Bleisetzer Geschrieben Juni 13, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 13, 2006 Heute las ich die aktuelle Titelstory des Wochenmagazins SPIEGEL. Es geht darin um das Rauchen mit allen Haupt- und Nebenkriegsschauplätzen. Tatsache ist, daß viele andere Staaten wesentlich erfolgreicher in ihrem Kampf gegen diese Sucht sind als Deutschland. Der Artikel nennt dann eine Reihe von Zusammenhängen, um die Gründe hierfür aufzuzeigen. Bemerkenswert hierzu ein langer Abschnitt, indem dieses politische Magazin mit hervorragendem Ruf die These aufstellte, daß die Deutschen u.a. deshalb so viel mehr rauchen als die Bewohner anderer Länder, weil Adolf Hitler Nichtraucher war und weil die Nazis von Anbeginn Ihrer Machtübernahme Kampagnen gegen das Rauchen abhielten. Nicht nur "Die deutsche Frau raucht nicht" war ein Slogan, sondern es gab schon damals Nichtraucher-Zonen. Hieraus schließt der SPIEGEL, daß das Rauchen in der Nachkriegszeit im Unterbewußtsein der Deutschen eine Art Bekenntnis zum Antifaschismus darstellte. Ich meine: Man könnte diesen Teil des SPIEGEL-Berichtes für eine Persiflage halten, hätten wir nicht hier in den letzten Tagen eine ganz ähnliche Debatte bezüglich "Nazi-Schriften" geführt. Ich glaube nun endgültig nicht mehr, daß eine sachliche Diskussion zu diesem Thema "Neu-Gotische Schriften im Nationalsozialismus" hier geführt werden kann. Um es mit dem SPIEGEL zu sagen: "Wir sind Antifaschisten, also verwenden wir diese Schriften nicht." Was für eine simple Lösung 8) Georg
RobertMichael Geschrieben Juni 13, 2006 Geschrieben Juni 13, 2006 ... sozusagen wären alle nichtraucher faschisten?!
Niklaus Geschrieben Juni 14, 2006 Geschrieben Juni 14, 2006 Wie gesagt: Der Thread ist mittlerweile so umfangreich, dass wir viele Wiederholungsschlaufen einlegen. Dieselben Willberg-Beispiele habe ich bereits S. 6 oben ins Spiel gebracht, und wir hatten sie schon dort diskutiert. Das Buch von Wehde ist ein ambitionierter Versuch einer zeichentheoretischen Grundlegung der Typographie. Das wird die wenigsten im Detail so genau interessieren. Im zweiten, angewandten Teil bringt sie zwei Fallstudien: zum Fraktur-Antiqua-Streit im 18. Jahrhundert sowie in der Avantgarde. Diese Kapitel sind m. E. für das Thema unumgänglich – man kann sich das Buch ja auch ausleihen und diese Teile kopieren …
Formgebung Geschrieben Juni 14, 2006 Geschrieben Juni 14, 2006 Hallo liebe Midiskutanden, soeben fiel ein so unglaublich typisches (und noch dazu saukomisches) Beispiel falscher aber populärer Sichtweisen in die Hände, dass ich es euch nicht vorenthalten will. Gefunden bei: http://www.ubit.de/blog/ Dazu dieser großartige Dialog: er: «Für ein Photo müsst ihr aber unterschreiben! Wir wollen eine Partei gründen und brauchen dazu 2000 Stimmen!„ sie: «Aber das bedeutet ja Arbeit, und das wollt ihr doch nicht!» er: «ähhh.ne. Brauchen eure Stimmen um gewählt zu werden» ich: « aber warum ist die schrift denn so aggressiv? Wenn ihr nicht arbeitet seit ihr doch ganz entspannt dabei. Nicht so weltkriegerisch!» er: «Aber die hat doch ein Jude erfunden!» Kann man sich kaum besser ausdenken. Was das allerdings zeigt: ::::: Bewertung heutiger Anwendungsmöglichkeiten gebrochener Schriften im Grafik-Design einschl. Trendprognose Anfang ::::: Nicht nur die »Schaftstiefelgrotesken« sondern die Gebrochenen ganz allgemein sind • derzeit (Tendenz abnehmend) • hierzulande (woanders schietegal) nach wie vor nur mit Vorsicht zu verwenden. Ausnahmen: Kunst, Satire, Alkoholbranche, Heimat- und Vertriebenenverbände, Verlagsbranche, historische (historisierende) Gestaltung. Denn Kommunikation ist, was beim Empfänger ankommt. Und außerhalb unseres elitären kleinen Spezialistenzirkels ist das Risiko heftiger Missverständnisse doch recht groß. Vermutlich werden gebrochene Schriften in den kommenden Jahrzehnten mit dem Etikett »Aggression, Subkultur und Widerstand« weiter Verbreitung finden, bis sie einmal (und dann auch die Schaftstiefelgroteske) nicht mehr als spezifisch dem Themenkomplex Nationalismus/Kriegstreiberismus etc zugehörig gesehen werden. Eine volle Rehabilitierung gebrochener Schriften als Mengentextschriften wird es vermutlich in meiner Lebenszeit (statistisch noch rund vierzig Jahre) nicht geben, wenn überhaupt. ::::: Bewertung heutiger Anwendungsmöglichkeiten gebrochener Schriften im Grafik-Design einschl. Trendprognose Ende ::::: Diese meine Feststellung der (heutigen, hiesigen) weiten Verbreitung (falscher) Auffassungen zu gebrochenen Schriften bedeutet ja nicht, dass ich mich mit diesen (heutigen, hiesigen, falschen) Auffassungen gemein mache. Denn die (heutigen, hiesigen, falschen) Auffassungen haben rein überhaupt nichts damit zu tun, wie ich die Formen dieser Schriften ästhetisch und typografiehistorisch finde (die gesamte Gruppe der Schaftstiefelgrotesken äußerst interessant, speziell die Tannenberg sehr schön). Denn mein privater, ästhetisch-typografiehistorischer Blickwinkel hat wiederum nichts damit zu tun, • wie deren Entwerfer politisch positioniert waren • wann welche Erlasse wo von wem was wie verboten haben • welche Armee wann wen wie und schon gar nicht warum besiegt hat Obwohl das auch interessante Fragen sind. Und in diesem Sinne freue ich mich auf das Spiel heute abend Henning
Niklaus Geschrieben Juni 14, 2006 Geschrieben Juni 14, 2006 soeben fiel ein so unglaublich typisches (und noch dazu saukomisches) Beispiel falscher aber populärer Sichtweisen in die Hände, dass ich es euch nicht vorenthalten will. Was die Pogo-Partei genau mit ihrem Fraktur-Einsatz ausdrücken möchte, … weiß sie vermutlich selbst nicht so genau.
Poms Geschrieben Juni 14, 2006 Geschrieben Juni 14, 2006 >Was die Pogo-Partei genau mit ihrem Fraktur-Einsatz ausdrücken möchte, … weiß sie vermutlich selbst nicht so genau. Warum die polarisieren doch prima..., das hat ja schon vor der letzten Bundestagswahl großes Aufsehen in den Medien gebracht. Solche Sprüche wie "Arbeit ist schei*e" kommen in diesem Look schön mehrdeutig rüber.
Formgebung Geschrieben Juni 14, 2006 Geschrieben Juni 14, 2006 Was die Pogo-Partei genau mit ihrem Fraktur-Einsatz ausdrücken möchte, … weiß sie vermutlich selbst nicht so genau. Klar doch: Provokation durch vordergründige Satire. Das klappt und ist legitim. Und das verrät uns, wie gebrochene Schriften besetzt sind – sonst würde die Satire, die Polarisierung und das Aufsehenerregen gar nicht funktionieren. Der dokumentierte Dialog lässt prompt kaum ein Klischee aus. Die Website ist ja der Hit Henning
Niklaus Geschrieben Juni 14, 2006 Geschrieben Juni 14, 2006 Man sollte vielleicht doch nicht ganz die lüttje Tatsache übergehen, dass der Spruch, mit dem hier «schön mehrdeutig» gespielt wird («Arbeit macht frei»), ursprünglich über den Eingangstoren von KZs prangte. Aber Hauptsache, «prima polarisieren», gell.
Formgebung Geschrieben Juni 14, 2006 Geschrieben Juni 14, 2006 Sicher, Niklaus: das ist krass und soll es auch sein. Der Freiheit von Kunst, Satire und Meinung halber müssen solche Äußerungen möglich sein. In diesem Zusammenhang auch interessant: http://www.fontblog.de/files/nazis_raus.html Das Brot der Form kann erst dann mit neuen Bedeutungen belegt werden, wenn sich die alten vollständig verflüchtigt haben. Falls sich dann noch jemand dafür interessiert. Henning
Niklaus Geschrieben Juni 15, 2006 Geschrieben Juni 15, 2006 Das Brot der Form kann erst dann mit neuen Bedeutungen belegt werden, wenn sich die alten vollständig verflüchtigt haben. Falls sich dann noch jemand dafür interessiert. Über dieses Bild muss ich noch nachdenken.
Niklaus Geschrieben Juni 15, 2006 Geschrieben Juni 15, 2006 gerade in typophile.com als Expertenrat gelesen: DO NOT USE BLACK LETTERS!! They are SOOOOOO last season.
Bleisetzer Geschrieben Juni 15, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 15, 2006 Das Brot der Form kann erst dann mit neuen Bedeutungen belegt werden, wenn sich die alten vollständig verflüchtigt haben. Falls sich dann noch jemand dafür interessiert. Über dieses Bild muss ich noch nachdenken. Ich halte eine solche Einstellung für äußerst gefährlich. (ich meine das wirklich so). Aktuelles Beispiel: Geo Epoche, die "Französische Revolution". Das Heft ist gerade herausgekommen, hochinteressant. Grundtendenz: Zunächst einmal muß die bestehende Ordnung komplett und in allen Bereichen zerstört werden, damit die "reine Vernunft" als Grundessenz übrigbleibt. Angewandte Methode "Terreur" - und dieser Methode vielen Tausende zum Opfer. Andere Beispiele: Lenins Revolution oder auch deren Ausläufer, die KPD, in Deutschlands 20er Jahren. Die RAF argumentierte in den 70er Jahren, man müsse eine "vorrevolutionäre Situation" schaffen. Den Staat zur Repression zwingen, um auf diesem Weg die Arbeiterschaft zum Widerstand und zum Generalstreik aufzuwiegeln. Mao Tsetung ist unter diesem Motto verantwortlich geworden für den Tod von Millionen Chinesen. Pol Pot hatte dieselbe Ideologie - den Menschen zurückzuführen auf seine Grundessenz der Notwendigkeiten und des Zusammenlebens. Nichts "verflüchtigt" sich von selbst. Es wird zerschlagen. Und wer das Fundament gewollt zerschlägt, der fällt ins Bodenlose. Wichtig sind viel mehr Wertevermittlung und Traditionen. Die immer wieder in Frage gestellt werden sollten und sich immer wieder erneut beweisen müssen. Und ergänzt und angepaßt. Aber deren grundsätzliche Bedeutung ganz einfach feststehen muß. Georg
Formgebung Geschrieben Juni 15, 2006 Geschrieben Juni 15, 2006 Och, Georch. Nich’ schon wieder Politik ... Es geht um Bedeutungen, die in abstrakte Formen hineininterpretiert werden – nicht um politische Strategien zur Welteroberung. Dass in Revolutionen mehr kaputtgeht als geschaffen wird – d’accord. Ich kann jedoch derzeit weit und breit keine Revolution sehen. Vielleicht redest Du von der erzwungenen Exekution der Gebrochenen Schriften? OK, meinetwegen. Genau das ist es dann. Die Leichen der Typo-Revolution liegen längst unter der Erde. Das interessiert de facto niemanden mehr. Wir Typohistorikerfuzzis wissen das. Na und? Es sind ja nur Schriften "gestorben". Und damit kann ich leben, ebenso mit dem skurillen Verbot der Swastika. Wenn das alles an Denkverboten und Zensur ist: Gute Güte, seis drum. Nix ist perfekt. Eines Tages wird sich das erledigen. Henning
Bleisetzer Geschrieben Juni 15, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 15, 2006 Och, Georch. Nich’ schon wieder Politik ...Es geht um Bedeutungen, die in abstrakte Formen hineininterpretiert werden – nicht um politische Strategien zur Welteroberung. Dass in Revolutionen mehr kaputtgeht als geschaffen wird – d’accord. Ich kann jedoch derzeit weit und breit keine Revolution sehen. Vielleicht redest Du von der erzwungenen Exekution der Gebrochenen Schriften? OK, meinetwegen. Genau das ist es dann. Die Leichen der Typo-Revolution liegen längst unter der Erde. Das interessiert de facto niemanden mehr. Wir Typohistorikerfuzzis wissen das. Na und? Es sind ja nur Schriften "gestorben". Und damit kann ich leben, ebenso mit dem skurillen Verbot der Swastika. Wenn das alles an Denkverboten und Zensur ist: Gute Güte, seis drum. Nix ist perfekt. Eines Tages wird sich das erledigen. Henning Lieber Henning, das politisierende Beispiel selbst kam von Dir - nicht von mir: "soeben fiel ein so unglaublich typisches (und noch dazu saukomisches) Beispiel falscher aber populärer Sichtweisen in die Hände, dass ich es euch nicht vorenthalten will. Gefunden bei: http://www.ubit.de/blog/ " Der Hinweis auf die gewollte Assoziation kam von Niklaus, nicht von mir: "Man sollte vielleicht doch nicht ganz die lüttje Tatsache übergehen, dass der Spruch, mit dem hier «schön mehrdeutig» gespielt wird («Arbeit macht frei»), ursprünglich über den Eingangstoren von KZs prangte. Aber Hauptsache, «prima polarisieren», gell." Die These, daß die Freiheit in der Kunst, der Satire und der Meinung grenzenlos sei, kam von Dir - nicht von mir: "Sicher, Niklaus: das ist krass und soll es auch sein. Der Freiheit von Kunst, Satire und Meinung halber müssen solche Äußerungen möglich sein." Auf meinen Hinweis, wohin eine solche "Freiheit" die Welt schon geführt hat - und damit wollte ich Niklaus' Meinung unterstützen, daß die gewollte Assoziation "Arbeit ist scheiße" nach dem Motto "Hauptsache prima polarisieren" nicht unbedingt akzeptabel ist (zumindest habe ich Niklaus so verstanden) - bittest Du mir "Nich' schon wieder Politik." Henning, ich habe nicht damit angefangen. Du hast damit angefangen. Aber ich höre gern damit auf. Mit bestem Gruß Der Preuße
Formgebung Geschrieben Juni 16, 2006 Geschrieben Juni 16, 2006 Ach, Georg: was soll man dazu noch sagen ... Vielleicht: LOL, IMHO voll OT, ROFL, EOT. Oder: ich wars nicht! telefonstreich, telefonstreich ... :D (Ich danke Robert für dieses nette Zitat) Seufz. Henning
Bleisetzer Geschrieben Juni 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 16, 2006 Um mit dem Positiven anzufangen: Ich habe das Zitat verstanden. Es stammt aus einem meiner Lieblingsfilme. Den Rest habe ich nicht verstanden. Aber bitte: Erkläre es mir nicht. Ich habe offensichtlich etwas falsch gemacht. Das tut mir aufrichtig leid. Ich wollte Dich nicht von Deiner Leichtigkeit des Seins in die bigotte Welt der deutschen Selbsterniedrigung zurückholen. Vielleicht war das ja einfach nur ein Reflex (von mir). Seit vorgestern hängt nun übrigens eine Schwarz/Rot/Goldene von unserem Balkon herab. Wir hatten eine sehr heftige, aber auch sehr kurze Familien-Diskussion: - Frau und Tochter waren dagegen. - Ich war auch dagegen, weil a) Preußen nicht mitspielt b) Schwarz/Weiß/Rot abgelehnt wurde c) Ich diesen Republik-Fetzen nicht mag Mein abgelehnter Vorschlag b) nahm die feministische Fraktion dann zum Anlaß, mit Junior zu paktieren. Der besteht auf Schwarz/Rot/Gold, "weil wir WM ha'm. Sonst nix. Und hör' auf mit diesem Sülz von Vor-Vor-Gestern.." Ehm, ja. Nun gut. LOL, IMHO voll OT, ROFL, EOT. Also flaggen wir jetzt bundesrepublikanisch. Aus Protest habe ich mein Abzeichen der Brigade Ehrhardt angesteckt. Georg
Formgebung Geschrieben Juni 16, 2006 Geschrieben Juni 16, 2006 Lieber Georg, da Du meinen ursprünglichen Eintrag offenbar nicht recht verstanden hast, erkläre ich ihn Dir gern erneut: 1) Ich (Überbringer der Botschaft) zeige ein Beispiel, in dem zu sehen ist (Botschaft), dass gebrochene Schriften mit allerlei bizarren Bedeutungen aufgeladen sind. 2) Auf der Basis der These, dass abstrakte Formen eher allgemeine Attribute (warm-kalt, hart-weich) transportieren und also konkrete Bedeutungen nicht der Form inne»wohnen«, sondern Ergebnis gesellschaftlicher Übereinkunft sind, sowie der inhärenten Annahme, dass wir paar Expertenfuzzis, die es anders zu wissen meinen, an den mehrheitlich verbreiteten Reservationen wohl kurzfristig wenig ändern können, formuliere ich eine Bewertung heutiger Anwendungsmöglichkeiten gebrochener Schriften im Grafik-Design. 3) Zuletzt füge ich einen längeren Disclaimer hinzu, in dem ich • erstens (sicherheitshalber – nutzlos, wie ich jetzt sehe!) auf den Unterschied zwischen dem Überbringer der Botschaft und der Botschaft hinweise, • zweitens betone, dass historische und heutige Bedeutungszuweisungen zwei verschiedene Paar Schuhe sind und • drittens offenbar noch nicht deutlich genug gemacht habe, dass uns ebendiese sekundären Bedeutungszuweisungen schnell weit ins offene Meer kultureller und politischer Dabatten führen (leider Dein Lieblingsthema) und wir uns doch ein wenig am Riemen reissen sollten, möglichst eng am Forumsthema zu bleiben (Typografie, soweit ich mich erinnere). Soweit meine – vermutlich vollkommen sinnlosen – Verdeutlichungen. Nun noch einige Stellungnahmen zu Deinen jüngsten Einlassungen. Wertevermittlung und Traditionen (...) deren grundsätzliche Bedeutung ganz einfach feststehen muß. Das hatten wir auch schon mal: Im kulturellen Bereich steht nichts, aber auch gar nichts »ganz einfach fest«. Und Du sagst in dem Teil, den ich in obigem Zitat durch eine geklammerte Ellipse ersetzt habe, sogar selbst: Die immer wieder in Frage gestellt werden sollten und sich immer wieder erneut beweisen müssen. Und ergänzt und angepaßt. Und eben auch gelegentlich rückstandsfrei über Bord geworfen werden, möchte ich noch ergänzen. Du redest einfach wirres Zeug, Georg. Nichts "verflüchtigt" sich von selbst. Es wird zerschlagen. Demzufolge glaubst Du, es würde eine gezielte Kampagne gegen gebrochene Schriften laufen? Das war vielleicht mal. Mittlerweile fristen sie eine Nischenexistenz (welche das sind, habe ich in meinem Post ebenfalls genannt). Lenin, RAF, Mao Tsetung, Pol Pot ... hatten nicht eben viel mit der Meinungsfreiheit am Hut. Eben diese habe ich jedoch verteidigt. Daher wird mir von Deiner schrulligen Logik ... wohin eine solche "Freiheit" die Welt schon geführt hat ... ganz blümerant. Ich weiß nicht, ob Du immer so genau weißt, was Du eigentlich willst. Vielleicht ist es ja ebenfalls nur die vordergründige Provokation. Das klappt und ist legitim. Der Freiheit von Kunst, Satire und Meinung halber müssen solche Äußerungen möglich sein. Allerdings: Gegen persönliche, auf meine Person gemünzte Zuspitzungen, wie: Ich wollte Dich nicht von Deiner Leichtigkeit des Seins in die bigotte Welt der deutschen Selbsterniedrigung zurückholen. verwahre ich mich allerdings aufs Deutlichste. Henning
Bleisetzer Geschrieben Juni 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 16, 2006 Henning, ärgerst Du Dich gerade über mich? Das täte mir leid, war nicht beabsichtigt. "Ich wollte Dich nicht von Deiner Leichtigkeit des Seins in die bigotte Welt der deutschen Selbsterniedrigung zurückholen." Das war in diesem Fall hier eher selbstironisch auf mich gemünzt. Richtung: Ich bin Raucher, also Antifaschist (Zitat aus einer anderen Diskussion hier). Ich kann nicht alle meine Beiträge mit "Tags" versehen. Vielleicht können wir uns darauf einigen, daß ich die Kommunikation hier als eine Art von "gehobenem Small Talk" ansehe. Wer ein Thema so richtig ernsthaft und ohne Wortspiele (die zu Mißverständnissen führen können) mit mir führen will, sollte dies besser im direkten Email-Austausch machen. Falls Du Dich also von mir in welche Ecke auch immer gestellt siehst: Dies war nicht beabsichtigt. Georg
RobertMichael Geschrieben Juni 16, 2006 Geschrieben Juni 16, 2006 Ich war auch dagegen, weil: a) Preußen nicht mitspielt b) Schwarz/Weiß/Rot abgelehnt wurde c) Ich diesen Republik-Fetzen nicht mag. bei (b) wärst du sicher auch ins fernsehen gekommen wie der typ der sein haus komplett in schwarz/rot/gelb angepinselt hat.
Bleisetzer Geschrieben Juni 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 16, 2006 Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden. Hierauf läßt sich vieles reduzieren, was heute hier geschrieben wurde. Ich habe auch kein "wirres Zeugs" geschrieben, nicht einmal sonderlich widersprüchliches. Wenn ich etwas nicht verstehe, dann schreibe ich "Das habe ich nicht verstanden. "Zu schreiben "das ist wirres Zeugs" bringt ein Gespräch nicht weiter. In diesem Sinne wünsche ich einem Jeden hier, einschließlich mir selbst, eben diese erwähnte Gelassenheit. Georg
Formgebung Geschrieben Juni 16, 2006 Geschrieben Juni 16, 2006 Ich habe auch kein "wirres Zeugs" geschrieben, nicht einmal sonderlich widersprüchliches. Was das betrifft, habe ich allerdings eine entgegengesetzte Ansicht. Wer ein Thema so richtig ernsthaft und ohne Wortspiele (die zu Mißverständnissen führen können) mit mir führen will, sollte dies besser im direkten Email-Austausch machen. Ganz ernsthaft (und nicht per E-Mail): Wenn wir hier im Forum nicht ernsthaft diskutieren, wäre doch tatsächlich ein Chatroom angemessener, oder? Nota bene: Ernsthaft soll nicht humorlos heissen. Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden. Ja, in der Tat. In meinem Fall geht es auch ohne göttlichen Beistand. Zu dem oben genannten Zitat gibt es hier ein wenig Hintergrund: http://www.wlb-stuttgart.de/referate/th ... geb00.html In den Ausführungen kommt auch ein Thaddäus Troll vor! Und damit gebe ich zurück an die Leichtigkeit des Seins. Henning
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