Bleisetzer Geschrieben Juni 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 16, 2006 Ich habe die Ironie nicht verstanden. Was ist in Deinen Augen kritikwürdig an der Kommunikation, die wir führen? Ironie hilft mir da nicht weiter, tut mir leid. Ansonsten: Wie Ihr Typographen mit dem Einsatz von Schriften umgeht, ist Euch doch freigestellt. Ich habe dies ausdrücklich nicht kritisiert. Ich habe nur auf die konkrete Frage, ob ich nicht auch empfände, man müsse die Ziffern einer Zahl laufweitenmäßig enger setzen, geantwortet, daß dies für mich nicht in Frage käme. Und das damit begründet, daß, hätte der Liebe Gott gewollt, daß ich fliegen kann, er mir hätte Flügel wachsen lassen. Georg
Markus Wäger Geschrieben Juni 16, 2006 Geschrieben Juni 16, 2006 Und das damit begründet, daß, hätte der Liebe Gott gewollt, daß ich fliegen kann, er mir hätte Flügel wachsen lassen. Georg, dein Dogmatismus ist so bemerkenswert wie deine Neigung zu extremen Statements. Ich würde mal sagen: hätte der liebe Gott nicht gewollt, dass du dich bewegst, hätte er dich mit Wurzeln gesät. Außerdem hat uns der liebe Gott ein Gehirn gegeben, deshalb können wir fliegen. :wink: Greetinx. Markus.
Bleisetzer Geschrieben Juni 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 16, 2006 11:40 Uhr - Frühstück. Mahlzeit. Georg
Christoph Schröer Geschrieben Juni 16, 2006 Geschrieben Juni 16, 2006 >Warum heißt die Akzidenz Grotesk Akzidenz Grotesk?< ... weil vor mehr als 100 Jahren eine serifenlose Schrift als grotesk angesehen wurde und nur für Auszeichnungszwecke vorgesehen waren. Aber nur weil sie damals grotesk behandelt wurden, sind sie doch heutzutage alles andere als grotesk. Ich will damit sagen, dass man sich nicht immer auf die alten Wertvorstellungen beziehen sollte, da die Verwendungszwecke im heutigen digital-elektronischen Zeitalter doch immer differenzierter werden. Ich bin da ganz auf Sebastian Nagels Seite. Wenn man weiß was man tut und für welchen Zweck man dies tut, ist es nicht verwerflich. Mann kann doch Schriften NICHT NUR für solche Zwecke verwenden, für die sie der Schriftgestalter vorgesehen hat. Ist eine Officina nur für Büro Korrespondenz vorgesehen? Gilt die FF Zine nur für Magazingestaltungen? Ist die Weidemann nur als Ersatz der Biblica zu sehen und für die Bibel einsetztbar? Hat die DIN nur im deutschen Straßenverkehr ihren richtigen Platz? Die Liste ist (ewig) fortsetzbar. Gruß Christoph
Bleisetzer Geschrieben Juni 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 16, 2006 Dem kann ich nicht nur im Grundsatz durchaus zustimmen. Noch viel mehr Zustimmung findet Deine Aussage bei mir in Bezug auf die digitalisierten Schriften, die ja viel stärker "android" angelegt sind. Also, um es mit Euren Worten zu formulieren: Erlaubt ist (vieles), was gefällt. Wenn man nun sieht, daß eine Akzidenz-Grotesk so heißt, weil sie zum Zeitpunkt der Schaffung als eben "grotesk" angesehen wurde. Dem aber heute sicher nicht mehr so ist. Und für die Akzidenzen genutzt wurde. Wir dagegen heute so viele Serifenlose Schriften haben, die für eben solchen Fließtext entworfen wurden - dann könnte man bzw. kann ich auch fragen: Wozu braucht Ihr dann die Akzidenz-Grotesk? Beim Entwurf hat niemand an Eure heutigen Anforderungen denken können und die Schrift wird diese immer nur mangelhaft bedienen können. Nehmt doch eine der dafür in der Jetzt-Zeit entworfenen Schriften. Vor allem aber möchte ich mich für dem im Gegensatz zum ersten Austausch über dieses Thema so angenehm sachlichen und (fach-)freundlichen Ton bedanken. Georg
Bleisetzer Geschrieben Juni 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 16, 2006 Und das damit begründet, daß, hätte der Liebe Gott gewollt, daß ich fliegen kann, er mir hätte Flügel wachsen lassen. Georg, dein Dogmatismus ist so bemerkenswert wie deine Neigung zu extremen Statements. Ich würde mal sagen: hätte der liebe Gott nicht gewollt, dass du dich bewegst, hätte er dich mit Wurzeln gesät. Außerdem hat uns der liebe Gott ein Gehirn gegeben, deshalb können wir fliegen. :wink: Greetinx. Markus. Ein weiteres Dogma: 13:35 Uhr - Junior kommt aus der Schule. Es gibt Essen. Unsere so ziemlich einzige noch verbliebene Mahlzeit, die wir in der Familie so gut wie immer gemeinsam einnehmen. Mahlzeit
RobertMichael Geschrieben Juni 16, 2006 Geschrieben Juni 16, 2006 was sicher daran liegt, dass er nicht zwischen deinen satzregalen und deiner andruckmaschine essen will.
Niklaus Geschrieben Juni 16, 2006 Geschrieben Juni 16, 2006 Warum heißt die Akzidenz-Grotesk Akzidenz-Grotesk?Antwort: Weil man sie im Fließtext so gut mit der Weiß Antiqua mischen kann Rache ist süß … abwarten! :wink:
Bleisetzer Geschrieben Juni 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 16, 2006 Gott vergibt, Bleisetzer nicht :D Womit wir auch den hohen Wert des Kommas nachgewiesen haben. Georg
Niklaus Geschrieben Juni 16, 2006 Geschrieben Juni 16, 2006 [gelöscht] Bei allem Humor meine persönliche Meinung: Ich würde dies nie in ein Forum schreiben.
Bleisetzer Geschrieben Juni 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 16, 2006 Da hast Du recht. Das war ein (nun korrigierter) Fehler. Danke. Georg
Ich Geschrieben Juli 15, 2006 Geschrieben Juli 15, 2006 habe den thread mit genuss gelesen. Rudolf Koch hat den Ziffernsatz der Kabel also ganz bewußt nicht so gestaltet, obwohl er die Möglichkeit gehabt hätte. Also ist er offensichtlich der Auffassung, daß die Ziffer "1" in einer Zahl genau in diesem Abstand stehen soll, wie sie steht. Ich respektiere das nicht nur, sondern empfände es als Anmaßung oder zumindest als eine eigene Auslegung des Schriftentwurfs von Rudolf Kochs Schrift "Kabel", wenn ich dies täte. Allein in den 24 Buchstaben des Alphabets gibt es 576 Kombinationsmöglichkeiten - und das sind nur die Minuskeln! Linotype ® GX-Fonts haben pro Schriftschnitt bis zu 80.000 definierte Kerning-Paare - als die Kabel gestaltet wurde, gab es diese (für Schriftgestalter sicher wundebare) Möglichkeit noch nicht. Und bedenke: Es gibt einen Unterschied zwischen Schriftgestalter und Typograf. Ich habe einmal mit einem Schriftgestalter (Schriften für zb Dutch Type Library) gesprochen - eine Schrift zu entwerfen, die in allen erdenklichen Kombinationsmöglichkeiten eine richtige Spationierung garantiert, ist garnicht unbedingt Ziel seines Entwurfes. Es geht um die Form, um Grauwerte etc.. Aber wem sag ich das. Dieser Schriftgestalter meinte (frei zitiert): "Natürlich sehe ich manchmal eine Schrift von mir und finde sie nicht schön eingesetzt, aber umso schöner sind dann Entwürfe, auf die ich selbst nie gekommen wäre..." Wer weiß? Vielleicht hätte Rudolf Koch die 1 auf deinem Entwurf doch ausgeglichen? Man kann nie wissen! ;) Und mal ehrlich: Bin ich ein so toller Typograph, daß ich es besser weiß als Rudolf Koch? Ich meine eher: nein. Wurde die Kabel eigentlich für Visitenkarten entworfen? Ist ja eine Sache für sich. Ich komme auch nicht auf die Idee, mir Van Goghs Sonnenblumen anzuschauen und noch ein bißchen Gelb nachzupinseln. Das ist aber eine sehr steife Sicht auf die Dinge: Wenn "das Werk" vollendet ist, wird es nicht mehr angerührt! So sehe ich persönlich (und es geht wahrscheinlich auch anderen so) einen Schriftentwurf nicht. Damit würde man weder der Schrift als Werk für den regen Gebrauch noch der Typografie als Ausdrucksmittel gerecht. Um bei den beliebten Vergleichen zu bleiben: Die Sprache an sich ist sicherlich so beeindruckend wie Van Goghs Sonnenblumen oder die Kabel. Doch zur Hochform läuft die Sprache erst auf, wenn sie in die Hand von Schriftstellern oder Schauspielern gerät... bla,bla,bla ;) Viel Erfolg!
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