Airhead Geschrieben Juni 8, 2006 Geschrieben Juni 8, 2006 Wahrscheinlich eine blutige Anfängerfrage: Ich muss aus 3 Schriftschnitten (Light, Regular und Bold) eine „Familie” erzeugen bzw. zusammenführen. Ausgang sind MAC PS- Schnitte, Ziel ist Windows True Type. Zweck des ganzen ist, dass mein lieber Auftraggeber die „Bold“-Taste in Office etc klicken möchte und dann der Bold-Schnitt verwendet wird. Zur zeit kann er nämlich zwar die (bezahlten) 3 Schnitte verwenden nur macht Word/Excel GANZ komische Sachen mit der Schrift wenn man auf „B" klickt. Bei den „gängigen“ Schriftarten /Arial et al) geht das ja... Wie mache ich das? Mit welchem Programm mache ich das? Habe FontLab, FOG etc getestet, bin da aber nicht wirklich weiter gekommen... Danke für jeden Tipp! Gruß airhead
Thierry Blancpain Geschrieben Juni 8, 2006 Geschrieben Juni 8, 2006 zumindest für die richtige benennung der schnitte solltest du hier was rausfinden können. ausserdem weise ich wiedereinmal darauf hin, dass eine solche konvertierung mit praktisch allen EULA unvereinbar ist, du damit also damit gegen die lizenz verstösst.
Ralf Herrmann Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 Mit FontLab ist das einfach. Zuerst die Action zur Wandlung von PS nach TT drüberlaufen lassen. Danach in der Font Info die Namensbenennung korrigieren, damit alle Schnitte zu einer Familie gehören. Es muss also der jeweils gleiche Family Name vorhanden sein und dann die Checkboxen für Italic und Bold entsprechend gesetzt sein. Den Rest erledigen die »Build Names«-Buttons. Ralf
Airhead Geschrieben Juni 9, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 9, 2006 zumindest für die richtige benennung der schnitte solltest du hier was rausfinden können.ausserdem weise ich wiedereinmal darauf hin, dass eine solche konvertierung mit praktisch allen EULA unvereinbar ist, du damit also damit gegen die lizenz verstösst. Die originalen Windows ttfs liegen mittlerweile vor (vom Kunden in 50er Lizenz gekauft), jetzt muss ich also „nur“ noch die Zusammenführung erledigen. Das verstösst doch nicht gegen EULA, oder?
Thierry Blancpain Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 grundsätzlich sind soweit ich weiss die meisten änderungen an der schriftdatei gegen die eula - wenn sie rausfinden wo sie gekauft wurde, sollten sie auch die eula wiederfinden und können nachschauen.
Airhead Geschrieben Juni 9, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 9, 2006 Hm, spannend. Sogar der hehre Fontshop hätte diese Tätigkeit gegen Penunzen ausgeübt ohne das sie da Schierigkeiten mit der Lizenz gesehen hätten... EDIT: Danke übrigens an Euch! Hat prima funktioniert.
Thierry Blancpain Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 für eine ihrer oder für eine für eine fremde schrift? naja, ist ja auch egal, ente gut, alles gut.
Formgebung Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 Der Hersteller/Vertreiber der Schrift erledigt solche Modifikationen auch meist gern gerne eine kleine Gebühr. Mit FontLab ist das einfach. ... Hmm, das ist wie: Mehr PS für Deinen Golf? Ganz einfach: Karosserie aufschneiden, breiter machen, Ferrarimotor rein, Getriebe und Radaufhängungen sowie Federungs-, Lenk- und Bremssystem umbauen, fertig. Es ist ja nicht nur, dass die Betriebserlaubnis für das Fahrzeug bei solchen Aktionen erlischt (die Lizenz für die Schrift in der Regel auch). Das bekommt auch einfach nicht jeder Bastler hin. Ich sehe so oft Schriften zur Reparatur, an denen Leute schon Tage herumgebastelt haben. Wenn ich dann die üblichen Umbenennungstarife der Hersteller dagegen halte, kann ich nur den Kopf schütteln. Tagelanges Heimwerkerbasteln um am Ende doch den Schriftenklempner rufen zu müssen. Warum kann man das nicht einfach dem Fachmann überlassen? Henning
Thierry Blancpain Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 digitale produktionsmittel verleiten dazu zu meinen, das alles sei doch ganz einfach und man könne das auch selber tun. und die PAGE schreibts ja auch..
Formgebung Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 Ach ja, die Anleitung in der PAGE. Die haben wir als Humorseite genommen. Henning
Airhead Geschrieben Juni 9, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 9, 2006 A. Hm, den Vergleich finde ich so falsch. Es ist ja eher so, dass der Golf jetzt auch von einem Linkshänder gefahren werden soll, statt von einem Rechtshänder. Die Schrift selbst wollte ich ja gar nicht verändern. So was würde ich auch nie tun. B. War ja auch gar nicht mehr nötig, da die originalen TTFs vorlagen
Formgebung Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 Es ist ja schön, dass es bei Dir funktioniert hat. Bist halt schlau. Oft passiert aber genau das, was ich beschrieben habe. Der Vergleich sollte nur veranschaulichen, dass man in dem Moment, wo es nicht funktioniert, als Laie total auf dem Schlauch steht, weil man eben auch keine Ahnung hat, warum es funktioniert, wenn es funktioniert. Weil mir der Tonfall aber nun wirklich gewaltig gegen die Bürste geht, hier was zum unters-Kopfkissen-legen: Sogar der hehre Fontshop hätte diese Tätigkeit gegen Penunzen ausgeübt ohne das sie da Schierigkeiten mit der Lizenz gesehen hätten... Was soll das denn? Empfindest Du das jetzt als Frechheit, dass der Klempner Geld für seine Arbeit nimmt? Oder stört es Dich, dass es zwischen manchen Herstellern und Vertreibern Abkommen bestehen, die dem Vertreiber in manchen Fällen ein Bearbeitungsrecht einräumen, weil der Hersteller eventuell keine Lust hat mit diesem Killefit belästigt zu werden? Henning
Airhead Geschrieben Juni 9, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 9, 2006 Wenn Du das so liest, tut es mir leid - da vermute ich mal eine gewisse Empfindlichkeit. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, da es ja wohl kaum eine Lizenz erschüttern kann, wenn ich zwei gekauft Schnitte durch bloße Umbennung dazu bewege, sich im Office-Umfeld entsprechend zu verhalten („B“ -> Auswahl der Bold). Dass der Mann von Fontshop dafür Geld verlangt, ist in jedem Fall sein gutes Recht! Das habe ich überhaupt nicht anzweifeln wollen! Nur gibt das Budget keinen externen Aufwand mehr her...
Formgebung Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, da es ja wohl kaum eine Lizenz erschüttern kann, wenn ich zwei gekauft Schnitte durch bloße Umbennung dazu bewege, sich im Office-Umfeld entsprechend zu verhalten („B“ -> Auswahl der Bold). Doch, dafür benötigt man das Einverständnis des Rechteinhabers. Henning
Formgebung Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 Warum? Sehr häufig passiert eben folgendes: 1) Jemand möchte einer Schrift in aller Unschuld verbessern und probiert es selbst. 2) Es funktioniert bei ihm, nun installiert er es beim Kunden. 3) Da klappt es nicht, aber erst nachdem der Heimwerker weg ist. 4) Ein ITler schaut sich die Schrift an und sagt: muss ein Bug der Schrift sein 5) Wütender Anruf beim Hersteller, stundenlange Beschäftigung von Supportmitarbeitern Deshalb. Immer noch unfassbar? Henning
Thierry Blancpain Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 henning: das ist natürlich eine seite der medaille. die andere ist, dass viele schrifthersteller immer noch nicht verstanden haben dass sie im begriff sind, ähnliche fehler wie vorher schon die musik- und filmindustrie zu machen. eine EULA sollte sich am benutzer orientieren, nicht an irgendwelchen abstrusen anwalts-phantasien. stichwort pdf-einbettung. aber das ist dann wirklich ein anderes thema..
Airhead Geschrieben Juni 9, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 9, 2006 Warum? Sehr häufig passiert eben folgendes:1) Jemand möchte einer Schrift in aller Unschuld verbessern und probiert es selbst. 2) Es funktioniert bei ihm, nun installiert er es beim Kunden. 3) Da klappt es nicht, aber erst nachdem der Heimwerker weg ist. 4) Ein ITler schaut sich die Schrift an und sagt: muss ein Bug der Schrift sein 5) Wütender Anruf beim Hersteller, stundenlange Beschäftigung von Supportmitarbeitern Deshalb. Immer noch unfassbar? Henning Wenn es ums Verbessern einer Schrift geht, stimme ich Dir zu. Bei einer bloßen Namenseditierung gehe ich da auseinander. Auch der Profi war mal Heimwerker, der dazugelernt hat? Und seit er Profi ist, hat er ja nicht automatisch das Recht die Aula zu umgehen. Und da halte ich dann diese für sehr wenig praktikabel. IMHO gibt es bei Schriften & Lizenen noch gravierende Fallstricke: Theoretisch darf ieine Agentur ja nur die Schriften für den Entwurf verwenden, die sie besitzt. Das entspricht ja wohl SEHR selten der Praxis. Ehrer/Bestenfalls ist es so, dass die Agentur aus einem „Reportoire" aus Schriften auswählt und der Kunde dann nach Auswahl die Schrift erwirbt. Letztlich also alles ziemlich illegal... Bildagenturen/Fotografen sind da IMHO viel weiter und unkomplizierter.
Markus Wäger Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 Hallo, bezüglich Linzenzrecht eines Gestalters habe auch etwas andere Vorstellungen als der Mainstream (was mein Schaffen angeht). Ich persönlich möchte ja mein Fahrrad auch umlackieren dürfen, wenn mir danach ist (bitte jetzt keine Anmerkungen zu Fahrrädern). Das muss aber Jeder für sich entscheiden, welche Bedingungen er zur Nutzung seiner Arbeit unterstellt. Und es obliegt dann jedem Einzelnen, das Produkt zu kaufen (und somit die Nutzungsbedingungen zu akzeptieren) oder nicht. Das von dir beschriebene Problem, Henning, sollte doch eigentlich jeder haben, der etwas produziert und verkauft. Es kann immer zu Störungen kommen und der Aufgebrachte Kunde ruft dann an. Tja, und dann muss man als Produzent herausfinden, ob die Störung auf einem Produktionsfehler beruht, oder ob da jemand dran herum gepfuscht hat. Bei einem elektronischen Gerät verfällt doch auch die Garantie, wenn ich es aufschraube. Bei Software (und ich darf doch eine Schrift als Sofware im weitesten Sinn betrachten) sollte das Herausfinden ob da jemand rum modifiziert hat, dazu noch besonders einfach sein. [ Bitte das jetzt aber nicht als Angriff verstehen. Ist einfach meine (Outsider) Sicht der Dinge — in Bezug auf Schriftlizenzen. Ich bin für schlüssige Erklärungen (von Insidern) absolut offen. ] Mehr noch aber als ein Feedback auf das oben angeführte würde mich folgendes interessieren: 1. Die meisten Unternehmen arbeiten mit Text, also Schrift und das Meiste davon geschieht wiederum in Word. Warum werden Schriften nicht generell so aufgebaut, dass sie für diese Zielgruppe benutzerfreundlich anwendbar sind (eben über Fett- und Italic-Buttons). Luc de Grooth bietet seine TheSans in einer Office-Variante an. Das würde es für einen (Corporate Design) Grafiker mit Ausrichtung auf kleine und mittlere Unternehmen das Empfehlen einer individuellen Hausschrift auch etwas erleichtern. 2. Es gibt ja auch Anbieter, die für Ihre Schriften noch nicht einmal das Einbetten in ein PDF erlauben, damit ich eine Gestaltung an einen Verlag oder eine Druckerei übergeben kann. Wie steht ihr dazu? Danke und liebe Grüße. Markus.
Formgebung Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 An Airhead (sic!) 1) Was Du Dir wünscht, ist juristisch irrelevant. 2) Der Rechtsbruch eines anderen legalisiert nicht Deine Rechtsübertretung. 3) Starrköpfiges Lamentieren wird vor Gericht als Uneinsichtigkeit gewertet. EOT Henning
Thierry Blancpain Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 markus, zu deinem 1: es gibt dazu eine aktuelle diskussion auf typophile.com. darin wird erwähnt dass auch im neuen office 2007 die buttons für fett, kursiv und so weiter klickbar sind, auch wenn keine solchen schnitte vorhanden sind. und genau das müsste anders sein, wäre man an einer guten typographie interessiert.
Airhead Geschrieben Juni 9, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 9, 2006 Gesetze sind Produkt der Gesellschaft und können geändert werden. Sonst hätten wir noch die Todesstrafe.
Formgebung Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 Das von dir beschriebene Problem, Henning, sollte doch eigentlich jeder haben, der etwas produziert und verkauft. Es kann immer zu Störungen kommen und der Aufgebrachte Kunde ruft dann an. Tja, und dann muss man als Produzent herausfinden, ob die Störung auf einem Produktionsfehler beruht, oder ob da jemand dran herum gepfuscht hat. Bei einem elektronischen Gerät verfällt doch auch die Garantie, wenn ich es aufschraube. Bei Software (und ich darf doch eine Schrift als Sofware im weitesten Sinn betrachten) sollte das Herausfinden ob da jemand rum modifiziert hat, dazu noch besonders einfach sein. Richtig, das wäre einfach, wenn man die Daten hätte. Tatsächlich hat man aber erstmal einen wütenden Kunden in der Leitung und ein Lizenzdokument, dass bestätigt, dass der Kunde eine Lizenz erworben hat. Alles andere muss man erstmal rausfinden. Im Zweifel sitzt da auch jemand am anderen Ende der Leitung, der gar nicht weiß, dass die Schrift irgendwann man von jemandem modifiziert wurde. Bis man das durchgecheckt hat – bei welchem Stundensatz? bei wie hohem Lizenzpreis einer Schrift? – vergeht Zeit. Rechne selbst. Henning
Formgebung Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 Lieber Airhead, soviel Ignoranz kann einen ja ganz depressiv machen. Nach Deiner Argumentation könntest Du bei Mord generell straffrei bleiben, weil ja irgendein Anderer auch jemanden umgebracht hat. Sicher können Gesetze geändert werden. Und bis dahin gelten sie. Henning
Markus Wäger Geschrieben Juni 9, 2006 Geschrieben Juni 9, 2006 Tatsächlich hat man aber erstmal einen wütenden Kunden in der Leitung und ein Lizenzdokument, dass bestätigt, dass der Kunde eine Lizenz erworben hat. Alles andere muss man erstmal rausfinden. Im Zweifel sitzt da auch jemand am anderen Ende der Leitung, der gar nicht weiß, dass die Schrift irgendwann man von jemandem modifiziert wurde. Bis man das durchgecheckt hat – bei welchem Stundensatz? bei wie hohem Lizenzpreis einer Schrift? – vergeht Zeit. Ich sehe den Unterschied zu einem anderen Produkt nicht. Bei jedem technischen Produkt weiss ich doch, dass Gewährleistung oder Garantie erlöschen, wenn ich das Gerät öffne. Und dennoch wird wohl jeder Hersteller immer wieder mit Beschwerden wütender Kunden konfrontiert sein, die das nicht beachtet hatten. Ich kann deine Argumentation noch nicht ganz nachvollziehen. Greetinx. Markus.
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