Nike Geschrieben Juli 26, 2006 Geschrieben Juli 26, 2006 wahrscheinlich wird der bleisatz die nächste generation nur noch im museum erleben. mich würde trotzdem interessieren, neue fonts in blei erhältlich sind. ich war vor kurzem für die blindprägung eines buches auf der suche nach einer schönen schrift. der standard, den der buchbinder vorort hatte, war die helvetica und irgendeine serif – nicht gerade eine verschwenderische auswahl. wie verhält sich das mit den neuen, hochwertigen schriften wie z.b. thesis, fedra etc.? es kann doch nicht sein, dass man nur auf alte standards zurückgreifen kann. in zeiten von cnc-fräsen müsste es doch ein leichtes sein, lettern produzieren zu lassen? mir gehts primär um prägungen. es muss doch noch einen anderen weg jenseits des normalen prägestempels geben?
Sebastian Nagel Geschrieben Juli 26, 2006 Geschrieben Juli 26, 2006 die einzige mir bekannte Bleisatzschrift neueren Datums ist die Rialto Pressa, eine angepasste Version der digitalen Rialto DT der Fischbachpresse Texing in Österreich, die damit Schöndrucke herstellen. Allerdings ist der Schriftentwurf an sich auch nicht gerade der frischeste, er geht in Richtung Nicolas Jenson & Co...
Lars Kähler Geschrieben Juli 26, 2006 Geschrieben Juli 26, 2006 Hallo! Für meine Diplomarbeit hatte ich mir seinerzeit auch den Luxus gegönnt, eine Prägung auf den Einband zu setzen. Eine moderne Schrift ist kein grindsätzliches Problem, wenn man vom Film, vielleicht auch vom Datenbestand, ein Klischee anfertigen lässt und dies dann für die Heißprägung verwendet. Vorsicht: Produktionszeiten rechtzeitig einkalkulieren! Anders sieht es aus mit der Herstellung neuer Fonts zur Verwendung im Bleisatz. Was hier rein technisch möglich wäre, macht aus Sicht des Marketing kaum mehr Sinn, da der Bleisatz nur mehr ein Nischendasein fristet für Liebhaber und Lehrzwecke. Dan Reynolds von Linotype schrieb hier kürzlich, dass es sich auch umgekehrt kaum lohnt, die vielen, nicht digitalisierten Bleisatzschriften erneut herauszubringen. Das rechnet sich einfach nicht. Lars
Bleisetzer Geschrieben Juli 26, 2006 Geschrieben Juli 26, 2006 wahrscheinlich wird der bleisatz die nächste generation nur noch im museum erleben. mich würde trotzdem interessieren, neue fonts in blei erhältlich sind. ich war vor kurzem für die blindprägung eines buches auf der suche nach einer schönen schrift. der standard, den der buchbinder vorort hatte, war die helvetica und irgendeine serif – nicht gerade eine verschwenderische auswahl. wie verhält sich das mit den neuen, hochwertigen schriften wie z.b. thesis, fedra etc.? es kann doch nicht sein, dass man nur auf alte standards zurückgreifen kann. in zeiten von cnc-fräsen müsste es doch ein leichtes sein, lettern produzieren zu lassen? mir gehts primär um prägungen. es muss doch noch einen anderen weg jenseits des normalen prägestempels geben? Daß ich eine Vertretung für die Bleisatz-Schriften der Nachfolge-Unternehmen der D.Stempel AG und der Bauerschen Gießerei habe, ist bekannt? Hier findest Du das Schriftenprogramm der Stempel-Gießerei: http://www.schriftenservice-d-stempel.de/schrift.pdf Die jüngste Bleisatz-Schrift, die ich selbst besitze, ist die Bigband von Karlgeorg Hoefer: http://www.bleisetzer.de/index.php?targ ... 0004&pic=a Allgemein die jüngsten, für den Bleisatz entworfene Schriften stammen aus dem Anfang der 80er Jahre. Wenn Du prägen willst, gibt es heute einfachere, billigere Lösungen: Bau Deine Gestaltung, mit der Du prägen willst, wie auch immer Du willst und laß Dir ein Klischee davon machen. Ich mache so etwas relativ häufig, verwende diese Klischees für den Buchdruck: http://www.jaehde.de kann ich wirklich empfehlen. Ein Tablett im Format 30 cm x 30 cm, vollgepackt mit Vorlagen, kostet ca. 95 EUR. Die einzelnen Elemente kannst Du einfach mit einer starken Schere ausschneiden (Plastik). Oder Du kannst den Untergrund mit einer Metallmatte bestellen, dann kann man sie sogar auf magnetische Unterlegstege auflegen und abziehen (fast beliebig oft). Fazit: Du kannst mit jeder modernen Schrift buchdrucken oder -prägen. Georg
Lars Kähler Geschrieben Juli 26, 2006 Geschrieben Juli 26, 2006 Heißprägung Pardon, das war Lötzinn. Das Buchdruckklischee wird für eine Blindprägung nicht erhitzt, sondern nur dann, wenn Heißprägefolien im Spiel sind. Lars
Nike Geschrieben Juli 26, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Juli 26, 2006 wenn hier schon die experten dabei sind, wie stark muss der druck sein, um eine gute blindprägung zu erzielen. mir geht es darum, dass ich einige leinenboxen habe, auf die ich gerne ein Logo einprägen würde. mir wäre es am liebsten, wenn ich ein werkzeug anfertigen lassen könnte und die prägung selbst (mit hammer, schraubzwinge oder ähnliches) aufbringen könnte. geht so was oder muss man über einen buchbinder gehen?
Bleisetzer Geschrieben Juli 26, 2006 Geschrieben Juli 26, 2006 a) Ich verstehe die Erwähnung von in der Tat ungeeigneten Nyloprints nicht. Niemand hat diese empfohlen, also ergibt es eigentlich keinen Sinn, diese zu erwähnen. Aber egal. b) @ Nike Um selbst einmal Prägungen auszuprobieren und Unikate herzustellen, empfehle ich z.B. so etwas. Gibt's bei Ebay mit etwas Glück schon für ca. 20 EUR: http://search.ebay.de/buchpresse_W0QQca ... 2Q3aDEQ3a1 Falls Du ein wenig experimentieren willst, kannst Du z.B. auch hier den Pater Meinrad ansprechen. Der ist Buchbinder und kann z.B. auch Druckstöcke zum Prägen aus unterschiedlichem Material (Magnesium, Messing (sehr teuer) und Aluminium) herstellen: http://www.librocist.org/bind/stempel.htm Ansprechpartner-Email findest Du irgendwo auf den Seiten Georg
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