Bleisetzer Geschrieben Oktober 16, 2006 Geschrieben Oktober 16, 2006 Ja, natürlich habe ich dort an Euch gedacht. Ich war mir nicht sicher, welche Fotos ich nun auswählen sollte, um sie Euch zu zeigen. Die Pestsäule ist recht beeindruckend, wenn auch, aber vielleicht bin ich da zu preußisch, sehr überladen wirkend. Aber ich weiß ja, wie sensibel Ihr reagiert und mochte nicht Gefahr laufen, dieses Foto dann als Anspielung verstanden zu sehen. Der dicke alte Mann sprang im letzten Moment noch ins Bild, tut mir leid. Nein, ich sage Euch nicht, welche Gebrochene Schrift das ist. Das könnt Ihr selber herausfinden, wenn Ihr wollt. Am beeindruckendsten - und auch hier wieder durchaus die Gefahr des vielleicht falschen Rückschlusses auf mein Innenleben - fand ich tatsächlich den Zentralfriedhof. Also lasse ich diese Bilder auch weg. Dort liegt neben Mozart und Schubert auch Curd Jürgens und Helmut Qualtinger. Wobei ja der eine einmal durchaus überzeugend einen deutschen Wehrmachts-General preußischer Gesinnung und der andere einen Geldverleiher gespielt haben. Überrascht war ich von den vielen erhaltenen bzw. renovierten Häusern aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg mit ungemein aufwendigen Stuckarbeiten und vielen Mietskasernen aus dem Sozialen Wohnungsbau der 30er Jahre. Noch überraschender (für mich, da offensichtlich unwissend): Karl Lueger, Anfang des 20. Jahrhunderts Wiens Bürgermeister, liegt auch auf dem Zentralfriedhof der Stadt und zwar an sehr exponierter Stelle und hochverehrt von den Wienern, die ihm zugute halten, für die sozial Schwachen der Stadt ungemein viel bewegt zu haben. Ich selbst kannte Karl Lueger bisher nur als Antisemiten und Vorbild des jungen Adolf Hitlers aus seiner Wiener Zeit. Nun versuche ich, beide Wahrheiten in Einklang zu bringen. Ein Buchhändler in Wien, den ich um Literatur zu diesen beiden Seiten Karl Luegers bat, lehnte ab, mich zu beraten "Ich weiß nicht, auf was Sie da hinauswollen." Nun ja, ich wollte mich einfach nur informieren. Im Jüdischen Museum sind sie der Auffassung, daß die Wiener an und für sich schon immer antisemitische Tendenzen hatten und das bis in die heutige Zeit. Ich habe dort bei einer glühenden Zionistin einen Bildband über die Juden im Leopoldsviertel aus der Zeit 1900 bis 1938 gekauft und ein sehr gutes Gespräch mit ihr über Israel und Preußen geführt. Da gibt es durchaus Parallelen. Es grüßt vom Zentralfriedhof.. Georg
RobertMichael Geschrieben Oktober 16, 2006 Geschrieben Oktober 16, 2006 hey georg, schon wieder da? danke für deine urlaubsbilder, die pestsäule fand ich auch sehr überladen aber trotzdem schön, schade das sie 'abgesperrt' ist. warst du auf den ältesten toilettenanlagen von wien? die befinden sich am graben und sind echt ein böcvk (oder was immer) wert.
Sebastian Nagel Geschrieben Oktober 16, 2006 Geschrieben Oktober 16, 2006 Hach ja, unser Wasserkopf... (Wien, nicht du, Georg!) Mein Plan für nächstes Jahr im Sommer: Ohne Plan alle Bezirke Wiens abzugehen. Von pompös bis grindig. Von Tourismus bis Tristesse. Von inspirierend bis ermüdend. So stelle ich mir das vor. Wie es wird wird man sehen.
DerWalter Geschrieben Oktober 16, 2006 Geschrieben Oktober 16, 2006 Bitte darum die Termine öffentlich bekannt zu geben, gehe gerne mit um ein bischen was zu lernen. ~mfg.walter~
Gast P-L Geschrieben Oktober 17, 2006 Geschrieben Oktober 17, 2006 Ein kleiner Bissen ist ein Bißchen. Was aber ist ein „bischen“? Etwa etwas zum Lernen?
Schwalbenkoenig Geschrieben Oktober 17, 2006 Geschrieben Oktober 17, 2006 Am beeindruckendsten - und auch hier wieder durchaus die Gefahr des vielleicht falschen Rückschlusses auf mein Innenleben - fand ich tatsächlich den Zentralfriedhof. Ja, das habe ich jetzt auch schon gehört. Es wird wirklich Zeit, dass ich dort amal hingehe. Naja, und auch wieder heim. Hoffentlich. Im Jüdischen Museum sind sie der Auffassung, daß die Wiener an und für sich schon immer antisemitische Tendenzen hatten und das bis in die heutige Zeit. Stimmt, auch anti-islamische und anti-amerikanische und Anti-Ostblock und Anti-Restösterreich und Anti-Anti. Naja, Wien ist anderst. Erdäpfelsalat bleibt Erdäpfelsalat. Und Viertel Neun ist keine Uhrzeit. Aber trotzdem hammas gern. Glaubi. Die meisten.
BertNessel Geschrieben Oktober 21, 2006 Geschrieben Oktober 21, 2006 Dein "dicke alte Mann" ist ganz mein Humor. Einfach Spitze. Wien habe ich auch besucht. Hatte damals ein Appartment in Gumpoldskirchen. Schöne Stadt, Wien. Sehr sauber, vor allem die U-Bahn. Eigentlich unvorstellbar das es dort überhaupt kein Grafitti gibt. Nach meinem Geschmack aber zu viele alte Damen mit Köter die dort frei rundlaufen :)…
Sebastian Nagel Geschrieben Oktober 21, 2006 Geschrieben Oktober 21, 2006 Nach meinem Geschmack aber zu viele alte Damen mit Köter die dort frei rundlaufen :)… Dagegen gibt es ja jetzt diese Kampagne
Markus Wäger Geschrieben Oktober 21, 2006 Geschrieben Oktober 21, 2006 Nach meinem Geschmack aber zu viele alte Damen mit Köter die dort frei rundlaufen :)… Ja, man sollte sie an die Leine nehmen. Vor allem die alten Damen. :wink: Markus
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