RobertMichael Geschrieben Oktober 20, 2006 Geschrieben Oktober 20, 2006 Sie Ihr noch beim Thema "Kiki und die Park Avenue"? war das ein befehl zum "schnipp-schnapp" :?: ;)
hey Geschrieben Oktober 20, 2006 Geschrieben Oktober 20, 2006 Sie Ihr noch beim Thema "Kiki und die Park Avenue"? war das ein befehl zum "schnipp-schnapp" :?: ;) Befehl ausgeführt. Die Götterdämmerung findet jetzt hier statt.
Gast P-L Geschrieben Oktober 20, 2006 Geschrieben Oktober 20, 2006 Da es große und kleine Buchstaben gibt, die man Groß- oder Kleinbuchstaben nennt, gibt es also mehr als 26 Buchstaben. In der Schule wird den Kindern das große und das kleine Alphabet beigebracht (nebst dem großen und dem kleinen Einmaleins). Jemand, der nach den bewährten Regeln der Rechtschreibung schreibt, verwendet zwei Alphabete – im Deutschen jedenfalls. Und die klein- oder großgeschriebenen Umlaute halte ich ebenfalls für Buchstaben, wie auch das ß.
Sebastian Nagel Geschrieben Oktober 20, 2006 Geschrieben Oktober 20, 2006 und die kapitälchen? auch nur abwandlungen der großen, wenn auch formverwandter dazu als die kleinen.
Norbert P Geschrieben Oktober 20, 2006 Geschrieben Oktober 20, 2006 das große und das kleine Alphabet beigebracht (nebst dem großen und dem kleinen Einmaleins) sic ... umgangssprachlich nennt man das einen Kategorienfehler, wissenschaftlich einen Birnen-Äpfel-Vergleich ...
Gast P-L Geschrieben Oktober 20, 2006 Geschrieben Oktober 20, 2006 An Norbert Pautner: Vielleicht lernen die Wissenschaftler auch von den Unwissenden. Ich habe sechs Leute gefragt, ob die Umlaute Ä, ä, Ö, ö, Ü und ü Buchstaben seien. Sechsmal erhielt ich die Antwort ja; und jemand fragte entrüstet zurück: „Ja, was denn sonst?“ Den „Birnen-Äpfel-Vergleich“ hätte ich für umgangssprachlich gehalten, den „Kategorienfehler“ dagegen für wissenschaftlich. Schöne neue verkehrte Welt! In diesem Sinne grüße ich Dich, schreibend mit Äpfeln und Birnen.
Ralf Herrmann Geschrieben Oktober 20, 2006 Geschrieben Oktober 20, 2006 Ich habe sechs Leute gefragt, ob die Umlaute Ä, ä, Ö, ö, Ü und ü Buchstaben seien. Sechsmal erhielt ich die Antwort ja; . Klassische Suggestiv-Frage. Auf die Frage, ob unser Alphabet denn 26 Buchstaben hat, hättest du wahrscheinlich auch 6 Mal ein »ja« gehört. Ralf
Gast P-L Geschrieben Oktober 20, 2006 Geschrieben Oktober 20, 2006 Richtig, Ralf, und mindestens ein „Mindestens“.
Lars Kähler Geschrieben Oktober 22, 2006 Geschrieben Oktober 22, 2006 Erst jetzt fällt mir auf, daß die sogenannte „Quote-Funktion“ automatisch einen Rechtschreibfehler produziert. Es müßte richtig heißen: „XY hat folgendes geschrieben“ und nicht „Folgendes“. Damit ist das ist dann aber auch kein Rechtschreibfehler mehr. Oder unterstellst Du der gesamten Reform Fehlerhaftigkeit? Lars
GRIOT Geschrieben Oktober 23, 2006 Geschrieben Oktober 23, 2006 Auszug aus dem Duden: „Die Schreibung der Deutschen beruht auf einer Buchstabenschrift. Jeder Buchstabe existiert als Kleinbuchstabe und als Großbuchstabe (Ausnahme ß): a, b, ..., z, ä, ö, ü, ß A, B, ..., Z, Ä, Ö, Ü Die Umlautbuchstaben ä, ö, ü werden im Folgenden mit den Buchstaben a, o, u zusammen eingeordnet, ß nch ss.“
Gast P-L Geschrieben Oktober 23, 2006 Geschrieben Oktober 23, 2006 Lieber Lars! Deine Frage beantworte ich kurz und bündig mit ja. Nun komme ich mir aber ganz mickrig vor. Deshalb nenne ich Dir einige Namen von Menschen, die mir um ihres Bestrebens willen am Herzen liegen. An erster Stelle nenne ich Dir Frau Karin Pfeiffer-Stolz, Schulbuchverlegerin, die in den letzten zehn Jahren mehr Mut bewiesen hat, als die gesamte Horde der deutschen Kultusminister zusammen. Sodann erwähne ich Prof. Dr. Theodor Ickler, einen Sprachwissenschaftler ersten Ranges, der die sogenannte „Rechtschreibreform“ insgesamt in Grund und Boden verdammt. Auch den Namen Sigmar Salzburgs könntest Du Dir merken, falls Du bereit bist, von Menschen zu lernen, deren sprachliche Begabung die meinige bei weitem übersteigt. Ferner Detlef Lindenthal und seinen Bruder Robert: Beide seit Jahren kämpfend um die Erhaltung der deutschen Sprache und Kultur. Zu allen den bereits genannten Sprachwahrern zähle ich auch Frau Erika Ciesla, die unverdrossen gegen den staatlich angeordneten Sprachzerfall in den Schulzimmern und Amtsstuben anzukämpfen versucht. Suche im Internet nach ihren Namen, Lars, und es wir Dir niemals an erbaulicher Lektüre fehlen.
Sebastian Nagel Geschrieben Oktober 23, 2006 Geschrieben Oktober 23, 2006 Was ich mich bei allem Verständnis für Liebe zur Sprache, zur Gegenwart und vielleicht auch zur Vergangenheit frage, ist, warum heute so viele bewahrt werden soll was früher gelebt hat, manchmal schon fast krampfhaft. Sei es Sprache, die sich nicht mehr verändern darf weil sie doch so schön ist wie sie ist, sei es ein alter Stadtkern, in dem Jahrhunderte lang wild gebaut und umgebaut wurde, und der nun genau so erhalten werden muss, eben weil er so schön gewachsen ist (heute darf er das nicht mehr!), oder seien es Neuinszenierungen von Theaterstücken, die ausgebuht werden, weil sie nicht mehr der alten, gewohnt-unaufregenden Weise entsprechen. Einerseits kann man sich also fragen, wohin die zunehmend schnellere Veränderung uns führen soll, andererseits aber auch wo wir denn sonst stehenbleiben.
Markus Wäger Geschrieben Oktober 23, 2006 Geschrieben Oktober 23, 2006 @Sebastian: Du sprichst mir aus dem Herzen. Stetig ist der Wandel! Wobei: Am Besten ist wohl die gesunde Mischung aus Fortschritt und Tradition. Liebe Grüße. Markus.
Norbert P Geschrieben Oktober 23, 2006 Geschrieben Oktober 23, 2006 Das ist der Unterschied zwischen gelebter Kultur und musealer Kultur. Letztere ist ja schon attestiert und somit leichter auszumachen. Das ist man dann auf der sicheren Seite. Für Erstere braucht man etwas mehr (Kultur-) Optimismus. So einfach ist das. Gäbe es keinen "Kulturverfall", wäre das hier ein Forum über Höhlenmalerei (nein, falsch, es gäbe ja auch kein Internet).
Bleisetzer Geschrieben Oktober 23, 2006 Geschrieben Oktober 23, 2006 Wohin uns das Brechen auch der letzten Tabus in Theater, Film, Belletristik führt, muß man nicht erläutern. Das sieht man doch jeden Tag. Das dies auch nicht aufzuhalten ist, ist auch klar. Wieviel wir damit jedoch verlieren - jeder einzelne von uns - wird ihm erst dann deutlich, wenn er einmal ganz individuell die Möglichkeit hat, dem heutigen System der Niederzureißenden Neubauten zu verlassen und in ein altes Wertesystem einzutauchen. Genau das ist es, warum mir meine Setzerei das Leben rettet. Wenn ich dort eintrete, bin ich in einem anderen Zeitkontinuum. Und der ganze Druck, die Abgefucktheit und Coolness meines Alltagslebens fällt von mir ab wie eine Rüstung aus schwerem Eisen. Dann merke ich erst wieder, daß ich lebe und fühle. Was mir die Setzerei, ist dem anderen ein Klassiker der Musik oder der Literatur. Dem Dritten die Architektur oder auch die nicht-regulierte Natur. Es ist müßig, darüber zu diskutieren. Das führt nur zum weinerlichen Lamentieren oder zu überflüssigen Diskussionen über die Anzahl der Lettern des deutschen Alphabetes - im freundlichst-formulierten Falle ist das doch Sophisterei. Wir haben ihn. Er ist da: Der Untergang des Abendlandes. Und, völlig absurd: Wir bohren seit langem fleißig kleine Löcher in die Schiffswand und Beschleunigen so den Untergang. Aber auch das ist egal. Suche sich jeder eine Zeitkontinuum-Oase, um zu überleben. Ich kann's nur empfehlen. Georg
Bleisetzer Geschrieben Oktober 23, 2006 Geschrieben Oktober 23, 2006 Gäbe es keinen "Kulturverfall", wäre das hier ein Forum über Höhlenmalerei (nein, falsch, es gäbe ja auch kein Internet). Herzchen, das Internet gibt es, weil das US-Militär es sich wünschte. Und natürlich auch bekam. Und dann nicht mehr exklusiv brauchte. Also bekam es der in die Hand, der am mächtigsten ist: Die Vermarktung. Übrigens ist es ungenau, von einem System der Gewinnmaximierung zu sprechen. Das ist mir vor kurzem klargeworden. Viel genauer ist der Begriff der Zinsknechtschaft. Die ist es, die das Rad am Laufen hält. Wir müssen das System der Zinsknechtschaft brechen. Das ist es. Preuße
Gast P-L Geschrieben Oktober 23, 2006 Geschrieben Oktober 23, 2006 An Sebastian: Man sollte doch unterscheiden (dürfen), zwischen natürlicher Sprachentwicklung und willkürlichem Sprachverderb. Wenn junge Menschen nicht mehr in der Lage sind, zwischen „so genannt“ und „sogenannt“ zu unterscheiden, dann geht es mit uns allen nur noch bergab. Was das Bewahren anbetrifft: Damit hatten vergeßliche Menschen schon seit jeher ihre Schwierigkeiten. Daher kommt der allgemeine Zerfall in jeder Hinsicht und die Hochkonjunktur der Psychiater und ratlosen Archäologen. Ja, Sebastian, so verrückt, wie sich das anhört, ist es.
Norbert P Geschrieben Oktober 23, 2006 Geschrieben Oktober 23, 2006 Die Zeitlöcher, die Oasen, gibt es gerade, weil sie anachronistisch sind. Das ist auch gut so (ich hab auch so ein oder zwei davon). Ich stelle mir vor, "alle" würden noch bleisetzen. Dann wäre die Preußische Bleisetzerei wohl kaum eine Liebhaberei, sondern im besten Falle ein erfüllender Job. Oder ich würde nicht den ganzen Tag vor meinem Mac sitzen - welche Entspannung wäre da ein handgeschriebener Brief? PS: Es gäbe ohne Zeitläufte nicht einmal das US-Militär ... PPS: "Zerfall" und "Verderb" - bloße kulturpessimistische Floskeln. Mehr Zuversicht!
Bleisetzer Geschrieben Oktober 23, 2006 Geschrieben Oktober 23, 2006 Ja, Norbert, Du hast recht. Aber Oswald Spengler auch. Das ist so. Aber damit kann ich noch ein bißchen leben, was soll's. Daran meinen zu verzweifeln, ist ein Schritt in die falsche Richtung. Führt zum Okkultismus oder zur Sektiererei bei extrovertierten, in die Grübelei und morbide bei introvertierten Menschen. Also singen wir mit Marsha Hunt: "Keep your customers satisfied." Georg
Norbert P Geschrieben Oktober 23, 2006 Geschrieben Oktober 23, 2006 Sag ich ja: Chacun à son gôut. Wacker voran!
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