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Welches Schriftenpaket soll ich kaufen?

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Geschrieben

Ich möchte die Futura kaufen.

Aktuell benötige ich zwar nur die Futura Buchschrift, aber wie ich sehe, gibt es auch Pakete mit 20 bzw. 43 weights.

Grundsätzlich werde ich nur bei einem deutschen Anbieter kaufen. Das ist für mich selbstverständlich. Also bei Linotype. Nein, bitte nicht lachen: Ich weiß, wem die Linotype gehört. Aber sie hat ein Unternehmen in Deutschland und das kann und werde ich so unterstützen. Andere deutsche Foundries kenne ich nicht.

Aber zunächst zum Paket selbst:

http://www.linotype.com/searchresult

Bisher habe ich einige Schnitte der Kabel.

Ich erwähne das, weil mir der Kollege, der mich damals beim Kauf beriet, zur PS-Version drängte, Postsript, richtig? Also sollte es das jetzt auch sein.

Muß ich etwas beachten beim Kauf?

Danke für die Tipps.

Georg

Geschrieben

Was ist das besondere an der Neufville Futura, dass du meinst es wäre die beste Version davon!?

Von der Adobe Version kann man ja abraten, wie hier nett beschrieben worden ist?

Aber wo ist der genaue Unterschied zwischen der Neufville und Linotype Futura?

Geschrieben

ich glaube mich zu erinnern, dass es dazu mal eine diskussion auf typophile gab (ist momentan down). soweit ich weiss ist die nf futura näher am original, da die lt futura zu einer zeit digitalisiert wurde, in der alles schnell gehen musste und das auf kosten der qualität. leider habe ich die nf-version nicht und kann das nicht näher beurteilen.

Geschrieben
Was bedeutet "SC OsF"?

Old style figures, d.h. Mediävalziffern auch treffender Minuskelziffern genannt.

SC = Small Capitals (Kapitälchen)?

So isses.

Gruß vom Digitalsatz-Georg

Geschrieben

Hallo Digital-Georg,

aber die Futura Buch hat weder Kapitälchen, noch Mediaeval-Ziffern.

Die wurden dann also erst später hinzugefügt.

Nein, nein. Ich brauche ja das Original ohne Zufügungen.

Na, muß ich nachdenken.

Bleisatz-Georg

Geschrieben

oft geht das nicht wegen technischen beschränkungen. die fi/fl-ligatur der NF-version kannst du einsehen, wenn du hier auf das PDF-icon klickst (für die anderen schnitte geht das gleich), einfach den betreffenden schnitt auf der NF-seite auswählen und auf das PDF-icon klicken.

eine ch-ligatur ist dort nicht aufgeführt - ob diese nicht enthalten ist, weiss ich aber auch nicht. eine direkte anfrage bei NF könnte da wohl antwort bringen (oder ein beitrag auf typophile, da besitzen glaube ich einige die NF futura - denke ich zumindest nach einigen diskussionen über "die richtige futura" dort).

Geschrieben

Hallo Georg,

natürlich ist die Futura eine Bauer-Schrift. Linotype verkauft sie schon, aber wir lizensieren sie von Neufville. Ich glaube sowieso, dass du mit den Neufville Leute schon vertraut bist.

Ich galube auch schon mal, dass Neufville mehrere Schnitte der Futura in ihrem Shop hat. Elsner + Flake verkaufen auch eine eigene OT-Version, mit den ursprunglichen Alternativen drin, und wahrscheinlich viele andere Sachen, die du als "neu" interpretieren würdest. Bitte hier aber offen bleiben; alle die digitale Versionen der Futura sind neu – die einzige "wahre" Originale ist ja im Blei ;-)

Ob du ein Paket mit 20 bzw 43 Schnitte, oder nur einzelne Schnitte im Linotype Shop kaufst, hängt an die Zahl von Schnitte die du tatsächlich brauchst! Dies weißt du bestimmt besser als sonnst noch jemandem hier im Forum. Viel Glück! Und viel Spaß dabei.

P.S.: Wenn du die Futura als Logoschrift verwenden willst, dann rate ich zur Groß- und Kleinschreibung, also "Preußisches Bleisatz-Magazin". Nur Versalien paßt zu die Futura nicht.

Geschrieben

Georg,

hast du keine Futura? In Blei meine ich. Wenn es um dein Logo geht, setze doch den passenden Schriftzug ab, mache einen feinen Abzug davon und lasse dir diesen von den Fachleuten hier eins zu eins nachzeichnen. Damit ersparst du dir die Investition in eine digitalisierte Futura welche sowieso nie deinen Ansprüchen genügen wird. Außerdem hätte so ein Logo ein paar Eigenarten, mit denen du dann unter Fachleuten renommieren kannst (gibts so sonst nirgendwo, u.s.w.).

Als passende Brotschrift für den täglichen Bedarf täte ich dann die Bembo oder Garamond wählen. Die kannst du dir dann ja bei irgend einem deutschem Anbieter (wenns denn sein muß) in digitalisierter Form kaufen.

Gruß, Sharif

Geschrieben

Liebe Kollegen,

ich bedanke mich herzlich für Eure Kommentare.

Mir war gar nicht bewußt, wie sehr doch die digitalen Fonts von den mir vertrauten Bleisatz-Anmutungen bei ein und derselben Schrift abweichen. Ich dachte bisher tatsächlich immer, eine Bauer Futura Buch sei eine Bauer Futura Buch.

Vielleicht macht aus heutiger Sicht eine Erweiterung um z.B. Kapitälchen und Mediaeval-Ziffern für Euch Sinn. Für mich grenzt das gerade bei Renners Buchfutura fast an Gotteslästerung.

Was mir vor allem irritiert, ist die veränderte Laufweite. Die ich als so typisch beim Bleisatz empfinde. Sie gehört für mich zur Anmutung der Buchfutura dazu.

Ich werde nun zunächst einmal Sharifs Empfehlung folgen und den Schriftzug in einer 36 p Größe im Kacke-Bleisatz absetzen (nein, Sharif, ich vergesse nie und bin nachtragend wie ein Elephant). Das gescannte Ergebnis werde ich dann hier einstellen.

In jedem Fall habe ich mich entschieden, die Schrift zu wechseln und mich von der Koch-Fraktur zu verabschieden.

Besten Dank noch einmal für Eure Einlassungen.

Georg

Geschrieben
Mir war gar nicht bewußt, wie sehr doch die digitalen Fonts von den mir vertrauten Bleisatz-Anmutungen bei ein und derselben Schrift abweichen. Ich dachte bisher tatsächlich immer, eine Bauer Futura Buch sei eine Bauer Futura Buch.

Kannst du evtl. eine Beispiel-Seite der Futura zeigen die du hast? Dann kann man sich mal ein genaueres Bildchen davon machen, wie sehr die digitale von der Bleisatz Futura abweicht.

Geschrieben

Ich hab jetzt zum Vergleich leider nur die Bitstream Futura, die ist recht dick und weit im Gegensatz dazu. Das gezeigte Beispiel von dir ist echt schon schöner. Aber wie kommt es, dass das ch immer so eng steht!? Das sieht echt hässlich aus!

Geschrieben

Vermutlich "Zeitgeschmack"?

Entweder die Typographen von heute meinen, daß die Futura mit einer anderen Laufweite schöner aussähe und bieten sie aus diesem Grund so an. Oder es ist genau anders herum und die Kundschaft verlangt das und die Typographen realisieren den Kundenwunsch.

Ich selbst bin befangen.

Da ich mich nur und ausschließlich am Bleisatz orientiere, mit dem ich täglich umgehe, sind mir die Laufweiten der Bleisatz-Schriften so vertraut wie nahe Verwandte. Jede Abweichung davon in digitalisierten Formen dieser Schriften empfinde ich als unschön. Aber das ist rein subjektiv.

Vielleicht sagen die Schriftentwerfer ja mal etwas dazu.

Georg

Geschrieben

die gestalter damals mussten sich, technologisch bedingt auf eine laufweite, die sie als passend empfanden festlegen.

in der digitalen typografie kann der setzer alles beinflussen, sprich – auch viel falsch machen. ich wette, dass damals sich viele kollegen es oft gewünscht haben, minimale anpassungen machen zu können.

die bleisatz schriften hatten auch für jede grösse angepasste laufweite, die digitalen schriften (abgesehen von den MM schriften) haben es nicht, dafür kann man es in jedem satzsystem anpassen.

Geschrieben

Meinst du das die Gestalter sich technologisch auf die Laufweite festlegen mussten, durch die Breite des Fleisches auf dem Bleikegel?

Und andersherum, dass die Laufweite der Schrift heutzutage durch simples Sperren etc am PC leicht verändert werden kann?

Oder versteh ich dich jetzt falsch?

Das was Georg und ich meinten war aber glaube ich eher die Weite der Buchstaben. Wenn man zum Beipiel ganz genau auf das n in dem angeführten Beispiel von Georg schaut und das mit einer digitalen Futura vergleicht sind die digitalen Versionen viel weiter. Also was hat die Typedesigner dazu veranlasst die Buchstaben so zu verändern, dass die digitale Futura aussieht wie eine extended Version.

Geschrieben

In den guten alten Zeiten, war jede Punktgröße einer Schrift anders geschnitten, und für die spezifische Punktgröße optimiziert.

Bei einer digitalen Font gibt es nur eine Version, die prinzipiell alle Großen setzen kann bzw. muss. Bei der Digitalisierung muss mann eine Große auswählen, als Master für die neue Font zu dienen.

Jedes Mal, dass die Futura digitalisiert war, war eine andere Master wahrscheinlich verwendet. Deswegen sehen die Buchastaben in den verschiendene Versionen heute alle anders aus. Ebenso mit den Laufweiten.

Geschrieben
In den guten alten Zeiten, war jede Punktgröße einer Schrift anders geschnitten, und für die spezifische Punktgröße optimiziert.

Bei einer digitalen Font gibt es nur eine Version, die prinzipiell alle Großen setzen kann bzw. muss. Bei der Digitalisierung muss mann eine Große auswählen, als Master für die neue Font zu dienen.

Jedes Mal, dass die Futura digitalisiert war, war eine andere Master wahrscheinlich verwendet. Deswegen sehen die Buchastaben in den verschiendene Versionen heute alle anders aus. Ebenso mit den Laufweiten.

Und genau darum gibt es auch Schriften, die in den kleineren Graden bis, sgen wir 14 p, ein ungemein harmonisches Schriftbild haben, aber in den größeren Graden in vielen Kombinationen nicht so geglückt aussehen. Gerade bei mageren Grotesk-Schnitten ist das oft der Fall. Die Futura Buchschrift sieht auch in einer 36 p Größe noch toll aus. Ganz anders z.B. die Folio-Grotesk. Die finde ich ab 24 p aufwärtes ziemlich unmöglich. Das ist von Schrift zu Schrift und -Grad zu -Grad unterschiedlich im Bleisatz.

Georg

Geschrieben

@ Dan

Wenn Typographen von mir Andrucke vom Charakter-Set einer Schrift haben wollen, dann fragen sie zumeist nach Andrucken in verschiedenen Schriftgrößen. Mit eben der Begründung, die Dan gerade erklärt hat. Ich hatte daraus immer den Schluß gezogen, daß immer mehrere Zeichen in eine Art "Ranges" hinterlegt werden. Und je nach Schriftgrad, den der User wählt, wird dann dieses Zeichen aus dem entsprechenden Range-Bereich verwendet.

Ist das gar nicht so?

Georg

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