Markus1969 Geschrieben April 17, 2006 Geschrieben April 17, 2006 Hallo zusammen, habe eine Frage zur korrekten Anwendung des Gradzeichens. Dieses wird meines Wissens nach bei Winkelangaben und geografischen Infos (Längen-/Breitengrad) direkt an die Zahl gesetzt, bei Temperaturangaben hingegen direkt an die Maßeinheit, wobei zwischen Zahl und Gradzeichen noch ein (geschütztes) Leerzeichen steht (z. B. 32 °C). So lauten die Regeln zumindest im Duden. Ein Besuch bei Wikipedia zeigte mir dann, dass die „Temperaturregel“ auch auf Einheiten wie Grad Oechsle (Maßeinheit für das Mostgewicht von Wein) oder Grad Brix (Maßeinheit für spezifische Dichte von Flüssigkeiten) angewendet wird, aber nicht auf die Einheit Grad deutscher Härte (Wasserhärte), z. B. 7° dH. Hier nun meine Frage: Handelt es sich bei der aufgefundenen Schreibweise für Grad deutscher Härte um einen Schnitzer der Autoren? Gilt die „Temperaturregel“ für alle nachfolgenden Einheiten (d.h. Gradzeichen immer ohne Zwischenraum an Einheit mit vorangehendem Leerzeichen)?
Markus Wäger Geschrieben April 18, 2006 Geschrieben April 18, 2006 Ohne es zu wissen glaube ich aber doch sehr, dass die Schreibweise richtig ist. Schließlich kann man auch den Schriftgrad so angeben: 12°.
Psocopterus Geschrieben April 18, 2006 Geschrieben April 18, 2006 [...] z. B. 7° dH. Hier nun meine Frage: Handelt es sich bei der aufgefundenen Schreibweise für Grad deutscher Härte um einen Schnitzer der Autoren? Gilt die „Temperaturregel“ für alle nachfolgenden Einheiten (d.h. Gradzeichen immer ohne Zwischenraum an Einheit mit vorangehendem Leerzeichen)? Der einzige wesentliche Unterschied zwischen 7 °C und 7° dH besteht darin, dass Celsius ein Eigenname und somit ein Wort ist, dH hingegen ist die Abkürzung zweier Wörter. Andererseits zeigt die Schreibweise ohne Punkte, dass dH heute als Einheit wahrgenommen wird. Ein theoretischer Grund für eine Ausnahme ist damit wohl nicht gegeben. Gibt es einen praktischen oder pragmatischen Grund? Eine einheitliche Schreibung konnte ich bei Härteangaben nicht finden. Meine Typografiebücher schweigen sich ebenfalls dazu aus. Ich würde also einfach die »Temperaturregel« anwenden und 7 °dH genauso behandeln wie 7 °F, °C, °R etc. Nebenbemerkung zu r°, v° und 8°: Auch wenn ich es zur Anschauung soeben, wie von Designworker vorgeschlagen, mit einem Gradzeichen geschrieben habe, recto, verso, octavo enden genau wie Numero mit einem Buchstaben O. Nach Forssman/de Jong (S. 188) werden die dazugehörenden Abkürzungen mit einem hochgestellten kleinen O geschrieben und keinesfalls mit einem Kreis (Gradzeichen). Das gilt damit auch für duodecimo --> 12°. Gruß, Georg
Markus Wäger Geschrieben April 18, 2006 Geschrieben April 18, 2006 Nebenbemerkung zu r°, v° und 8°: Auch wenn ich es zur Anschauung soeben, wie von Designworker vorgeschlagen, mit einem Gradzeichen geschrieben habe, recto, verso, octavo enden genau wie Numero mit einem Buchstaben O. Nach Forssman/de Jong (S. 188) werden die dazugehörenden Abkürzungen mit einem hochgestellten kleinen O geschrieben und keinesfalls mit einem Kreis (Gradzeichen). Das gilt damit auch für duodecimo --> 12°. Hallo Georg, das was du beschreibst habe ich nicht gemeint. Es ging mir nicht um die numerische Schreibweise von duodecimo sondern darum, dass ein Schriftgrad von 9 Punkt, 12 Punkt etc. eben auch als 9° bzw. 12° angegeben werden kann (sprich: 12 Grad). Ich weiss nicht, wo ich von dieser Schreibweise gelesen habe, es klang für mich aber logisch. Ist die Information falsch? Greetinx. Markus.
Psocopterus Geschrieben April 18, 2006 Geschrieben April 18, 2006 das was du beschreibst habe ich nicht gemeint. Es ging mir nicht um die numerische Schreibweise von duodecimo sondern darum, dass ein Schriftgrad von 9 Punkt, 12 Punkt etc. eben auch als 9° bzw. 12° angegeben werden kann (sprich: 12 Grad). Während du dies geschrieben hast, hab ich auch gemerkt, dass ich mit meinem duodecimo-Schnellschuss zu flott war – tut mir leid. Ich kann mich nicht erinnern, den Schriftgrad irgendwo mit Gradzeichen angegeben gesehen zu haben. Unter dem Stichwort »Gradzeichen« gaben meine Bücher auch nichts dazu her. Scheint zumindest nicht sehr populär zu sein, die Notation. Bei 12° im Zusammenhang mit Buchdruck blitzt zumindest bei mir sofort Duodez-Format (Größe eines Reclam-Heftes, beliebtes Kolportageformat) auf. Selbst dann, wenn der Satzkontext dagegen spricht. Gruß, Georg
Markus Wäger Geschrieben April 18, 2006 Geschrieben April 18, 2006 Scheint zumindest nicht sehr populär zu sein, die Notation. So wie ich heute generell Schriftgröße für die Umgangssprachlich bessere Variante halte, weil man damit auch von Laien verstanden wird. Mich würde dennoch interessieren ob das was ich da gelesen habe grundsätzlich richtig ist, oder ein Ausrutscher des Autors war. Liebe Grüße. Markus. PS@Ambersand: Das mit dem ›schweizerischen‹ war mir gar nicht bewusst. Vielen Dank für den Hinweis.
Magnus Geschrieben April 18, 2006 Geschrieben April 18, 2006 Hallo, also die Schreibweise mit ° ist mir gänzlich unbekannt. Ich habe in der Schule noch die Schreibweise mit einem hochgestellten Punkt hinter der Ziffer als Alternative zu pt gelernt. Gruß Magnus
Niklaus Geschrieben April 18, 2006 Geschrieben April 18, 2006 Kann mich nur anschließen: Auch wegen der Verwechslungsgefahr mit den Buchgrößen wäre die Schreibweise recht ungeschickt. Ganz vage schwebt mir allerdings tatsächlich ein Beispiel mit ‹Grad-Zeichen› aus dem französischen Raum vor. – Vielleicht weiß der Bleisetzer Georg Bescheid?
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