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Die häufigsten Typo-Fehler

Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Um Regeln zu brechen, muß man sie zunächst beherrschen.

Genau meine Rede. Jeder ›Rotzlöffel‹ der glaubt er kann auf die Regeln einfach sch*****n ist nichts anderes als ignorant.

Man sollte zunächst auf jeden Fall die Meister studiert haben. Wenn man dann selber Meister ist und ein geschultes Urteilsvermögen hat, wird man erkennen, dass 95% aller Regeln in 95% aller Fälle berechtigt sind. Und für die restlichen 5% wird man einen eigenen, geeigneten Weg finden. Wer das nicht kann wird zum Sklaven der Regeln.

Greetinx. Markus.

Ich verstehe nicht, wo dort die Ignoranz liegt. Fakt ist, dass man Regeln auch dann brechen kann, wenn man sie nicht beherrscht. Ob letzendlich was gutes dabei rumkommt entscheidet meiner Meinung nach der Einzelfall. Es kann meines Erachtens niemals (auch nicht als Neuling) falsch sein, Regeln zu hinterfragen. Regeln neigen dazu, zum Beispiel aus technologischen Gründen, ihre Gültigkeit zu verlieren. Je eher man das bemerkt, desto besser.

Auch wenn ich nur ein ›Rotzlöffel< bin. :)

"In Frage stellen" ist immer gut - auch sich selbst und seine eigenen Standpunkte. Aber genau deshalb formulierst Du diesen ja auch hier und stellst ihn damit zur Diskussion, richtig?

Ganz allgemein machen Regeln zunächst einmal Sinn. Sie sind ja nicht willkürlich entstanden, sondern aufgrund gemachter Erfahrungen. Es ist also (auch als Neuling) positiv, wenn diese Regeln hinterfragt werden. Negativ (auch als Neuling) jedoch ist es, einen Furz auf diese Regeln zu geben. Das ist schlicht Ignoranz.

Ohne das jetzt geprüft zu haben:

Ich glaube, niemand hat Dich hier einen „Rotzlöffel“ genannt, oder doch?

Ich jedenfalls empfinde (auch einem Neuling gegenüber) nie so.

Man sollte sich nur zunächst einmal überhaupt mit den Regeln auskennen und sie abwägen. Dann kann man sie ja zur Diskussion stellen und gegebenenfalls für sich verwerfen.

Georg

Geschrieben
Ich bin gerade dabei mir das bei meiner Schrift gut zu überlegen

ich würde es nicht tun.

stell dir vor es hat jemand ein ganzes buch geschrieben und ändert nun die vorhandene schriftart in deine canapé. vorher hatte er überall ein achtel eingeschossen und nun hat er überall zwei achtel drin. blöd – oder?

außerdem sollte es jeder für sich selbst entscheiden können.

Geschrieben

Mal noch ein Vorschlag zum eigentlichen Thema: der infaltionäre Gebrauch des @-Zeichens.

Mein Liebling ist die Dresdner Jugendbibilothek: „medien@age“ meint nicht „Medien im Alter“ sondern „Medienetage“.

Gern auch immer wieder eingesetzt: das @ als Hinweis, daß jetzt eine Internetadresse kommt.

Schauderlich.

Geschrieben

Ich finde die Sachen immer schön, wo man in diesen @-Kringel statt einem a einen anderen Buchstaben reinmurkst (meistens schlecht), um auch ein bisschen nach Internet aussehen zu können, wenn die Sache die man präsentieren will dummerweise grade mal kein a enthält das man kreativ mit @ ersetzen könnte.

Beispiel habe ich aber momentan keines zur Hand.

Geschrieben
›Rotzlöffel<

Rotzlöffel war vielleicht etwas unglücklich formuliert. Mit Rotzlöffel meinte ich ALLE die auf Regeln rotzen, weil sie glauben selbst schlauer zu sein als Generationen von Gestaltern und Typografen zuvor — Regeln? Wozu brauch ich Regeln? Ich weiss schon wie’s geht! Das ist ignorant; ob man ein junger Bengel oder ein alter Sack ist (oder ob frau eine junge Bengelinnen und eine alte Säckin).

Wer ausgesprochenes Talent und die Gabe zum Schauen und logischen Denken hat — ein Mozart der Gestaltung sozusagen — wird natürlich auch ohne jemals eine Regel vernommen zu haben in 99 von 100 Fällen zur regelkonformen Anwendung kommen, da die Typografie der Logik, der Funktionalität und der Ästhetik folgt.

1. Typoregel: Schauen.

Wer Regeln um der Regeln willen (hirnlos) befolgt ist so dämlich wie jener der sie (hirnlos) missachtet. Jede Regel muss hinterfragt werden. Täglich aufs Neue. Sturer Dogmatismus ist ein Graus.

2. Typoregel: Denken.

99 von 100 Arbeiten sieht man an ob die Regeln ignorant oder souverän gebrochen wurden.

Greetinx. Markus.

Geschrieben

Im Grunde gebe ich euch recht. Die Regeln zu brechen ohne sie zu kennen ist heikel. Was du jetzt beschreibst ist durchaus Ignoranz, aber allein davon ausgehend, dass jemand sich auch ohne Vorkenntnisse nicht an Regeln hält auf Ignoranz zu schliessen erschien mir etwas weit hergeholt. Vielleicht ist so eine Vorgehensweise ja auch Ausdruck von Forscherdrang.

Um deinen Mozart-Vergleich aufzugreifen: Aphex Twin und Squarepusher halte ich auch für musikalische Genies, sie brechen die Regeln permanent und zeigen, dass die Musik mehr zu bieten hat als Harmonien. Ob Typografie zwangsweise der Logik, der Funktionalität und der Ästhetik folgen muss? Ich glaube nicht.

Die Sache mit dem ›Rotzlöffel< habe ich natürlich nicht ernst genommen, deswegen auch der Smiley.

Geschrieben

Squarepusher? Waren das nicht die, die Drum & Bass mit ›echten‹ Instrumenten gespielt haben. Ich glaube ich habe mich auf den Boden gelegt und geweint, als ich das das erste mal hörte.

Bei der Typo sollte man unterscheiden: Es gibt zum einen das was ich normalerweise unter Typografie verstehe; dabei geht es darum Inhalte, Größtenteils schriftlich, aber auch in Bildern und Illustrationen dem Betrachter näher zu bringen. Der Kern ist der Inhalt — die Typografie ist lediglich das Vehikel. Und Autos sollte man ja auch nicht sinnlos mit Ballast vollladen oder mit Angezogener Handbremse bewegen (ich musste das vor einigen Tagen, weil das Bremskabel festgefroren war — bin nicht weit gekommen).

Dann gibt es eine kreative Form von Typografie wie wir sie von Carson oder Weingart kennen. Wenn Carson ein Interview mit Brian Ferry in Zapf Dingbats setzt weil er es für Mist hält, dann finde ich das vom kreativ/künstlerischen Standpunkt her eine witzige Idee. Als funktional orientierter Typograf erscheint mir das als Entmündigung des Lesers, denn als Leser möchte ich selbst entscheiden ob ich einen Text Mist finde oder nicht und möchte diese Entscheidung nicht an den Setzer delegiert wissen.

Das heisst aber nicht, dass ich nicht großen Respekt vor den Arbeiten der genannten hätte und gekonnt gemachte ›Spielereien‹ mit Typo gerne betrachte — auch mit Bewunderung für die Künstler die es schaffen aus Buchstaben Bilderwelten erstehen zu lassen.

Und den Smiley hatte ich vorher nur vergessen, deshalb reiche ich ihn jetzt nach: :wink:

Greetinx aus dem sonnig/kalten Süden. Markus.

Geschrieben
Ich glaube ich habe mich auf den Boden gelegt und geweint, als ich das das erste mal hörte.

Vor Entzücken?

Geschrieben

So halb! Ich spiele selbst hobbywabbelmäßig Bass, bin also ein absoluter Dilettant der’s gerne könnte. Und wenn dir dann so ein ›Gerät‹ um die Ohren spielt, dann wird dir erst klar wie klein du bist — das kann einem schon die Tränen in die Augen treiben.

Genial!

8) Markus

Geschrieben
Von wem stammt das noch gleich?

"Kunst kommt von Können, käme es von Wollen, hieße es Wulst."

... von göbbels dem spasti. :?:

nö, von max liebermann.

Geschrieben

http://www.rhetorik-netz.de/rhetorik/kunst.htm

... das ist ja nun keine belastbare quelle. Also, ich hab's bisher als "von liebermann" gekannt - und außerdem kann ich beim besten willen nichts antisemitisches darin finden (so wie der herr rhetorik-münzer, der sich selbst als urheber von "kunst entsteht im (auge des) betrachter(s)" sieht. sic.).

letztlich sagt es nicht mehr, als dass es nicht genügt, etwas zu wollen, man muss sich auch um die entsprechenden mittel bemühen (auch um sie notfalls abzulehnen) - "ohne fleiß kein preis", um eine weitere binse zu bemühen.

Geschrieben
Können wir uns darauf einigen: Kunst kommt nicht von können, Typografie schon.

8) Markus

Eine alternative Küchen-Etymologie, die ich noch anbieten könnte: "Kunst kommt von Künden".

Geschrieben
http://www.rhetorik-netz.de/rhetorik/kunst.htm

... das ist ja nun keine belastbare quelle. Also, ich hab's bisher als "von liebermann" gekannt - und außerdem kann ich beim besten willen nichts antisemitisches darin finden (so wie der herr rhetorik-münzer, der sich selbst als urheber von "kunst entsteht im (auge des) betrachter(s)" sieht. sic.).

letztlich sagt es nicht mehr, als dass es nicht genügt, etwas zu wollen, man muss sich auch um die entsprechenden mittel bemühen (auch um sie notfalls abzulehnen) - "ohne fleiß kein preis", um eine weitere binse zu bemühen.

Nein nein: Du hast schon recht, das Original-Zitat stammt auch von Liebermann - Goebbels sagt: Kunst kommt NICHT von können.

Markus: ich einige mich ungern auf etwas, das von Goebbels kommt. :wink:

Und, seine Auslegung des Satzes ist etwas engstirnig.

Geschrieben
, http://www.rhetorik-netz.de/rhetorik/kunst.htm

... das ist ja nun keine belastbare quelle. Also, ich hab's bisher als "von liebermann" gekannt - und außerdem kann ich beim besten willen nichts antisemitisches darin finden (so wie der herr rhetorik-münzer, der sich selbst als urheber von "kunst entsteht im (auge des) betrachter(s)" sieht. sic.).

letztlich sagt es nicht mehr, als dass es nicht genügt, etwas zu wollen, man muss sich auch um die entsprechenden mittel bemühen (auch um sie notfalls abzulehnen) - "ohne fleiß kein preis", um eine weitere binse zu bemühen.

Nein nein: Du hast schon recht, das Original-Zitat stammt auch von Liebermann - Goebbels sagt: Kunst kommt NICHT von können.

Markus: ich einige mich ungern auf etwas, das von Goebbels kommt. :wink:

Und, seine Auslegung des Satzes ist etwas engstirnig.

Joh, joh..

Wenn Kunst von Können käme, wäre alles, was irgend jemand kann, Kunst. Also kommt Kunst nicht von Können und Goebbels hat recht.

Er hat übrigens in vielem recht gehabt, wenn auch nicht Recht. Und wußte dies ungemein effizient für seine Ziele zu nutzen - als Gemüseverkäufer im Arturo Ui wird das hervorragend nachgewiesen.

Dem widersprach aber Beuys, der sagte „Jeder Mensch ist ein Künstler“.

Macht diese Aussage Beuys nun in Konsequenz des Widerspruches zum Antifaschisten?

Mit „antisemitisch“ ist sicher ein anderer Max Liebermann gemeint, nämlich der Reichstagsabgeordnete Max Liebermann von Sonnenberg und nicht der Jude und Künstler Max Liebermann.

So, genug geklugscheissert.

Weiter geht's.

Georg

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