Jump to content
Jetzt die »Hot New Fonts« bei MyFonts durchstöbern.

Bitte um professionelle Empfehlung

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Ich denke darüber nach.

Vielleicht gibt es außerhalb meines Kellers gar keine Realistät?

Oder, um es deutlicher zu formulieren: Wer will mir beweisen, wessen Realität die wahre ist? Ich bin. Gut. Aber Du? Bist Du vielleicht nur ein binäres Signal, gesendet als Reaktion auf meinen Kommunikationswunsch?

Vielleicht gar nur eine Projektion? Kann es sein, daß ich mir eben diese Deine Frage unbewußt gewünscht habe? Um dann ratlos um Antwort zu ringen?

Ich muß jetzt einen Messing-Adler an meine Fahnenstange montieren.

Georg

Geschrieben

Muss es immer mit Beleidigungen enden?

Neuer Absatz:

Ich muß jetzt einen Messing-Adler an meine Fahnenstange montieren
Lass es bei Schwarz-Rot-Goldenen Flagge bewenden. Die Symbolik Schwarz-Gold als alte Reichsfarben (1. Reich, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, ab 800, alles vorpreußisch und auch ein bisschen mit östereichischen, habsburgerischen Geschichte :D, aber deren Vertreter auch deutsche Könige und Kaiser) ist erhalten und das Feldzeichen der römischen Legionen aus dem das Wappen und die Farben dieses ersten Reiches entstanden ist, könnte als Provokation ausgelegt werden, womit wir wieder beim Thema der Besetzung von Symbolen wären.
  • 6 Monate später...
Geschrieben

Dieser Diskussionsstrang ist echt heftig, habe ihn aber gründlich überfolgen!

Vielleicht weiß jemand eine Antwort: Warum haben sich Gebrochenen Schriften (in diesem Fall wohl die Fraktur) nach dem Erlass der Nationalsozialisten nie wieder »erholt«?

Denn die Alliierten haben meines Wissens nach den Erlass nicht erneuert?

Und am Fotosatz kann es chronologisch auch noch nicht gelegen haben …

Geschrieben

Vielleicht war es der Wunsch nach einem radikalen Bruch mit der jüngsten Vergangenheit? Haarschnitt, Mode, Typographie?

Erst vor ein, zwei Wochen sagten sie in einer Fernsehsendung, daß die Deutschen nach dem Krieg ein überproportionales Verlangen nach Sauberkeit und Hygiene hatten. Man schloß daraus ein unbewußtes Verlangen nach Reinigung.

Vergleichbare Symptome lassen sich ja bis heute beobachten, sobald das Thema angeschnitten wird, auch, wenn niemand es zugeben wird.

Georg

Geschrieben

Warum die Verbindung?

Vielleicht war es wirklich so, dass trotz dieses Verbotes

(das damit indirekt und ungewollt ein Rettungsversuch

der »Gebrochenen« für die Zeit nach dem NS war)

die Nationalsozialisten gerne und verstärkt die Fraktur

verwendeten. Es scheint alles sehr zwiespältig:

Denn es wurde nach der Machtergreifung, für alle amt-

lichen Drucksachen die Fraktur gefordert und so wie ich

das dem Frakturaufsatz von Herr Soldat (keine Ahnung

über die Seriosität der Quelle?) entnehme, sogar eine

Förderung des Regimes ausgesprochen, was den Buch-

druck angeht! Damit soll die Fraktur angeblich in der

Häufigkeit der Verwendung von 40 auf 60% geklettert

sein? Komisch, dass der VB ab da auf jeden Fall eine

Antiqua als »Logo« hatte. Auch wurde den noch ver-

bliebenen jüdischen Verlagen die Verwendung

der Fraktur untersagt.

Auch aus der Diskussion vorweg habe ich entnommen,

dass vor allem Hitler selbst eine Abneigung gegen die

gebrochen Schriften hatte. Wobei er doch wohl genügend

Einfluss gehabt hätte, hier das Kommunikationsdesign

von Anfang an schlichter zu gestalten?

Alles sehr widersprüchlich.

Was sagt mir das? Das gut organisierte und perfekt

inszenierte Dritte Reich hatte die Typo scheinbar

nicht im Griff?

Kann ich also davon ausgehen, dass die Nazis die Typo

wohl doch eindeutig für sich eingesetzt haben?

Gehen wir im deutschsprachigen Raum daher mit dieser

Konnotation durch die Welt?

Nein, das kann eigentlich nicht sein, denn welche

Zeitung von Rang und Namen behielt denn nicht den

klassischen Header?

Vielleicht waren es ja doch heimlich die Alliierten?

Eine finde ich sehr wichtige Frage:

Konnten sie zu dieser Zeit noch Blackletter lesen?

Geschrieben
Warum die Verbindung?

Vielleicht war es wirklich so, dass trotz dieses Verbotes

(das damit indirekt und ungewollt ein Rettungsversuch

der »Gebrochenen« für die Zeit nach dem NS war)

die Nationalsozialisten gerne und verstärkt die Fraktur

verwendeten. Es scheint alles sehr zwiespältig:

Denn es wurde nach der Machtergreifung, für alle amt-

lichen Drucksachen die Fraktur gefordert und so wie ich

das dem Frakturaufsatz von Herr Soldat (keine Ahnung

über die Seriosität der Quelle?) entnehme, sogar eine

Förderung des Regimes ausgesprochen, was den Buch-

druck angeht! Damit soll die Fraktur angeblich in der

Häufigkeit der Verwendung von 40 auf 60% geklettert

sein? Komisch, dass der VB ab da auf jeden Fall eine

Antiqua als »Logo« hatte. Auch wurde den noch ver-

bliebenen jüdischen Verlagen die Verwendung

der Fraktur untersagt.

Hans-Georg Soldat ist ganz sicher eine seriöse Quelle.

Was aber nicht zwangsläufig aussagt, daß seine Aussagen jenseits jeglicher Kritik stehen.

Die Kernfrage zur Widersprüchlichkeit des Images Gebrochener Schriften ist bis heute hoch-politisch. Und läßt sich meines Erachtens nach nicht zu einer "objektiven Wahrheit" verdichten - was immer dies sein mag "objektive Wahrheit".

Wie Herr Soldat schreibt, wurden Gebrochene Schriften schon lange zur Darstellung deutscher, nationaler Texte verwendet. Auch, um sich aus einer nationalen Zuordnung heraus von den "welschen", in Frankreich verwendeten Schriften abzugrenzen.

Genau hier beginnt die Unwägbarkeit:

Wir leben in einer Epoche der "Political Correctness". Man hat heutzutage ganz einfach "demokratisch", multi-kulturell und international zu denken. Man hat einen Nationalismus jeglicher Färbung abzulehnen. Das sind gesellschaftliche Dogmen, die jeden sofort Angriffen aussetzt, der von einem anderen Standpunkt her argumentiert. Und der dann sofort in die Defensive gedrängt wird und gezwungen ist, in endlosen Schleifen auf thematischen Nebenkriegsschauplätzen Rechtfertigungen und Klarstellungen über sein Verständnis von Demokratie und Nationalismus abzugeben.

Löst man sich einmal von diesem heutzutage gesellschaftspolitisch zwingend notwendigem Standpunkt (so man denn nicht stigmatisiert und ausgegrenzt werden möchte) und versucht, die Anwendung der Gebrochenen Schriften im oben formulierten Zeit-Zusammenhang zu sehen, dann kann es gelingen, die heute gültigen "Wertigkeiten" zu neutralisieren und die Anwendung der Gebrochenen Schriften aus der Epoche heraus zu verstehen. Aber: Wer will das schon?

Daß die Siegermächte nach '45, die sich ja des "Images" der von Herrn Soldat beschriebenen Gebrochenen Schriften sehr wohl bewußt waren, im Zuge des offiziellen "Re-Education"-Programmes der Deutschen die Anwendung dieser Schriften nicht förderten, ist nur logisch. Und sie hatten ja auch die Machtmittel dazu in der Hand (Lizenzvergabe für publizierende Verlage, Zuweisung von Papier und Transportmöglichkeit).

Du wirst sehen, daß selbst eine Erneuerung dieses abgelaufenen Diskussion hier nur sehr mühsam, wenn überhaupt, zustande kommen wird. Und das kann ich auch gut nachvollziehen, denn auch ich war des Themas zunächst völlig überdrüssig. Die Widersprüchlichkeit der Diskussion hier ist ein Spiegelbild für die widersprüchlichen Ansichten zu diesem Thema in unserer Gesellschaft. Du wirst entweder Unwissenheit und Desinteresse antreffen oder aber eine in diese oder jene Richtung vorgefaßte Meinung. Woraus folgt, daß man einmal diese vorgefaßten Meinungen austauscht, dann fährt sich die Diskussion fest und schläft ein. Und die Desinteressierten (dies ist kein Vorwurf, nur eine Feststellung) stöhnen sowieso nur gequält auf, wenn das Thema wieder kommt.

Übrigens gibt es diese Diskussionen auch in internationalen Foren, z.B. auf http://www.typophile.com - hier wird zumeist viel unbefangener (weil nicht selbst betroffen) ge- und verurteilt - naturgemäß auch sehr viel oberflächlicher.

Georg

Geschrieben
Wir leben in einer Epoche der "Political Correctness". Man hat heutzutage ganz einfach "demokratisch", multi-kulturell und international zu denken. Man hat einen Nationalismus jeglicher Färbung abzulehnen.

Das allmähliche Verschwinden der gebrochenen Schriften ist doch kein deutsches oder überhaupt nur nationales Problem. Ganz Nordeuropa hat sich dieser Schriften bedient. Sie sind einfach den Gang alles Irdischen gegangen, sie sind von uns gegangen. Ruhet in Frieden.

Lars

Geschrieben
Wir leben in einer Epoche der "Political Correctness". Man hat heutzutage ganz einfach "demokratisch", multi-kulturell und international zu denken. Man hat einen Nationalismus jeglicher Färbung abzulehnen.

Das allmähliche Verschwinden der gebrochenen Schriften ist doch kein deutsches oder überhaupt nur nationales Problem. Ganz Nordeuropa hat sich dieser Schriften bedient. Sie sind einfach den Gang alles Irdischen gegangen, sie sind von uns gegangen. Ruhet in Frieden.

Lars

Joh.. wenn Du meinst.

Geschrieben
Wir leben in einer Epoche der "Political Correctness". Man hat heutzutage ganz einfach "demokratisch", multi-kulturell und international zu denken. Man hat einen Nationalismus jeglicher Färbung abzulehnen.

Das allmähliche Verschwinden der gebrochenen Schriften ist doch kein deutsches oder überhaupt nur nationales Problem. Ganz Nordeuropa hat sich dieser Schriften bedient. Sie sind einfach den Gang alles Irdischen gegangen, sie sind von uns gegangen. Ruhet in Frieden.

Lars

von mir aus können sie gern wieder kommen, so wie man es in den letzten monaten schon oft gesehen hat. in moderner form und etwas aufgepeppt. "neue tanneberg" hohoho!

Geschrieben
Wir leben in einer Epoche der "Political Correctness". Man hat heutzutage ganz einfach "demokratisch", multi-kulturell und international zu denken. Man hat einen Nationalismus jeglicher Färbung abzulehnen.

Das allmähliche Verschwinden der gebrochenen Schriften ist doch kein deutsches oder überhaupt nur nationales Problem. Ganz Nordeuropa hat sich dieser Schriften bedient. Sie sind einfach den Gang alles Irdischen gegangen, sie sind von uns gegangen. Ruhet in Frieden.

Lars

von mir aus können sie gern wieder kommen, so wie man es in den letzten monaten schon oft gesehen hat. in moderner form und etwas aufgepeppt. "neue tanneberg" hohoho!

Man kann doch in allen möglichen deutschen und auch internationalen Typographie-Foren und -Blogs unter dem Stichwort "Nazi-Schrift" alle möglichen sinnigen und unsinnigen Kommentare zu dem Thema finden - gerade von Typographie-Fachleuten.

Und genau dort kann man auch viele Nachweise für meine zuvor aufgestellten Thesen nachlesen.

Georg

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Einloggen

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
Canapé – eine »gemütliche« Schriftfamilie von FDI Type.
×
×
  • Neu erstellen...

🍪 Hinweis:

Wir benutzen funktionale Cookies.