Markus Wäger Geschrieben April 21, 2006 Geschrieben April 21, 2006 Hallo, ich bin gerade bei typeforum.de darüber gestolpert: Es gibt eine neues Buch mit dem Titel ›Frutiger. Die Wandlung eines Schriftklassikers‹ in dem von Erik Faulhaber die Überarbeitung der Frutiger beschrieben wird. Laut typeforum.de bleibt der Autor nicht immer ganz bei der Wahrheit und wenn ich es richtig verstehe, dann hat Adrian mit der Frutiger Next wenig am Hut. Weiss jemand mehr über die Geschichte? Hat jemand bereits Erfahrung mit der Frutiger Next gemacht? Was ist von ihr zu halten? Lohnt sich der saftige Anschaffungspreis? 59 Euro je Schnitt sind nun ja nicht das was man ein Sonderangebot bezeichnen kann (nun ja, vielleicht be_sonder_s teuer). Liebe Grüße. Markus.
JackieTreehorn Geschrieben April 21, 2006 Geschrieben April 21, 2006 Mal davon abgesehen, daß sich die Geister an der Überarbeitung scheiden (in der Tat hat die neue nicht mehr allzu viel mit dem Charme des Originals zu tun), kann ich den Preis nicht verstehen. Ich habe mir für über € 200 drei Schnitte (PCPS) gekauft und kann nichts finden, was den Preis rechtfertigen würde. Hatte ich bei Slanted schon mal erwähnt: Frutiger Next LT Regular (Linotype)ca. 1000 Kerningpaare€ 68,44 FF Kievit Regular (FSI)ca. 2000 Kerningpaare€ 46,00 (inkl. Expert) Corpid Regular (Lucasfonts)ca. 3000 Kerningpaare€ 31,50 (Regular & Italic € 63,00)
Andreass Geschrieben April 21, 2006 Geschrieben April 21, 2006 Äpfel, Birnen und Kerningpaare? Die Anzahl der Kernings steht nicht immer für gute Qualität. Sie könnte genauso für die Unzulänglichkeit der Zurichtung stehen.
JackieTreehorn Geschrieben April 21, 2006 Geschrieben April 21, 2006 Du sagst es ja selbst schon ganz richtig, Andreas, indem Du das praktische Wörtchen „können“ benutzt; Ich gebe hier nur ein Beispiel. Trotzdem denke ich, daß man mit Kerning auf spezielle Gegebenheiten eingehen kann, die auch von bester Zurichtung nicht abgefrühstückt werden können, (und wenn man Lucas kennt, weiß man, daß er in dieser Hinsicht positiv besessen ist) und da kann Kerning eben auch für besonders liebevolle Optimierung stehen. Wir brauchen uns aber nicht über die Vorteile des Kernings zu unterhalten. Findest Du eine Erklärung für den Preis?
Andreass Geschrieben April 21, 2006 Geschrieben April 21, 2006 Der Preis ist bei manchem eine politische oder philosophische Sache, bei anderen eine rein marktwirtschaftliche Rechnung. Normalerweise sind für die Preisbildung nicht Herstellkosten oder die Wunschvorstellung des Verkäufers entscheidend, sondern allein was der Markt bereit zu zahlen ist. Bei einem Preis X wird ein Produkt eine Zahl A an Käufern haben und eine Zahl B an Käufern, die substituieren, also zu einem anderen Produkt greifen oder gar nicht kaufen. Die Kunst besteht nun darin, den Preis X so zu justieren das ein maximaler Gewinn möglichst lange realisiert werden kann. Linotype wird wie ein guter Verkäufer agieren und den Preis aus Erfahrungswerten + Bauchfaktor kalkulieren. Wenn sich die Schrift so gut verkaufen kann, die Frutiger Next wird vorwiegend für das CD von größeren Firmen eingesetzt, ist der Preis ok. Einzelkämpfer oder kleine Agenturen möchte man evtl. gar nicht "erreichen" bzw. wird der mögliche Verlust durch den höheren Preis, den die tatsächlichen Käufer zahlen, ausgeglichen. Frutiger ist eine klassische Marke, da bezahlt der Kunde "gerne" mehr bzw. die Mehrheit der Linotypekunden ist bereit diesen Preis zu zahlen. Es wäre doch schlecht vermittelbar, Frutiger Next zum gleichen Preis oder günstiger als den Klassiker Frutiger zu verkaufen. Es gibt auch Foundries oder Designer wie Enschedé Font Foundry oder DTL, die setzen die Preise eher philosophisch weit oben an. Ich vermute, diese Leute sind nicht primär auf die Lizenzeinnahmen angewiesen. Ganz bewußt vermarkten sie ihre Schriften wie eine echte kubanische Zigarre, die eben nicht für jedermann ist. Das schließt größte Käufergruppen aus, ist aber genau ein Argument, was sie für eine gewisse "Elite" erst interessant macht. Eigentlich ist es unsinnig über Preise im konkreten Fall zu spekulieren wenn die Produkte nicht identisch, also vergleichbar sind. Es wird immer Leute geben denen ein Preis zu hoch erscheint und diese stellen oft die laute Mehrheit.
JackieTreehorn Geschrieben April 21, 2006 Geschrieben April 21, 2006 Du hast recht. Bei TEFF und DTL ist man den Preis gewöhnt und fragt nicht nach maßgeblichen Unterschieden. Bei Linotype fragt man sich eben, warum die jetzt teurer sind als der Rest, und sucht, woran es liegen könnte. Wahrscheinlich einfach ein Versuch, sich im „Luxussegment“ zu plazieren ...
Dan Reynolds Geschrieben April 21, 2006 Geschrieben April 21, 2006 Frutiger Next ist eine Schriftfamilie der "Platinum Collection". Alle Platinum Collection Schriften haben ein einheitliches Preismodel. Sie sind Linotypes beste Schriften, und Linotype steht dahinter. Deswegen kosten sie auch ein bißchen mehr.
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