-Gotischen Schriften unter Namen wie Tannenberg, Element, National, Gotenburg etc. herausgaben, damit marketingmäßig dem Zeitgefühl dieser Epoche entsprachen. Die Menschen der damaligen Zeit empfanden den Charakter dieser Schriften, wenn vielleicht nicht als nationalsozialistisch, aber doch als "nationale Charakterisierung".

Die Nachkriegsgeneration, also z.B. mein Jahrgang 1955, ist immer noch stark geprägt durch die geschilderten Erlebnisse und auch Lebensergebnisse unserer Eltern, also der Kriegsgeneration. Erst die nächste Generation, also die heute ca. 30jährigen, gehen unbefangen mit diesen Schriften um, assoziieren nicht automatisch, sondern sehen diese Schriften nicht im geschichtlichen Zusammenhang.

Was Du beschreibst, scheint diese junge Generation auf ganz allgemein "Die Fraktur", also auf die Gebrochenen Schriften zu beziehen und nicht, wie wir das hier immer diskutiert haben, auf die der Untergruppe Xa der Gebrochenen Schriften - Gotisch.

Georg

Geschrieben

Vergessen:

"Noch eine Sache an Georg: Warum willst Du für Dein Buch nicht auch eine Größe von 30x30cm wie die der Schatulle wählen? Das ist drucktechnisch das Gleiche wie 29,7x29,7cm."

Völlig richtig. Es macht auch keinen Sinn, wegen der 3 mm einen sicher höheren Papierpreis zu akzeptieren. Mir geht es darum, daß, wenn überhaupt, ein Großformat gedruckt wird. Aber dazu müssen meine derzeit ruhenden, schlafenden Gespräche und Kontakte in der Hinsicht wieder aktiver werden. Derweil drucke ich halt weiter.

Georg

Geschrieben

Was mich im Nachhinein amüsiert: Das Folgende hatte ich vor der ganzen Diskussion um die Preußenflagge – als Scherz – geschrieben. Aber dass die ganze Sache ernst wird, hätte ich nun doch nicht gedacht:

Meine Meinung zu Deinem «Grundproblem» (Bleisetzer) in ein paar Sätzen? Ich finde es irgendwie rührend: Heute beginnt die WM, die ganze Welt gönnt Deutschland ihr neu gefundenes Nationalgefühl von Herzen. Die ganze Feuilletonwelt diskutiert über Matusseks «Wir Deutschen». Deutschland wird von rundherum zugebilligt, unverkrampfter zu ihrem Land zu stehen. Die ganze Welt sieht in den nächsten Wochen Meere von Deutschlandfahnen und fröhlichen Deutschen. – Und irgendwo sitzt ein einsamer Bleisetzer, der grimmig durch die Zähne zischt: «Und warum darf ich meine Preußenflagge nicht auf den Balkon hängen? Wegen der amerikanischen Propaganda, jawoll.»
Geschrieben

Niklaus,

ich stehe kurz davor, meinen Tränen freien Lauf zu lassen:

"Hört" hier denn niemand zu?

Preußen ist doch gar nicht für die WM qualifiziert!!

Also kann ich auch die Preußen-Flagge nicht hießen. :roll:

Und Schwarz-Weiß-Rot war doch die Flagge des Kaiserreiches.

Weshalb, um Gottes Willen, sollte ich die Flagge eines Kaisers hießen, der sein Land in dessen schwerster Stunde im Stich gelassen hat? Ich würde eine solche Flagge genau so wenig hießen wie die Flagge von Angola oder Simbabwe. Dazu habe ich überhaupt keinen Bezug.

Also beuge ich mich dem Beschluß des Familienrates und hieße Schwarz-Rot-Gold. :roll:

Passend zum Thema - Titelstory der Print-Ausgabe der Rheinischen Post vom 17.6.2006:

http://www.rp-online.de/public/article/ ... and/336431

Pirunje, verdammte..

Bei der nächsten WM, wenn sich Preußen qualifiziert hat..

ja, dann..

Und ich sitze jetzt in meinem kühlen Keller und singe:

http://www.bleisetzer.de/img/ichbineinpreusse.mp3

Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben?

Die Fahne schwebt mir schwarz und weiß voran;

daß für die Freiheit unsre Väter starben,

das deuten, merkt es, meine Farben an.

Wie werd ich bang verzagen,

wie jene will ich's wagen

sei's trüber Tag, sei's heitrer Sonnenschein,

ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein.

Georg

<ende>

Geschrieben

Aber ja, von Herzen:

Solange noch im Herzen drinnen,

Eine jüdische Seele wohnt.

Und nach Osten hin, vorwärts,

Das Auge nach Zion schaut.

Solange ist unsere Hoffnung nicht verloren,

Die uns zweitausend Jahre verband:

Zu sein ein freies Volk, in unserem Land,

Im Lande Zion und in Jirushalajim!

Georg

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