Schwalbenkoenig Geschrieben September 28, 2006 Geschrieben September 28, 2006 Hmmja, richtig, aber "Überschrift-Schrift" ist mir wie ein Kalauer vorgekommen (so wie der Sat1-FilmFilm) und da hab ich mich halt meines Bordell-Jargons bedient. Verzeihung. Nachtrag: Nunja, in unserem Taufprogramm werden schon die Liedertexte u.ä. abgedruckt werden, das kann ich durchaus als Mengentext bezeichnen, denke ich.
Schwalbenkoenig Geschrieben September 28, 2006 Geschrieben September 28, 2006 Meine Güte, es gibt viel zu viel Zwist wegen dem Glauben. Sollen die Leute doch einmal zu denken beginnen -------------------------- Bitte hier abtrennen, danke ------------------- Gedichtsatz. Hmm. Musste erst mal bei Google nachsehen. Wird als linksbündiger Flattersatz beschrieben. Steht m.E. aber nicht im Widerspruch zum Mengentext, denke ich, glaube ich. Bitte um schlüssige Erklärung was was ist und wo der Unterschied wäre. Aber bitte so, dass ich Texterlein das auch verstehe, der keine klassische typographische Vorbildung besitzt. Danke schon mal. Achja bitte den Fred oben abtrennen, wer mag, danke
Poms Geschrieben September 28, 2006 Geschrieben September 28, 2006 Etwas zum Thema Flattersatz... Quelle: aus Crashkurs Typo und Layout – Vom Zeilenfall zum Screendesign von Cyrus Dominik Khazaeli (computer rororo, 1995) ### Satzausrichtung | Flattersatz und Rauhsatz Beim linksbündigen Flattersatz wird die Textspalte von links mit Text ausgefüllt. Wenn die Wörter an den rechten Rand der Textspalte stoßen, werden sie nach Möglichkeit komplett, also ohne Silbentrennungen, in die nächste Zeile umgebrochen. Die Zeilenlängen fallen dadurch sehr unterschiedlich aus. Der Zeilenfall im Flattersatz sollte einen abwechslungsreichen und rhythmischen Eindruck vermitteln. Um allzu extreme Längenunterschiede zu vermeiden, kann man die Wörter auch manuell oder durch entsprechende Programmeinstellugen trennen. Die nichtbündige Satzseite wird durch Trennungen gleichmäßiger aufgefüllt. Dadurch gleicht sich der Flattersatz in seinem Erscheinungsbild zunehmend dem Blocksatz an. Das auslaufende Textende erscheint nunmehr nur noch »aufgerauht«. Deshalb spricht man auch vom Rauhsatz. # gelungener Flattersatz fffffffffffffffffffffffffffff ffffffffffffffff ffffffffffffffffffff ffffffffffffffffffffffffff ffffffffff Stufenbildung fffffffffffffffffffffffffffff ffffffffffffffffffffffffff fffffffffffffffffffff fffffffffffffffff fffffffffffffffffff Rundungen ffffffffffffffffffffff ffffffffffffffffffffffff ffffffffffffffffffffffffff ffffffffffffffffffffffffff ffffffffffffffffffffff fffffffffffffffffff Beim Flattersatz sollten deutliche Stufenbildungen und Rundungen vermieden werden. Sie wirken wie beabsichtigt und fallen störend im rhythmischen Zeilenfall auf. # Ähnlich »natürlich« und wie ein Küstenstreifen mit seinen Landzungen und Buchten sollte auch der Flatterrand beim linksbündigen Satz gestaltet sein. Im freien Rhythmus wechseln sich lange und kurze Sätze ab. Im Gedichtsatz wird immer Flattersatz verwendet. Die Zeilen werden ihrem Sinn gemäß umgebrochen. Im Unterschied zum Blocksatz fällt beim Rauh- und Flattersatz der Spaltenabstand optisch breiter aus. Aufgrund des unruhigen Zeilenfalls den diese Satzarten verursachen, ist dies auch durchaus angemessen. Beim Trennen der Wörter sollte darauf geachtet werden, daß nicht zu viele Trennungen die Lesbarkeit beeinträchtigen. Zusammengesetzte Wörter sollten möglichst zwischen ihren beiden Wortstämmen getrennt werden: »Birnen-baum«, aber möglichst nicht »Bi-rnenbaum« ### Ächz - viel getippt, ist aber gut zur Übung. Das Buch kann ich empfehlen, die programmtechnische Seite bzw. der Screendesignbereich ist natürlich hoffnungslos veraltet - der "Rest" ist prima. Gebraucht bestimmt für "Einen Euro" zu haben. P.S. Übrigens das Buch ist in der ITC Stone Serif und ITC Stone Sans gesetzt, da gab es doch vor kurzem einen thread...
Schwalbenkoenig Geschrieben September 28, 2006 Geschrieben September 28, 2006 An Schweizermartin: Hmm, Arroganz steht niemandem gut. Gerade Lehrpersonal nicht. So. Ich habe mir jetzt lange überlegt ob ich dir darauf antworten soll. Oder ob ich das einfach ignorieren soll. Aber nein, ich will das nicht so stehen lassen. "Ich denke" ist in meinem Fall kein Anglizismus, sondern ganz einfach eingedeutschter Dialekt. Wo ich lebe sagt man ganz einfach "dengima", was soviel bedeutet wie "denke ich". Darauf gleich dann "Sinn machende" "Sprachbrockenübernahme" zu unterstellen heißt in Vorurteilen zu denken. Was ich nicht gut heiße. Ich wähle ja auch nicht blau oder orange am Sonntag. Ich habe außerdem nicht gewusst, dass ich mich hier in einem Hörsaal befinde. Meiner Meinung nach sind wir hier in einem Internetforum. Wenn du und noch andere sich Thomas Mannschem Sprachduktus befleißigen wollen, bitte sehr. Aber, und damit möchte ich den alten Herren Fritz aus Preußen, jawohl, sinngemäß wiedergeben, der ja gesagt haben soll: "Jeder nach seiner Fasson." Mein Beruf verlangt von mir einfache Sätze zu bilden. Komplexes in leicht Fassliches zu verpacken. So zu schreiben, wie man denkt. Bedenke: Die Länge der Sätze aber auch die Verwendung der Mitvergangenheit verstärken nicht die Argumente. Weiter im Text. Gedichtsatz. Schnell bist du mit Urteilen zur Hand. Und schnell weichst du meiner einfachen Frage mit einer wortreichen Antwort aus. Was ist dabei das Problem? Eine einfache Frage – eine einfache Antwort. Simple Rechnung? Leider nein. „Wer nichts zu sagen hat, verwende viele Worte“, diese Grundregel der Medienpolitik würde ich gerne in einem Fachforum nicht so gerne sehen, danke. Und dann wieder dieser arrogante Grundton, der sich auf Vorurteilen gründet: „oder besser jemand, der sich darauf versteht“ … Meine Güte. Wieviel hast du von meinen Arbeiten schon gesehen, dass du das jetzt beurteilen kannst? Ich wiederhole mich. Ungern. Schnell bist du mit Urteilen zur Hand. Was hätte genügt? „(…) dem Gedichtsatz, der andere Regeln hat zum Beispiel hinsichtlich des Bruches einer Zeile, die für den Satzspiegel zu lang ist. (…)“ Fertig. Einige hätten was gelernt. Niemand müsste irgendwem gram sein. Leider, Chance verpasst. So. Ich bin jetzt grantig. Und habe jetzt schon viel zu viel Zeit mit diesem Text hier verplempert. -------------------- An Kumpel ------------- Achja, entschuldige Kumpel, dass das jetzt so ausartet hier. Aber, das konnte ich jetzt nicht so unkommentiert hier stehen lassen.
Schwalbenkoenig Geschrieben September 28, 2006 Geschrieben September 28, 2006 Ach du meine Güte, jetzt habe ich so lange an dem Grant-Text gebastelt dass in der Zwischenzeit der Fred davongaloppiert ist. Danke Poms für die Mühe. Flattersatz und die Fallstricke daran sind mir ein Begriff, auch über den Gedichtsatz habe ich mich schon oft geärgert beim Lesen* nur der Begriff Gedichtsatz war mir unbekannt. Danke nochmal für die Mühe. * nachträglich engefügt.
Finanzwirt Geschrieben September 28, 2006 Geschrieben September 28, 2006 Ligaturix sollte sich nicht Ligaturix nennen, falls sein richtiger Name nicht Hans-Georg Soldat ist. Denn dieser ist der Programmierer des Programmes namens „Ligaturix“. Ich wusste nicht, dass der Begriff geschützt ist. Habe meinen Benutzernamen daher geändert.
Bleisetzer Geschrieben September 28, 2006 Geschrieben September 28, 2006 Soll ich mal als Mediator auftreten und versuchen, ein wenig zu vermitteln, wer warum mit wem Probleme hat und wie man die relativ leicht lösen könnte? Auf die Gefahr hin, mich damit unbeliebt zu machen? Preuße
Bleisetzer Geschrieben September 28, 2006 Geschrieben September 28, 2006 Ach du meine Güte, jetzt habe ich so lange an dem Grant-Text gebastelt dass in der Zwischenzeit der Fred davongaloppiert ist. Danke Poms für die Mühe. Flattersatz und die Fallstricke daran sind mir ein Begriff, auch über den Gedichtsatz habe ich mich schon oft geärgert beim Lesen* nur der Begriff Gedichtsatz war mir unbekannt. Danke nochmal für die Mühe. * nachträglich engefügt. Naja, so oft kommt der Gedichtsatz nun auch wieder nicht vor.. Das sind doch eher Marginalien der Druckvorstufe. Preußischer Schriftsetzer
Bleisetzer Geschrieben September 29, 2006 Geschrieben September 29, 2006 In meiner Jugend auf dem Gymnasium haben es meine damaligen Deutschlehrer fast geschafft, mir die Freude am Lesen zu nehmen. Dort war das Lesen der bis heute gleichen Autoren Pflichtlektüre. Und jede noch so spannende Lektüre wurde seziert, auf Syntax und These analysiert und "verständlich erläutert" - bis in den gähnenden Widerwillen hinein. Auf die Art wurde versucht, mir Schiller, Goethe und andere Klassiker abzugewöhnen. Ach, die Aussage ist tendenziös, merke ich gerade. Meine damaligen Lehrer wollten für uns natürlich nur das beste. Das ist klar. Aber natürlich mit Methode - Ihrer Methode. Auf keinen Fall war freie Diskussion gewünscht. Es galt stattdessen, Argumente auszutauschen - mit einem vorhersehbaren Ergebnis. Die Lösung: Zu den jeweiligen Reklam-Lektüren gab es Lösungshefte. In denen die Fragen, Antworten und Erläuterungen des Unterrichts wiedergegeben waren. Also lasen wir aus Renitenz nur das Lösungsheft wieder und wieder. Ließen uns erläutern, warum nun eben Geßlers Hut gegrüßt werden und die Schweizer gedemütigt werden sollten und mit welch' heroischem Mut Tell sich dem Tyrannen nicht beugen wollte. Ich weiß es heute noch. Viel spannender und lehrreicher jedoch hätte ich eine Diskussion empfunden, wie ich sie vor einigen Wochen irgendwo las: "War Wilhelm Tell ein politisch motivierter Attentäter und somit ein Terrorist?" Aber solche Diskussionen gab es damals nicht. Nicht wegen mangelnder Nachfrage (wir waren immerhin die "linke Elite der 68er Maskottchen. Zu jung für die Revolution, aber alt genug, um einiges aufzuschnappen). Solche Fragen wurden als irrelevant beiseitegelegt. Wir wurden belehrt, statt daß man mit uns gemeinsam erarbeitet hat. Ich lese Bücher, seit ich lesen gelernt habe. Flüchte mich in Bücher, gehe auf in deren Welt. Hatte früher immer ein Reklam-Heft oder ein billiges Taschenbuch in der Gesäßtasche und las, wo immer ich gerade saß oder stand: Tucholsky, Brecht, Kerouac, Salinger. Manche Bücher hatte ich längst ausgelesen, aber es gab mir ein gutes Gefühl, sie bei mir zu tragen. Bedingt durch meine Gymnasialzeit hatte ich einige Jahre Mühe, mir meine Liebe zur Literatur zu bewahren. Schullektüre wie Max Frisch habe ich zehn Jahre später erst wieder unbefangen lesen können. Was hat das alles mit Typographie zu tun? Es ist austauschbar. Was ich über die Bücher schrieb, ist hier die reine Typographische Lehre. Ja, sie interessiert mich äußerst und ich finde es spannend, etwas hinzuzulernen. Aber ich mag nicht vorgeführt werden. Ich möchte Selbstzweifel erleben und ein Ringen um die Lösung. Aber nicht eine alte Definition über Lehre und Belehrung. Huch.. jetzt bin ich ganz ohne Aufforderung doch noch als Mediator aufgetreten. Das tut mir leid. Georg Ein seniler alter Mann.
Norbert P Geschrieben September 29, 2006 Geschrieben September 29, 2006 Ja, da hat Georg recht. Regeln sind was wunderbares, sicher. Aber jeder fängt mal an, und am besten lernt man immer noch durch die eigenen Fehler. Und ein Lehrer muss solche Fehler auch in Maßen zulassen. "Das macht man so" führt nicht zu Verständnis, Durchdringen. Das große Ding "Kultur" (also alles von Musik über Typografie zur Literatur) ist immer in Bewegung, muss immer in Bewegung sein. Und Neues entsteht aus Anderem, nicht aus Geregeltem.
Schwalbenkoenig Geschrieben September 29, 2006 Geschrieben September 29, 2006 Danke, Georg und Norbert. Es geht mir wieder besser.
Bleisetzer Geschrieben September 29, 2006 Geschrieben September 29, 2006 Wir wollen ja beim Thema bleiben. Auch, wenn "I think" beim Engländer (und keinesfalls beim Amerikaner) nicht im Sinne der wörtlichen Übersetzung "Ich denke" bedeutet, sondern eher als ein Ausdruck der unverbindlichen Höflichkeit anzusehen ist. Diese im englischen gebräuchliche Floskel, oft verbunden mit einem "Well, I think" gibt dem gebildeten Engländer eher zeitlich die Gelegenheit, exakter zu formulieren, andererseits möchte er damit eine eindeutige Aussage relativieren, die der Gegenüber ja als Affront auffassen könnte. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich dieses Histörchen erzählen soll. Bin aber mittlerweile, wie von Euch sicher vermutet, dazu entschlossen. Zur Geburt meines, entschuldigung: unseres ersten Kindes, habe ich 100 Geburtskarten drucken lassen. Und schon damals, vor 19 Jahren, wußte ich: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und habe ein Foto meiner zwei Tage alten Tochter in die Klappkarte eingeklebt. Als Schrift habe ich damals die Palatino kursiv genommen: http://www.bleisetzer.de/index.php?targ ... 0004&pic=a Diese 100 Karten habe ich dann verschickt. Und zwar an jeden, der in der damaligen Welt mir wichtig erschien: Johannes Rau, den damaligen Ministerpräsidenten von NRW und Lothar Späth, selbiges in Baden-Württemberg (meine Frau ist Schwäbin), Max Coeberg, Vice President von Kodak Europe, die Oberbürgermeister von Düsseldorf und Stuttgart, Franz-Joseph Strauß und Helmut Kohl, Helmut Schmidt. Lee Iacocca, damals Chrysler President und als Vertriebler mein großes Vorbild, hat auch eine bekommen. Und über 80 Antworten kamen retour. Teils komplett mit der Hand geschrieben, teils mit handgeschriebener Unterschrift und persönlichen Postscriptum. Alle diese Karten stecken heute noch in einem Album, das unserer Tochter sehr lieb ist. Später kamen dann noch andere Andenken hinzu. Ich weiß, daß sich jetzt so mancher krümmt wegen meiner Extrovertiertheit. Aber so bin ich halt. Und wenn man so etwas machen will, dann muß man beizeiten daran denken. Deshalb schreibe ich es jetzt und hier. Dies war Eure Wochenend-Geschichte für diesmal. Georg
Schwalbenkoenig Geschrieben September 29, 2006 Geschrieben September 29, 2006 :D Danke, lieber Georg für diese Anekdote. Und jetzt bin ich doch ein wenig neidisch dass ich nicht die Keckheit besitze. Ha, von Lee Iaccoca eine Gratulationsschrift zur Geburt des Kindes. Genial!
RobertMichael Geschrieben Oktober 4, 2006 Geschrieben Oktober 4, 2006 pff, der georg wieder – und in den osten ging sicher keine ;)
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