Steven Wulf Geschrieben März 18, 2006 Geschrieben März 18, 2006 In welcher zeitlichen Stilepoche wurden vorrangig in Texten Schmuckelemte wie Alternativ-Buchstaben, Superiors, Nester, Ligaturen etc. benutzt? Ich denke da zum Beispiel an ein Schriftbild wie es in dem Bild mit der Mantinia von Matthew Carter erstellt ist. Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen weiterhelfen. Gruß: Steven
Bleisetzer Geschrieben März 18, 2006 Geschrieben März 18, 2006 In welcher zeitlichen Stilepoche wurden vorrangig in Texten Schmuckelemte wie Alternativ-Buchstaben, Superiors, Nester, Ligaturen etc. benutzt? Ich denke da zum Beispiel an ein Schriftbild wie es in dem Bild mit der Mantinia von Matthew Carter erstellt ist. Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen weiterhelfen. Gruß: Steven In Deutschland gab es in der Jugendstil-Zeit häufig solche Ligaturen. Kleopatra - Bauersche Gießerei, Frankfurt am Main Hausschnitt - Erstguß 1912 ----------------------------- Das hier ist wohl schon etwas spät für Jugendstil: Prägefest - Ludwig & Mayer, Frankfurt am Main Erstguß 1926 - Eduard Lautenbach Georg
Andreass Geschrieben März 18, 2006 Geschrieben März 18, 2006 In der Zeit des Jugendstils gabt es zwei Richtugen, eine historisierende und eine moderne. Solche kreativen Zeichen sieht man schon auf alten Steinen. Wenn der Steinmetz merkte: Oh, ich komme mit dem Platz wohl doch nicht hin. oder Mißt, es fehlt ein Zeichen. hat er eben zu solchen Mitteln gegriffen und oftmals haben sie auch Charme. Dies setzte sich in den handgeschriebenen Büchern fort. Also war es nie wirklich aus der Welt. Um 1900 wurden solche Dinge exzessiv wieder aufgegriffen, besonders in Werbeschriften und eben typischen römischen Versalschriften.
Bleisetzer Geschrieben März 18, 2006 Geschrieben März 18, 2006 In der Zeit des Jugendstils gabt es zwei Richtugen, eine historisierende und eine moderne. Solche kreativen Zeichen sieht man schon auf alten Steinen. Wenn der Steinmetz merkte: Oh, ich komme mit dem Platz wohl doch nicht hin. oder Mißt, es fehlt ein Zeichen. hat er eben zu solchen Mitteln gegriffen und oftmals haben sie auch Charme. Dies setzte sich in den handgeschriebenen Büchern fort. Also war es nie wirklich aus der Welt. Um 1900 wurden solche Dinge exzessiv wieder aufgegriffen, besonders in Werbeschriften und eben typischen römischen Versalschriften. Das Ursprungsmuster des Erstbeitrages war ein Beispiel aus den VSvA(?) oder England? Meinst Du, die Entwicklung lief damals parallel oder gab es wohl gegenseitige (oder vielleicht auch nur einseitige) Einflüsse? Georg
Andreass Geschrieben März 18, 2006 Geschrieben März 18, 2006 Ja, natürlich lief vieles gleichzeitig und beeinflußte sich gegenseitig. Die damalige Designszene war bestens organisiert, informiert und international. Man schaue sich nur die vielen alten Zeitschriften an, die von Fachleuten für Fachleute gemacht wurden, oft sogar zweisprachig. http://de.wikipedia.org/wiki/Jugendstil Zum Muster oben, das sieht mir nach einer sehr neuzeitlichen digitalen Type aus. Solche Schriften wird es immer wieder neu geben, es macht einfach zu viel Spaß als Schriftgestalter damit zu experimentieren.
Steven Wulf Geschrieben März 18, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben März 18, 2006 Wurden solche Zeichen später auch noch im Bauhaus verwendet?
Dan Reynolds Geschrieben März 18, 2006 Geschrieben März 18, 2006 Das, das Beispiel oben ist von Matthew Carters Mantinia Schrift. Diese Schrift war von ihn in den 1990ern gemacht. Georg: Matthew Carter ist Englander, arbeitet aber seit Jahrzehnten in den USA. Ich weiß es nicht, wer genau den Muster gelayoutet hat. Aber der war wahrscheinlich in den USA auch produziert. Es sei denn, das Bild handelt sich um ein Examplar aus einer deutschen Designzeitschrift oder Webseite.
Steven Wulf Geschrieben März 18, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben März 18, 2006 Das Bild hab ich von myfonts.com War das Einzige was ich auf die Schnelle gefunden habe. https://www.myfonts.com/fonts/fontbureau/mantinia/
Dan Reynolds Geschrieben März 18, 2006 Geschrieben März 18, 2006 Ach so! Dann müßte das Bild aus Boston stammen. Danke.
Bleisetzer Geschrieben April 20, 2006 Geschrieben April 20, 2006 Gerade frisch klassifiziert und gedruckt. Ich dachte, ich zeige sie Euch, weil sie auch sehr interessante Versal-Ligaturen aufweist. Das ist eine Halbfette Skulptur von der Schriftgießerei Emil Gursch, Berlin. Der Erstguß hat um 1900 herum stattgefunden, genauer konnten wir es nicht herausfinden. Georg
Niklaus Geschrieben April 20, 2006 Geschrieben April 20, 2006 Ergänzend auch: http://www.typografie.info/typoforum/vi ... php?t=1739
Poms Geschrieben April 20, 2006 Geschrieben April 20, 2006 >Serifenlose mit Versal-Ligaturen oder die Freude am Spiel :) Avantgarde Gothic http://www.slanted.de/573
Steven Wulf Geschrieben April 21, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben April 21, 2006 :) Danke Georg das du quasi an mich gedacht hast und das schöne Bild der Skulptur hier veröffentlicht hast. Weiß jemand ob es die Skulptur auch in digitaler Form gibt?
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