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Schriftschnitte -> Familien?

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Markus:

1. Die meisten Unternehmen arbeiten mit Text, also Schrift und das Meiste davon geschieht wiederum in Word. Warum werden Schriften nicht generell so aufgebaut, dass sie für diese Zielgruppe benutzerfreundlich anwendbar sind (eben über Fett- und Italic-Buttons).

Luc de Grooth bietet seine TheSans in einer Office-Variante an. Das würde es für einen (Corporate Design) Grafiker mit Ausrichtung auf kleine und mittlere Unternehmen das Empfehlen einer individuellen Hausschrift auch etwas erleichtern.

Wie Thierry schon richtig betont hat ist der Bedarf der Nutzer im Büro

und der Bedarf der Designer (Schrägstellen/Fetten ist pfui bei Designern)

etwas unterschiedlich. Daher bieten manche Schrifthäuser ihre Familien

in zwei Varianten: Stilverlinkt und Single. Manche nicht. Ist ja die Sache

jedes Herstellers, wie er seine Produkte konfektioniert. Manche

Autohersteller bieten auch Ledersitze und Stoffsitze zur Auswahl und

andere nicht. Und in Deiner Bedienungsanleitung steht ganz sicher auch

drin, dass, wenn Du selber an den Sitzen rumpfuscht, keine Garantie

mehr übernommen wird. Und wenn Du dann bei einem Unfall durch die

Scheibe fliegst, zahlt Dir auch die Versicherung keinen Cent – die hat eine

ähnliche Klausel. Und bevor jetzt wieder ein Schlaumeier auf der Parabel

weitersegeln möchte: Der Unterschied zwischen Autos und Schriften ist,

dass keiner beim Daimler die Sitze gegen Recaros auswechselt und dann

das Auto als seine Konstruktion verkauft, ohne eine Resellerlizenz dafür

zu erwerben. Bei Schriften passiert genau das, weil es so schön einfach

ist. Und deshalb sind Hersteller lieber etwas zu restriktiv als zu locker.

2. Es gibt ja auch Anbieter, die für Ihre Schriften noch nicht einmal das Einbetten in ein PDF erlauben, damit ich eine Gestaltung an einen Verlag oder eine Druckerei übergeben kann. Wie steht ihr dazu?

Diese Frage hat das Zeug zum demagogischen Aufputschmittel. Stellen

wir erstmal die Relationen sicher. Die meisten Hersteller erlauben das

Einbetten der Schriften in PDFs damit [der Gestalter] eine

Gestaltung an einen Verlag oder eine Druckerei übergeben kann.

Einige wenige Anbieter tun das nicht. Siehe oben – es steht jedem Anbieter frei ...

Und nun meine Antwort: Unnötige, übertriebene Einschränkung.

Henning

Geschrieben
eine EULA sollte sich am benutzer orientieren, nicht an irgendwelchen abstrusen anwalts-phantasien.

Die EULAs der meisten (ich sage bewusst nicht »aller«) Anbieter orientiert sich sehr wohl an der Praxis. Nämlich an der leider gängigen Praxis, dass Fonts mit geändertem Namen als Freeware-Font im Netz auftauchen oder zur neuen »selbstersterstellen« Hausschrift ernannt werden. Das generelle Verbieten jeglicher Modifikation soll dem einfach einen Riegel vorschieben.

Wer Änderungen an einem Font vornimmt, sollte einfach den Anbieter vorher kontaktieren. So eine Modifikation, wie hier geschildert sollte dann kein Problem sein.

Ralf

Geschrieben
markus, zu deinem 1:

es gibt dazu eine aktuelle diskussion auf typophile.com. darin wird erwähnt dass auch im neuen office 2007 die buttons für fett, kursiv und so weiter klickbar sind, auch wenn keine solchen schnitte vorhanden sind. und genau das müsste anders sein, wäre man an einer guten typographie interessiert.

Ich weiss nicht, ob wir uns da richtig verstehen.

Das mit den Buttons war ja in Office ›schon immer‹ so (ich kann es dort auch nachvollziehen; in XPress weniger). Aber – wenn ich es recht verstehe – dann geht es nur um eine einfache Einstellung in vier Schnitten der Schriftfamilie die der Schriftgestalter vornehmen muss, damit Office erkennt, was nun Normal, Italic, Bold und Bold Italic ist.

Und auch wenn ich da jetzt technische Einschränkungen übersehe. Die gute Alternative wäre ohnehin Schriftfamilien ›immer‹ auch als ›Office-Variante‹ in den vier Office-relevanten Schnitten anzubieten. Da muss ich dann nicht mehr den Deckel aufschrauben um daran rum zu doktern.

Greetinx. Markus.

PS: kann es sein, dass mit den ›BBCodes‹ was kaputt ist?

Geschrieben

Die EULAs der meisten (ich sage bewusst nicht »aller«) Anbieter orientiert sich sehr wohl an der Praxis. Nämlich an der leider gängigen Praxis, dass Fonts mit geändertem Namen als Freeware-Font im Netz auftauchen oder zur neuen »selbstersterstellen« Hausschrift ernannt werden. Das generelle Verbieten jeglicher Modifikation soll dem einfach einen Riegel vorschieben.

Wer Änderungen an einem Font vornimmt, sollte einfach den Anbieter vorher kontaktieren. So eine Modifikation, wie hier geschildert sollte dann kein Problem sein.

Ralf

Danke.

So geschrieben ist es einsichtig und widerspruchsfrei!

Geschrieben

Wie Thierry schon richtig betont hat ist der Bedarf der Nutzer im Büro

und der Bedarf der Designer (Schrägstellen/Fetten ist pfui bei Designern)

etwas unterschiedlich. Daher bieten manche Schrifthäuser ihre Familien

in zwei Varianten: Stilverlinkt und Single.

Tja. Leider viel zu selten, wie ich finde. Da läge sicher noch Potenzial.

Bezüglich der Praktiken einer kommerziellen Weiterverwertung von ›geklauten‹ Schriften bin ich ganz bei euch. Es ist generell ermüdend welch fragwürdige Moral viele (wohl leider fast die Mehrheit) Menschen mit sich herum schleppen. Wenn ich jemanden für den Mac begeistern möchte (das möchte ich manchmal weil ich selbst so begeistert bin) dann höre ich oft: »Ja, schon nett. Aber da bekomm ich ja keine Programme ›geschenkt‹.« Leider auch von Leuten, die die Kisten kommerziell nutzen. Was will man da noch sagen!?

Ralfs Antwort ›beruhigt‹ mich diesbezüglich auch, dass so einfache Eingriffe wie von Airhead (heisst du echt so :wink: ) erfragt im Rahmen des Erlaubten liegen.

Liebe Grüße. Markus.

Geschrieben

Markus:

Ich sehe den Unterschied zu einem anderen Produkt nicht. Bei jedem technischen Produkt weiss ich doch, dass Gewährleistung oder Garantie erlöschen, wenn ich das Gerät öffne. Und dennoch wird wohl jeder Hersteller immer wieder mit Beschwerden wütender Kunden konfrontiert sein, die das nicht beachtet hatten.

Ich kann deine Argumentation noch nicht ganz nachvollziehen.

Ich hatte mich nur auf Deine letzte Bemerkung bezogen:

Bei Software (und ich darf doch eine Schrift als Sofware im weitesten Sinn betrachten) sollte das Herausfinden ob da jemand rum modifiziert hat, dazu noch besonders einfach sein.

Das es meist nicht so einfach ist, ist ein Ärgernis – mehr nicht.

Wäre die Schrift von Haus aus defekt, wäre der Hersteller in der Haftung.

Jedwedes Herumgefummel an der Software (nicht nur im weitesten,

sondern im durchaus engen Sinn) zu untersagen dient dem Selbstschutz

der Hersteller, die nicht für dillettantische Modifikationen Dritter in

Anspruch genommen werden wollen.

Henning

Geschrieben

Henning

Ich hatte mich nur auf Deine letzte Bemerkung bezogen:

Hmm. Vielleicht reden wir da ja wieder aneinander vorbei. Heißt ›es ist untersagt Schriften zu verändern‹ (in der Regel), dass ich einen Rechtsbruch begehe, wenn ich es mache, oder dass damit mein Anspruch auf Support durch den Hersteller verliere.

Ralf hatte ich ja dahingehend verstanden, dass einfache Modifikationen für den Eigengebrauch im Rahmend des – legalen oder tollerierten (?) – sind.

:? Markus

Geschrieben
Heißt ›es ist untersagt Schriften zu verändern‹ (in der Regel),

dass ich einen Rechtsbruch begehe, wenn ich es mache, oder dass damit

mein Anspruch auf Support durch den Hersteller verliere.

Ja, genau das heißt es. Du mußt nur

1. das Wort Rechtsbruch durch Vertragsbruch,

2. das oder durch ein und

3. das Wort Support durch Gewährleistung ersetzen

Also – als Merkspruch:

Es ist untersagt Schriften zu verändern‹ heißt in der Regel, dass ich

einen Vertragsbruch begehe, wenn ich es mache, und dass ich damit

meinen Anspruch auf Gewährleistung durch den Hersteller verliere.

Und Ralf hat auch nichts Anderes behauptet.

Wenn Du etwas modifizieren möchtest, musst Du Dich an den

Hersteller/Rechteinhaber wenden und ihn davon überzeugen,

dass Du Dir selbst helfen kannst, damit er Dich lässt.

---

Nachtrag:

Wenn Du allerdings nicht fragst, die Schrift trotzdem modifizierst,

und diese Modifikation dann beim Hersteller später auffällt, weil an der Schrift

jemand herumgewerkelt hat und es zu Problemen kam, die den Support

beschäftigt haben, darf man sich nicht wundern, dass der Hersteller einen

nicht mehr lieb hat.

Henning

Geschrieben

henning, du wirst mich wohl so langsam aber sicher hassen ;) nur noch zwei notizen:

- mir ist bewusst dass das rechtlich so gilt, rein theoretisch muss man schriften aber wirklich eher als daten denn als software ansehen (da sie ohne zusatzprogramm nicht ausführbar sind und somit eine weitere software benötigen, um benutzt zu werden).

- festzustellen, ob eine datei modifiziert wurde oder nicht, ist ebenfalls nicht allzu schwer. man muss aus der originaldatei einen hashwert erzeugen, und dann bräuchte man ein kleines programm um dem kunden diesen test ebenfalls machen zu lassen. evtl. ginge das sogar über eine website, da kenn ich mich dann aber zu wenig aus. evtl. eine anregung für die zukunft.

Geschrieben
- mir ist bewusst dass das rechtlich so gilt, ...

Über was reden wir? Vertragsgültigkeit.

- festzustellen, ob eine datei modifiziert wurde oder nicht, ist ebenfalls nicht allzu schwer. ...

Das hat keiner behauptet. Aber es dauert, bis man einen hochgradig erregten

(Eure Sch***schrift geht nicht ich muss in drei Tagen dieses Buch gedruckt

haben ich verklag euch alle etc etc) Kunden überhaupt erstmal soweit hat,

zuzuhören, geschweige denn die Datei(en) überhaupt mal herauszusuchen.

Henning

Geschrieben
- mir ist bewusst dass das rechtlich so gilt, ...

Über was reden wir? Vertragsgültigkeit.

mir ist gesunder menschenverstand und richtigkeit der fakten im privaten meist wichtiger als vertragsgültigkeit. dass das im geschäftsleben oft anders ist wissen wir wohl alle. und ich habe ja geschrieben dass ichs einfach erwähnen wollte.

freundlichkeit tut übrigens nicht weh, auch nicht gegenüber einem unwichtigen unbekannten.

------------

ein zusatz: ich interpretiere deutsche direktheit oft mit unfreundlichkeit, in der schweiz sagt man halt alles ein bisschen netter.

Geschrieben

Lieber Thierry,

entschuldige, wenn meine knappe Antwort auf Dich unfreundlich gewirkt

hat. Ich bin nur ein vier-Finger-Schreiber: lange Texte fallen mir schwer.

Entsprechend sind meine Texte oft seeehr komprimiert.

Um den gesunden Menschenverstand geht es mir auch.

Das Einhalten der EULAs ist weder Geschmacksfrage noch Privatsache.

Es handelt sich um einen Vertrag! Ob Software oder Daten – egal.

Ähnliche EULAs gibt es für die Nutzung von Datenbanken mit

Geoinformationen auch (die Kartographen nutzen, um Karten zu erstellen).

Software ist es

• weil sich die in Amerika gut schützen lässt und

• weil PostScript tatsächlich ausführbar ist (auf einem Hardware-Interpreter)

Henning

Geschrieben

Ich bin nur ein vier-Finger-Schreiber …

Echt! Hut ab! Ich glaube du und ich (und Georg Bleisetzer) dürften derzeit die Spitzenreiter nach Anzahl Buchstaben je Beitrag sein. Bei mir fliegen dabei zehn flinke Finger über die Tastatur.

Liebe Grüße. Markus.

PS: Habt ihr kein schönes Wetter? Eigentlich solltet ihr jetzt alle raus gehen.

Geschrieben

Markus,

hier ists wechselhaft: ein paar Wölkchen und ein bisschen Sonne.

Warm ists auch. Ich kann schon deshalb nicht raus, weil in Kürze

ein Fussballspiel beginnt, dass bei uns im Büro in Großprojektion

gezeigt wird. Da möchte ich doch glatt für neunzig Minuten im

nationalen Wir-Gefühl baden, auch dann, wenn die Projektion das

einzig Große hier sein sollte.

Das glaubt der Rheinländer jetzt wahrscheinlich wieder nicht.

Henning

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