Bleisetzer Geschrieben August 12, 2006 Geschrieben August 12, 2006 Ich kann diese Schrift in keiner meiner Hauptproben finden. Vielleicht kommt sie von TypoArt, Dresden? Und ist mir deshalb völlig unbekannt? Diese Versalschrift müßte, wenn mich nicht alles täuscht (was immer möglich ist), aus der Zeit 1965-197x stammen. Aber das ist nur eine Vermutung. Ich bin jedenfalls für jede Hilfe dankbar. Georg
GRIOT Geschrieben August 14, 2006 Geschrieben August 14, 2006 Die Industria von Neville Brody sieht m.E. sehr ähnlich aus. Aber das wird Dir sicherlich auch nicht unbedingt weiterhelfen. Ist mir nur so aufgefallen.
Bleisetzer Geschrieben August 14, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben August 14, 2006 Nichts zu finden? Das wäre wirklich schade, wenn ich diese Schrift nicht klassifiziert bekomme. So modern wie sie aussieht.. Das solltet Ihr doch hinbekommen, Leute.. Georg
Bleisetzer Geschrieben August 14, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben August 14, 2006 Die Industria von Neville Brody sieht m.E. sehr ähnlich aus. Aber das wird Dir sicherlich auch nicht unbedingt weiterhelfen. Ist mir nur so aufgefallen. Ah.. da hat sich mein Schreiben offensichtlich zeitlich überschnitten. Ob's weiterhilft, wird man sehen. Aber in jedem Fall danke für Deine Mühe. Georg
GRIOT Geschrieben August 14, 2006 Geschrieben August 14, 2006 Die Schrift ist nicht exakt gleich. M und N z.B. sehen gänzlich anders aus. Aber die Anmutung ist vielleicht vergleichbar. Ich habe mal bei Linotype nachgesehen, aber da steht nix von wegen "von welcher Schrift inspirieren lassen".
Bleisetzer Geschrieben August 14, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben August 14, 2006 Die Schrift ist nicht exakt gleich. M und N z.B. sehen gänzlich anders aus. Aber die Anmutung ist vielleicht vergleichbar. Ich habe mal bei Linotype nachgesehen, aber da steht nix von wegen "von welcher Schrift inspirieren lassen". Genau darauf hatte ich auch gehofft. Aber was wohl nichts. Nun habe ich meinen besten "Spürhund" darauf angesetzt. Ein alter Bleisetzer, der heute noch als Freiberufler für die aktuellen Foundries als Schriften-Spezialist arbeitet. Das verrückte: Dafür, daß die Schrift geschätzt mindestens 30-40 Jahre alt ist, finde ich sie regelrecht genial. Wenn man sie mit den vielen anderen "Naturkatatrophen" der 50er und 60er Jahre vergleicht, ragt sie deutlich hervor. Mag sein, daß sie genau deshalb damals kein Kassenschlager war, aber aus heutiger Sicht ist sie sehr interessant. Wir werden das finden. Ich habe mal über 14 Monate auf eine Klassifizierung gewartet. Besten Gruß Georg
Sebastian Nagel Geschrieben August 14, 2006 Geschrieben August 14, 2006 eine interessante Schrift ist das, vor allem die minuskelartige Form von M, N und W (besonders das N). Leider kann ich aber auch nicht weiterhelfen (die Moderne ist weit vor meiner Zeit als ein der Dekonstruktion der Regel verschriebener postmoderner Jungspund).
Bleisetzer Geschrieben August 14, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben August 14, 2006 (die Moderne ist weit vor meiner Zeit als ein der Dekonstruktion der Regel verschriebener postmoderner Jungspund). Jesus, meine Zuversicht. Georg
Sebastian Nagel Geschrieben August 14, 2006 Geschrieben August 14, 2006 Jesus, meine Zuversicht. [x] Ziel erreicht Wünsche einen schönen Abend
Norbert P Geschrieben August 14, 2006 Geschrieben August 14, 2006 ... also, ich finde die Idee mit Neville Brody nicht abwegig, einige Details (A, X, Y, N) sprechen irgendwie dafür. Allerdings denke ich, dass es einer dieser vielen 80er-Fonts ist, die er anfangs handgezeichnet hat. Welche davon auch als "Typeface" irgendwo erschienen sind, kann ich nicht sagen, aber man könnte ja mal im Katalog ("The Art of N B") nachgucken - mein Exemplar ist aber leider irgendwo im Keller eingemottet. Cheers, NP
HDSchellnack Geschrieben August 14, 2006 Geschrieben August 14, 2006 Da Neville sich seine Entwürfe immer tüchtig abgeschaut hat, etwa beimWiener Werkbund oder bei der russischen Avantgarde, sind solche Ähnlichkeiten sicher denkbar. Aber die Inustria sieht schon anders aus, sie hat im Vergleich zu Georgs recht eleganter Schrift so eine Art Typo-Analog zu Schulterpolstern und Haarspray gekriegt, ist eben 80-ifiziert.
Andreass Geschrieben August 14, 2006 Geschrieben August 14, 2006 Für mich schaut die Schrift nach 20 oder 30er Jahre aus. Sehr typisch das M, W und 3. Später hat man eigentlich nicht mehr solche reinen Display-Versalien in Blei gemacht. Schriftguss Dresden hatte keine solche Schrift im Programm, zumindest nach meinen Unterlagen.
Schwalbenkoenig Geschrieben August 15, 2006 Geschrieben August 15, 2006 Ähnlichkeiten haben Wingate und, ja, auch die Mekanik Weiter weg bewegen wir uns mit der (schon wieder) Badloc. Nur so mal als grobe Richtung in der digitalisierten Szene.
Bleisetzer Geschrieben August 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben August 16, 2006 Ähnlichkeiten habenWingate Nur so mal als grobe Richtung in der digitalisierten Szene. Die gefällt mir äußerst gut. So im Stile "Neue Sachlichkeit". Kalt, klar.. oder, um es mit Annette Humpe zu sagen "Da bleib' ich kühl.. kein Gefühl.." Aber die Bleischrift gefällt mir noch besser. Ich bekomme ganz sicher raus, welche es ist. Werd's dann hier berichten. Allen vielen Dank für die Hilfe. Georg
Bleisetzer Geschrieben August 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben August 16, 2006 Die Schrift ist klassifiziert: Maximum A Schriftgießerei: Schriftguß AG Entwurf: H.-R. Möller Erstguß: 1939 Quelle: Seemans Handbuch, Nachtrag 1938/39, Seite 17 Gefunden hat die Schrift mein Setzerkollege Hans Reichardt, vor dessen intuitivem Geschick bei der Bestimmung der Epochen und der darauf folgenden akribischen Detailsuche ich mich in Demut und mit Dank verneige. Ist sie nicht schön? Hier der fertige Scan:
Niklaus Geschrieben August 16, 2006 Geschrieben August 16, 2006 Mir gefällt die Schrift gut – interessant, wie stark man von Brody & Co. beeinflusst ist: Hätte zunächst einmal auf «typisch 80er Jahre» getippt. Aber ich weiß mittlerweile auch, wo er, Brody, seine Anregungen holt …
Bleisetzer Geschrieben August 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben August 16, 2006 Vielleicht war die Schrift ihrer Zeit so weit voraus im Jahr 1939, daß sie gar nicht angekommen ist? Zumindest hat sie sich ja nicht so durchgesetzt wie andere Schriften aus dieser Epoche. Was muß im Kopf von einem Typographen wohl vorgegangen sein? Mir ist ansonsten von einem "H.-R. Möller" keine Schrift bekannt. Auf jeden Fall finde ich dieses Suchen sehr spannend. Und es ist ein sehr befriedigendes Gefühl, wenn man sie dann auch findet. Georg
Andreass Geschrieben August 16, 2006 Geschrieben August 16, 2006 Also doch Schriftguss, sind meine Bücher also etwas älter. Auch für die Schriftgießereien waren Kriegsjahre keine gute Zeit. Designs sind quasi "verschimmelt" und nur das Nötigste wurde produziert. Nach dem Krieg waren andere Sachen gefragt und Material war weiterhin knapp und teuer.
formlos Geschrieben August 17, 2006 Geschrieben August 17, 2006 Die Schrift hat auch Aehlichkeit mit der 'Neon', der Nebiolo Type Foundry. ( Einige Schnitte, basierend auf der 'Neon', wurden von Canada Type unter dem Namen 'Gala' digitalisiert. ) Als Nachtrag, Hier ein Scan von mir, aus einem Nebiolo Type Specimen, das ich vor einiger Zeit mal auf Typophile gepostet habe:
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